Flug IY626
Älter als 7 Tage

Wahrscheinlich 152 Tote nach Yemenia-Unglück

MORONI (dpa) - Nach dem Absturz eines Airbus vor der Küste der Komoren warten die Helfer auf eine Wetterbesserung, um am Mittwoch bei Tageslicht nach den Opfern und eventuellen weiteren Überlebenden zu suchen. Bei dem Unglück des Flugzeugs der jemenitischen Gesellschaft Yemenia Air mit 153 Menschen an Bord war ein 14-jähriges Mädchen als zunächst einzige Überlebende unverletzt aus dem Wasser geborgen worden.



Das gerettete Mädchen war am Dienstag von einem Suchboot an der Absturzstelle entdeckt worden. Es hatte sich Berichten zufolge stundenlang an ein Wrackstück geklammert. Bis zum Mittwochmorgen wurden zudem fünf Leichen aus dem Wasser geborgen.


Wie die regionale Zeitung "Al-Watwan" in der Nacht zum Mittwoch auf ihrer Website berichtete, sind inzwischen weitere Spezialtaucher auf dem zivilen Schlepper "Le Bambo" eingetroffen. Sie sollen am Mittwoch zusammen mit weiteren Helfern aus Frankreich, unter anderem Soldaten der Fremdenlegion, die Unglücksstelle absuchen.

In der Nacht herrschten weiterhin heftiger Südwind und eine starke Strömung, die nach Ansicht der Retter Leichen und Trümmerteile weit verteilen dürften. "Die Chancen, dass noch weitere Überlebende gefunden werden, ist extrem gering", sagte in Moroni ein Sprecher des komorischen Verkehrsministeriums am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Flugdatenschreiber wohl geortet

Der A310 der Yemenia Air (Reg.: 70-ADJ) befand sich auf dem Flug vom Jemen zu dem Inselstaat der Komoren. In stürmischem Wetter war er nach einem missglückten Landeanflug in den Indischen Ozean gestürzt. Flug IY 626 hatte nach Angaben der Fluggesellschaft 11 Crew-Mitglieder und 142 Passagiere an Bord, darunter viele Exil- Komorer mit französischer Staatsbürgerschaft.

Der 19 Jahre Jahre alte Airbus der jemenitischen Fluggesellschaft war bei einer Inspektion vor zwei Jahren in Frankreich wegen technischer Mängel aufgefallen. Unklar blieb aber zunächst, ob technisches Versagen ursächlich für den Absturz war. Aufklärung sollen die Flugschreiber und Stimmrekorder geben, die in großen Verkehrsflugzeugen Flugdaten und Gespräche der Piloten aufzeichnen.

"Es scheint, dass die Flugschreiber geortet wurden", sagte der französische Entwicklungshilfe-Staatssekretär Alain Joyandet am Mittwoch im französischen Fernsehen. Joyandet war in der Nacht auf die Komoren geflogen, um die Zusammenarbeit bei der Bergung zu fördern.

Als möglichen Grund für den Absturz nannte Joyandet das schlechte Wetter. Außerdem sei das Flugzeug "nicht in gutem Zustand" gewesen. Die Unfallermittler müssten nun ihre Arbeit machen.
© dpa, aero.de | Abb.: World-of-aviation.de - Bjoern Schmitt Aviation Photography | 01.07.2009 08:26

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Beitrag vom 01.07.2009 - 09:19 Uhr
OK - das Suchgebiet liegt nördlich der Insel - gestern hieß es noch, es wäre südwestlich der Landebahn...
Beitrag vom 01.07.2009 - 08:51 Uhr
"...In der Nacht herrschten weiterhin heftiger Südwind"

War das etw in der Unglücksnacht auch so?? (Falls ja, wäre der Endanflug dann verkehrt herum gewesen...(?)


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