Erste Boeing 747-8 Intercontinental: Rollout in roter Livery

EVERETT - Boeing hat am Sonntag die erste 747-8 Intercontinental vorgestellt. Vier Jahre nach Programmstart im Dezember 2006 folgten Kunden, Medien, Mitarbeiter und Programmzulieferer am Sonntag der Einladung des Konzerns ans Werk Everett zum offiziellen Rollout des neuen Jumbos. Als Ehrengast nahm auch Joe Sutter - Chefkonstrukteur der ersten 747-Generation - an der Zeremomie teil. Boeing will die erste 747-8I Ende des Jahres an einen VIP-Kunden ausliefern.

Boeing wählte eine Firmenlivery in leuchtendem rot-orange für den Rollout. Die vom traditionellen Boeing-Blau abweichende Farbkombination soll "Dynamik und Lebendigkeit" ausdrücken, sagte Boeing Programmchef Scott Fancher. "So sehen wir die Zukunft der Luftfahrt."

Gegen Ende des ersten Quartals 2012 wird Lufthansa - Erstkunde des Programms - mit der Eingliederung der 747-8I in ihre Flotte beginnen. Lufthansa hat 20 Einheiten des Flugzeugs bestellt.

Die größte deutsche Fluggesellschaft setzt seit mehr als 40 Jahren Fluggerät der 747-Serie ein. "Wir freuen uns, dass die 747-8I als Vertreterin des Segments mit 400 Sitzen in unsere Flotte kommt", sagte Lufthansa Flottenchef Nico Buchholz am Sonntag in Everett. "Boeing gibt uns die Flugzeuge, die wir brauchen, um eine gute Airline zu betreiben. Wir waren stets gute Partner."

Die neue 747-8I wurde länger und dank neuer GEnx-2B Triebwerke und einem neuem Flügelprofil auch leiser und spritsparender als die Vorgängertypen. Das letzte Mal hatte Boeing das Programm Mitte der achtziger Jahre im größerem Umfang modernisiert und als 747-400 auf den Markt gebracht. Die Lufthansa fliegt 30 Maschinen dieses Typs mit Platz für je 352 Passagiere. Die knapp sechs Meter längere 747-8I wird bei den Frankfurtern 386 Sitzplätze haben.

Vor den Flugzeugen der Passagierversion wird Boeing ab Sommer die ersten 747-8 Frachter ausliefern. Die 747-8F befindet sich seit 08. Februar 2010 mit inzwischen fünf Maschinen in der Flugerprobung. Die 747-8I wird in den nächsten Monaten lediglich ein verkürztes Flugtestprogramm durchlaufen, in dem zwei Flugzeuge eingesetzt werden.