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Die abwartende Haltung von Embraer-Chef Frederico Curado könnte sich für Embraer auszahlen. Embraer dürfte keine Notwendigkeit mehr sehen, Milliarden für die Entwicklung einer neuen E-Jet-Familie aufzuwenden. Eher sollte der Konzern das Programm jetzt um ein Produkt im Markt der 130-Sitzer in Konkurrenz zur Bombardier CS300, A319NEO und 737-700RE erweitern.
Mit einer Verlängerung der E-195 könnte Embraer verhältnismäßig schnell in dieses Marktsegment vorstoßen. Bei den Triebwerken dürfte Embraer dann zwischen einer auf die E-Jets abgestimmten Version der Pratt & Whitney PW1000G oder einer Weiterentwicklung der aktuell genutzten GE CF34-Antriebe wählen.
Auf der Pariser Luftfahrtmesse im Juni hatte Curado eine Entscheidung über die Strategie im E-Jet-Programm bis Jahresende in Aussicht gestellt. Abseits der Planungen für eine Modifikation des Programms steht Embraer aber eine weitere Möglichkeit offen - eine Partnerschaft mit Boeing.
Boeing hatte im Vorfeld von Paris wiederholt für eine Kooperation mit den Brasilianern bei der Entwicklung und Produktion neuer Regionaljets geworben, Embraer eine solche Variante zumindest nicht kategorisch ausgeschlossen. Für Boeing wäre ein indirekter Einstieg in das untere Marktsegment über eine Partnerschaft mit Embraer strategisch durchaus interessant.
Im Segment der 130-Sitzer verzichteten viele Airlines bei Auftragsvergaben zuletzt auf die zusätzliche Reichweite einer A319 oder 737-700 und griffen zu den leichteren CS300 oder E-190/195. So hat Airbus von der A319NEO bislang erst 40 Flugzeuge verkauft, etwa vier Prozent des bisherigen Auftragsvolumens im NEO-Programm. Die Flugzeuge werden an Republic Airways gehen, die zuvor in gleichem Umfang CS300 für ihre Flotte bestellte.
© aero.de | Abb.: LOT | 02.08.2011 09:39
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