"Entscheidung ohne Rechtsgrundlage"
Älter als 7 Tage

Nachtflugverbot für Flughafen Köln/Bonn verhängt

Köln
Flughafen Köln/Bonn, © Flughafen Köln

Verwandte Themen

DÜSSELDORF - Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat ein Nachtflugverbot für Passagierflugzeuge auf dem Flughafen Köln/Bonn beschlossen. Zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens sollen keine Passagiermaschinen starten und landen, beschloss das Landeskabinett in Düsseldorf am Dienstag. Nächtliche Frachtflüge seien in Köln/Bonn aber weiterhin erlaubt. So werde die Lärmbelastung für die Anwohner gesenkt.

Das Verbot betrifft rund 6.000 Starts und Landungen im Jahr. Die Entscheidung für ein Nachtflugverbot entbehre jeder Rechtsgrundlage, schade dem Luftverkehrsstandort NRW und gefährde Arbeitsplätze, kommentierte Flughafenchef Michael Garvens. Auch die Lärmentlastung sei gering, denn im Passagierverkehr seien in aller Regel kleinere, moderne und lärmarme Flugzeuge im Einsatz.

Für die am Standort Köln/Bonn operierenden Luftverkehrsgesellschaften sei der Beschluss "ein Zeichen fehlender Verlässlichkeit", weil die heute gültige Nachtflugregelung, die den Passagierflug gestattet, erst im Jahr 2008 von der Landesregierung bis 2030 verlängert worden sei, sagte Garvens weiter. Auch die in Köln angesiedelten Frachtgesellschaften seien erheblich besorgt, inwieweit die Zusage, die Genehmigung für den Frachtverkehr nicht anzutasten, auf Dauer belastbar bleibe.

Die Situation, die zur Anordnung der Nachtflugverbote in Frankfurt und Berlin führte, sei mit der in Köln/Bonn nicht vergleichbar. Dort habe es Planfeststellungsverfahren gegeben, in denen es um den Neubau eines Flughafens oder einer Landebahn ging. In Köln/Bonn hingegen handele es sich um "einen unrechtmäßigen Eingriff in eine bestehende Betriebsgenehmigung".
© aero.de, dpa | Abb.: Flughafen Köln/Bonn | 17.04.2012 17:18

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 19.04.2012 - 15:06 Uhr
Hier wird ja mal wieder maßlos übertrieben. Wie Flying Moe schon richtig sagte: Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft. Der entscheidende Punkt ist: Wir benötigen nicht mehr alle Industriezweige, insb. können wir auf solche verzichten, die die Natur und Anwohner belasten, was bei nächtlichen Flügen eben der Fall ist. Nachtflüge sind weiterhin von ausländischen Flughäfen aus möglich, wenn man denn unbedingt möchte.

Woher kommt denn der Wohlstand? Sollen wir uns wieder auf die florierende Landwirtschaft oder die Metallindustrie verlegen?

Außerdem: Es gibt zahlreiche deutsche Flughäfen, die keine dichte Bebauung im Umkreis haben. Z.B. Frankfurt Hahn. Hierher kann man nächtlichen Fracht- und Passagierverkehr verlagern.

Siehe auch: Sankt-Florian-Prinzip.

Letztlich ist es doch so, dass die Bevölkerung entscheidet, was hier in Deutschland gemacht wird und was nicht. Und wenn die Leute in Köln oder in Frankfurt auf diesen Wirtschaftszweig verzichten wollen und können, dann ist das ihr gutes Recht.

Wer sind denn "die Leute"? Bitte mal konkretisieren.
Beitrag vom 18.04.2012 - 19:14 Uhr

Letztlich ist es doch so, dass die Bevölkerung entscheidet, was hier in Deutschland gemacht wird und was nicht. Und wenn die Leute in Köln oder in Frankfurt auf diesen Wirtschaftszweig verzichten wollen und können, dann ist das ihr gutes Recht.

Grundsätzlich würde ich da ja zustimmen. Nach den Erfahrungen mit "Stuttgart 21" bin ich mit aber nicht mehr sicher, ob es sich bei den "Leuten" wirklich um die Mehrheit der Bevölkerung handelt oder vielleicht doch um eine Minderheit, die sich nur besonders effektvoll in Szene setzt. Auf die Einschätzung der Politik kann man sich in dieser Frage nicht verlassen, das hat die Volksabstimmung zu diesem Thema gezeigt. Besonders im Wahlkampf ist immer fraglich, ob es wirklich die Sache oder nur um Stimmenfang geht.
Beitrag vom 18.04.2012 - 17:22 Uhr
Hier wird ja mal wieder maßlos übertrieben. Wie Flying Moe schon richtig sagte: Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft. Der entscheidende Punkt ist: Wir benötigen nicht mehr alle Industriezweige, insb. können wir auf solche verzichten, die die Natur und Anwohner belasten, was bei nächtlichen Flügen eben der Fall ist. Nachtflüge sind weiterhin von ausländischen Flughäfen aus möglich, wenn man denn unbedingt möchte.

Außerdem: Es gibt zahlreiche deutsche Flughäfen, die keine dichte Bebauung im Umkreis haben. Z.B. Frankfurt Hahn. Hierher kann man nächtlichen Fracht- und Passagierverkehr verlagern.

Letztlich ist es doch so, dass die Bevölkerung entscheidet, was hier in Deutschland gemacht wird und was nicht. Und wenn die Leute in Köln oder in Frankfurt auf diesen Wirtschaftszweig verzichten wollen und können, dann ist das ihr gutes Recht.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden