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Nach einer Auftragsflut auf der Luftfahrtmesse in Farnborough muss sich Airbus jedoch mit einer geplatzten A380-Bestellung aus Japan herumschlagen - ärgerlich auch deshalb, weil das Unternehmen seit rund zwei Jahren keine Fluglinie mehr als Neukundin für den Riesenflieger gewinnen konnte. Außerdem schlägt die Neuauflage des Langstreckenjets A330 unter dem Namen A330neo mit hohen Entwicklungskosten zu Buche. Konzernchef Tom Enders will die Quartalsbilanz am Mittwoch (30. Juli) vorstellen.
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Dienstag befragten Branchenexperten rechnen für die Monate April bis Juni im Schnitt mit einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro, gut zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten, den der Konzern als Ebit bezeichnet, dürfte um knapp fünf Prozent auf 928 Millionen Euro geklettert sein. Beim Überschuss erwarten die Analysten eine Steigerung um fast neun Prozent auf 563 Millionen Euro.
Allerdings geht die Entwicklung bis zur Erstauslieferung Ende 2017 zulasten der Umsatzrendite. Der Chef der Airbus-Verkehrsfliegersparte, Fabrice Brégier, hatte die Entwicklungskosten auf 1 bis 2 Milliarden Euro beziffert. Eigentlich sollte das Ebit vor Einmaleffekten auf Konzernebene schon im kommenden Jahr einen Anteil von 7 bis 8 Prozent des Umsatzes erreichen. Die A330neo soll diesen Wert nun um 0,7 Prozentpunkte sinken lassen. Langfristig rechnet Airbus allerdings mit mehr als 1000 Bestellungen für die "neo". Die herkömmliche A330 wurde bereits mehr als 1000 Mal ausgeliefert.
Im Rüstungsgeschäft hat der Konzern hingegen weiter zu kämpfen. Im Zuge der Zusammenlegung der Sparte mit der Raumfahrttochter Astrium fallen wegen fehlender Aufträge 5800 Jobs weg. Unterdessen will Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Rüstungsexporte weiter beschränken, was die Umsatzhoffnungen der Branche weiter dämpfen dürfte. Auf der Kippe steht auch die Produktion des Eurofighters. Die Aufträge für den Kampfjet, der auch im bayerischen Manching zusammengeschraubt wird, reichen nur noch bis ins Jahr 2017. Jetzt hofft die Sparte Airbus Defence and Space auf eine Bestellung aus Dänemark. Das Nato-Land suche einen Nachfolger für Jets des Typs F-16, hieß es vergangene Woche.
© dpa-AFX | 30.07.2014 06:33
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