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BER-Ausbau schon vor Betriebsaufnahme?

Berlin
Flughafen Berlin Willy Brandt, © Dirk Laubner / Flughafen Berlin Brandenburg

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BERLIN -  Beim neuen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld holen die Verantwortlichen jetzt auch wieder die Ausbaupläne aus der Schublade. Bei der laufenden Bestandsaufnahme gehe es auch um eine eventuelle Ausweitung der Startkapazität, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. "Es war immer geplant, zeitnah die nächsten Schritte voranzutreiben", hob Senatssprecher Richard Meng am Mittwoch hervor.

Denn wenn die Passagierzahlen in Berlin weiter steigen wie zuletzt, wird es eng am neuen Flughafen. 2012 flog von den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld die Rekordzahl von 25 Millionen Passagieren. Der neue Flughafen ist zunächst für die Abfertigung von 27 Millionen Passagieren pro Jahr geplant, Ausbaustufen bis 45 Millionen sind aber schon genehmigt.

"Wenn man die derzeitige Passagierentwicklung am Standort Berlin zugrunde legt, wird der BER von Anfang an stark ausgelastet sein", sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der "Berliner Morgenpost" (Mittwoch). Er forderte, die alte nördliche Start- und Landebahn vor der Inbetriebnahme zu sanieren.

Nicht bestätigen wollte Ramsauers Ministerium aber, dass der Neubau des zweiten Terminals schon vor der Flughafeneröffnung beginnen solle und dass dieser 500 Millionen Euro kosten werde. Flughafensprecher Kunkel sagte: "Das sind reine Spekulationen."

Der Flughafen hatte stets betont, direkt nach der damals noch für 2012 geplanten Inbetriebnahme mit der Erweiterungsplanung beginnen zu wollen. Dabei sollte zunächst im Abfertigungsgebäude selbst Platz für weitere 3 Millionen Passagiere geschafft werden, um die Kapazität auf 30 Millionen zu erhöhen. Anschließend sollten bis zu zwei Satellitenterminals auf dem Vorfeld entstehen, damit insgesamt bis zu 45 Millionen abgefertigt werden können.

Die Eröffnung des Flughafens war vor vier Wochen zum vierten Mal abgeblasen worden, weil es noch zahlreiche Baumängel und Technikprobleme gibt. Aus Aufsichtsratskreisen hieß es am Mittwoch, die Erweiterung des Airports mit Terminalsatelliten sei schon seit langem im Gespräch, die Entscheidung über den Baubeginn stehe aber noch nicht an. "Im Vordergrund stehe die Inbetriebnahme des Hauptgebäudes."

Der Bund hat bei der 1,2-Milliarden-Euro-Finanzspritze für den Hauptstadtflughafen nach eigenen Angaben nicht getrickst. Anwohneranwälte hatten dem Verkehrsministerium vorgeworfen, für die nötige EU-Genehmigung falsche Angaben dazu gemacht zu haben, warum sich die Schallschutzkosten von 140 Millionen Euro auf 305 bis 595 Millionen Euro vervielfachten. Ein Ministeriumssprecher wies das am Mittwoch zurück.

Laut "Potsdamer Neueste Nachrichten" (Mittwoch) geht die EU in ihrem Bescheid davon aus, dass das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ein höheres Schutzniveau beschlossen habe. Laut Urteil vom Juni 2012 hat aber der Flughafen den Schallschutz für die Anwohner systematisch geringer ausfallen lassen als erforderlich.
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Berlin Brandenburg | 30.01.2013 15:44


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