Rückschlag für Airbus
Älter als 7 Tage

Emirates storniert alle A350-Bestellungen

Airbus A350 XWB Prototyp MSN001
Airbus A350 XWB Prototyp MSN001, © Airbus

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TOULOUSE - Schwerer Rückschlag für Airbus: Die Fluggesellschaft Emirates hat ihre komplette Bestellung des neuen Langstreckenjets A350 storniert. Die Airline wird keine der insgesamt 70 bestellten Maschinen dieses Typs abnehmen, teilte Airbus am Mittwoch mit.

Die Entscheidung sei in den laufenden Gesprächen mit der Airline über die Anforderungen an ihre Flotte gefallen, hieß es weiter. Die Abbestellung trifft Airbus wenige Monate vor der Auslieferung der ersten A350-Flugzeuge. Emirates hatte allerdings eher späte A350-Liefertermine belegt.

"Die Stornierung wird keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen haben", sagte Airbus Marketingchef John Leahy am Mittwoch in Toulouse. Die Flugzeuge wären erst im Zeitraum "2019 bis 2023" an Emirates geliefert worden. Andere Kunden würden diese Slots übernehmen.

Zwar hatte Emirates erst im vergangenen Jahr seine Bestellungen für den Superjumbo A380 auf 140 Flugzeuge erhöht, gleichzeitig aber das A350-Konkurrenzmodell Boeing 777X geordert. Emirates-Manager Tim Clark gilt bereits seit geraumer Zeit als Kritiker des nun abbestellten Airbus-Modells.

Emirates wurde als wesentlicher Treiber hinter der Entscheidung von Airbus gesehen, Reichweiten und Triebwerksleistung der A350-1000 zu erhöhen. Der A350-Auftrag von Emirates teilte sich in 50 A350-900 und 20 A350-1000 auf.

Von der ab 2020 verfügbaren neuen Triple Seven bestellte Emirates im November 115 777-9X und 35 777-8X. Für weitere 50 777X vereinbarte Emirates Kaufrechte.

Die Entwicklungskosten der A350 liegen nach Schätzungen bei mehr als zehn Milliarden Euro. Das Flugzeug soll Ende des Jahres den Weg zu seinen ersten Kunden finden. Laut Airbus liegt die Zahl der fest bestellten A350 nun bei 742.

Rolls-Royce verliert 3,5 Prozent des Auftragsbestands


Vom Rückschlag betroffen ist auch der Triebwerkshersteller Rolls-Royce. Der Auftragsbestand des Unternehmens schrumpfe durch die Emirates-Absage um rund 2,6 Milliarden britische Pfund (rund 3,2 Mrd. Euro), teilte das Unternehmen mit. Das wären rund 3,5 Prozent des gesamten Auftragsbestands bei den Briten.
© dpa, aero.de | 11.06.2014 07:56

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Beitrag vom 12.06.2014 - 18:33 Uhr


Der A350-1000 ist in meinen Augen ohnehin etwas zu klein um die ER wirklich zu ersetzten. Außer dem A350-900 verkaufen sich die anderen beiden Varianten ja nicht wirklich gut. Die Frage ist auch warum der A350-1000 bisher nicht öfter gewählt wurde?

Die 351 ist ziemlich exakt gleich groß wie die 773. Und für die 351 gibt es deshalb (noch) keinen so großen Bedarf, weil die 773 nun auch noch nicht so alt ist - die meisten Maschinen sind gerade mal ein paar Jahr alt, und können noch problemlos 10 Jahre fliegen. Da können sich sie Airlines noch etwas Zeit lassen, welchen Jet sie als Nachfolger wählen. Und vor allem schauen, wie sich ihr eigener Bedarf entwickelt, ob sie evtl. nicht (wieder) eine Nummer größer werden wollen? Außerdem kommt die 351 ja erst in ein paar Jahren, da wartet man erst mal ab, wie die sich dann tatsächlich im Betrieb schlägt, auch im Vergleich zur 777X.

Die 359 hingegen ist hingegen in erster Linie ein Ersatz für 772, 343, 330 oder auch 767. Von denen haben die ersten Flugzeuge schon 20 Dienstjahre hinter sich, als hier herscht bei vielen bald dringender Ersatzbedarf, deshalb auch die höhere Nachfrage hier.
Beitrag vom 12.06.2014 - 12:45 Uhr
Eine 2-Flotten-Politik ist sicherlich schlau für EK!

Und eigentlich ist diese "Stornierung" ja auch nur ein Modell-Tausch. Hätte aber Marketing-technisch einfach nicht gepasst beides gleichzeitig bekannt zu geben. Die Presse stürzt sich aber typischerweise wieder nur auf das Wort "Stornierung" <- Schlagzeile, Headline, Geil...

Es wurden ganz simple 70 A350 gegen 50 A380 getauscht... dies aber versetzt bekannt zu geben hat wohl einfach mehr Sinn gemacht. Auf einer Messe 50 neue A380 Bestellungen im Wert von X-Mrd € bekannt zu geben klingt einfach besser als "Kunde wechselt das Flugzeugmodell". Und für die "Rettung" des A380-Programms durch diese Neubestellung gab es sicherlich auch aufgeweichte Ausstiegsklauseln.

Letztendlich profitieren doch Airbus und Emirates davon. Warten wir ab, ob es schon bald Neuigkeiten zu einer A380NEO Konkretisierung gibt und ob Emirates dann auch neu bestellt oder nur bestehende Bestellungen auf die NEO umschreibt.

Dieser Beitrag wurde am 12.06.2014 12:46 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.06.2014 - 23:07 Uhr
Sehe ich wie Mik
EK wollte und will auch weiterhin die Drehscheibe auf diesem Teil der Weltkugel bilden. Dafür hat man wohl die zwei besten Langstrecken Muster die es auf dem Markt gibt, ausgewählt. Auf die A389 drängt EK schon seid der ersten A388 MSN 11. Denn die A380-900 wird am Ende den wirklichen "Jumbo" bilden. Die Paarung mit der B777X scheint ein guter Schachzug.


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