Nach Insolvenz
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Chinesischer Konzern soll Lübecker Flughafen retten

Flughafen Lübeck
Am Flughafen Lübeck, © Flughafen Lübeck

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LÜBECK - Ein chinesischer Investor übernimmt den insolventen Lübecker Flughafen. Das teilte der Insolvenzverwalter Klaus Pannen am Donnerstag mit. Die Kauf- und Pachtverträge mit der PuRen Germany GmbH seien am Vormittag notariell beurkundet worden. Hinter der Firma steht die in Hongkong registrierte PuRen-Group.

Sie will den Flughafen mit allen 92 Mitarbeitern zum 1. August übernehmen. Der Deal steht unter dem Vorbehalt der Lübecker Bürgerschaft, die am nächsten Donnerstag (10. Juli) zu einer Sondersitzung zusammenkommt.

Der Einstieg der Chinesen war buchstäblich Rettung in letzter Minute. "Ohne sie hätte der Flughafen zum 1. Juli geschlossen werden müssen, die Betriebsgenehmigung wäre erloschen", sagte Pannen. Der bisherige Eigentümer Mohamad Rady Amar, der den Flughafen erst Anfang 2013 zum symbolischen Preis von einem Euro gekauft hatte, war im April urplötzlich untergetaucht. Kurz darauf wurde bekannt, dass er alle Anteile an der Muttergesellschaft der Yasmina GmbH verkauft hatte. Der Flughafen musste daraufhin Insolvenz anmelden.

Schwerpunkt des Flugbetriebs werde künftig Tourismus und der Medizin-Tourismus aus China sein, kündigte Pannen an. Dafür werde Lübeck an einen Flughafen angebunden, der Direktflüge von und nach China anbietet. Das Unternehmen strebt mittelfristig eine Million Passagiere im Jahr für Lübeck an. Aktuell sind es zwischen 300 000 und 400 000.

Ein Vertreter von PuRen war am Donnerstag nicht erschienen. Die chinesische Muttergesellschaft habe ein Stammkapital von umgerechnet 660 Millionen Euro und sei bereits im Bereich der Luftfahrt engagiert, sagte Pannen. Die eigentliche Käuferin, die PuRen Germany GmbH, ist dagegen nach Angaben Pannens eigens für den Kauf des Lübecker Flughafens gegründet worden und hat ihren Sitz in Lauenburg an der Elbe.

Bis zur Sondersitzung am 10. Juli wollen die Bürgerschaftsabgeordneten die Bedingungen des Investors gründlich prüfen. Da der bisherige Pachtvertrag mit der Hansestadt unverändert übernommen werden soll, rechnen Insider damit, dass die Mehrheit der Abgeordneten zustimmen wird.
© dpa-AFX | 03.07.2014 20:12

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Beitrag vom 04.07.2014 - 09:05 Uhr
Klingt alles sehr seriös. (Ironie aus).


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