Boeing-Meilenstein 787
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Dreamliner-Prototyp kommt ins Museum

Boeing 787
Dreamliner ZA003 wird von einem Schlepper zum Museum of Flight am Flughafen Boeing Field in Seattle gebracht, zu dessen Ausstellungsstücken er künftig gehört. Direkt nebenan war das Flugzeug während seiner Test- und Zulassungsarbeit für das Dreamliner-Programm einst beheimatet., © Boeing

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SEATTLE - Boeing hat dem "Museum of Flight" in Seattle einen der 787-8-Prototypen als Ausstellungsstück gestiftet. Der Dreamliner mit dem internen Kürzel ZA003 hatte einst bei der Zulassung des revolutionären Zweistrahlers aus Verbundwerkstoff geholfen. Das Flugzeug ist der dritte gebaute Prototyp.

Der Dreamliner mit der Registrierung N787BX wurde am Sonntag am Stadtflughafen Boeing Field in Seattle feierlich an das Museum of Flight übergeben. "Wir unterstützen und fördern die Gemeinden, in denen unsere Boeing-Mitarbeiter arbeiten und leben", sagte der Boeing-Vorstandschef für die Zivilflugsparte, Ray Conner. "Wenn wir dieses Flugzeug genau hier ausstellen, haben es die Boeing-Mitarbeiter und ihre Familien direkt vor Augen. Das wird hoffentlich das Entstehen einer neuen Generation von Luftfahrtfans hier im Bundesstaat Washington inspirieren."

Die dritte 787-8, ZA003, war am Erpobungs- und Zulassungsprogramm beteiligt und absolvierte mehrere Weltumrundungen, bei denen über 68000 Besucher in 23 Staaten an Bord waren, darunter die FLUG REVUE. Boeing will künftig noch zwei weitere, derzeit eingelagerte, 787-Prototypen an Museen abgeben.

Die neue Boeing-Zweistrahlerfamilie 787 nutzt erstmals mehrheitlich CFK-Verbundwerkstoff als Werkstoff für Rumpf und Flügel. Die Systemarchitektur ist weitgehend auf elektrische Systeme, statt auf klassische Zapfluftanlagen, ausgelegt. In Verbindung mit Triebwerken der neuesten Generation spart die 787 gegenüber ihrem Vorgänger Boeing 767 zweistellige Prozentwerte beim Kerosinverbrauch.

Zeitgleich mit den technologischen Änderungen und den neuen Abläufen in der Produktion hatte Boeing auch die Zuliefererstruktur bei der 787 neu ausgerichtet und wesentliche Zulieferungen von auswärtigen Partnern beisteuern lassen. Dies führte anfangs zu erheblichen Verzögerungen und Mehrkosten beim in Everett und Charleston endmontierten Dreamliner.

Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt und die 787 wurde mit der, nach der Überwindung von Kinderkrankheiten, leistungsmäßig wesentlich verbesserten Boeing 787-9 und der nochmals gestreckten Boeing 787-10 zur Familie ausgebaut. Der Dreamliner gilt mit aktuell 1054 Verkäufen bereits als großer Erfolg am Markt. Das sehr wirtschaftliche Flugzeug für mittlere Kapazität ermöglicht die Bedienung neuer Langstrecken im Nonstopflug.

Airbus setzt der Boeing 787 mit der A350 eine eigene Familie entgegen und hat außerdem die ältere A330 zur A330neo modernisiert. Beide Hersteller rückten jedoch von den jeweils kleinsten Familienmitgliedern Boeing 787-3 und Airbus A350-800 nachträglich wieder ab.
© www.flugrevue.de/Sebastian Steinke, aero.de | Abb.: Boeing | 11.11.2014 13:12

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Beitrag vom 13.11.2014 - 11:42 Uhr
Das die Zellen wohl schwer zu vermarkten ist leuchtet mir bei den mehrfach nachgebesserten Testfliegern mit miserablem Image ein. Wer will denn darin sitzen und wenn genau da was passiert hätte Boeing und Airline ein Riesenproblem.

Die Triebwerke könnte ich mir schon als vermarktbar vorstellen. Hier verzichtet Boeing wohl aus Werbezwecken auf Kohle.
Beitrag vom 13.11.2014 - 11:21 Uhr
Jedenfalls für die Museen klasse, dass sie ein so neues Flugzeug bereits ausstellen können. Mich würde mal interessieren, welches Flugzeug in Dulles weichen muss., da wird kein Platz mehr sein. Beim Museum of Flight war ich nun seit 14 Jahren nicht mehr, aber wenn ich mich recht erinnere, sollte es da auch sehr eng sein. Draußen steht eine 707 (ehemalige Airforce One) vielleicht kommt die 787 ja auch nach draußen.
Beitrag vom 13.11.2014 - 10:49 Uhr
Prototypen sind eben genau das - Prototypen. Es macht für Hersteller wirtschaftlich keinen Sinn sie auf Zulassungsstandards zu bringen.

Da liegen Sie falsch. Es werden eigentlich schon lange im Flugzeugbau keine echten Prototypen mehr von Hand gebaut sondern die ersten Serienflugzeuge werden für die Flugerprobung eingesetzt.

Bei der 777 wurde sogar das erste Flugzeug an Cathay Pacific verkauft.  http://www.planespotters.net/Production_List/Boeing/777/index.php
Selbst bei der alten 747 behielt Boeing nur die erste Maschine bei sich und selbst die Nummer 2 wurde verkauft.

Bei Airbus ist das ähnlich A300, A340 und A320. Nur beim A380 hat Airbus 2 Maschinen für sich behalten.

Wenn jetzt Boeing die ersten 3 Dreamliner abschreiben muss, dann klingt das danach, dass die ersten 787 so starke Abweichungen von den tatsächlichen Serienmaschinen aufweisen, dass sie sogar für Boeing als Testmodelle unbrauchbar sind. Die 787-Entwicklung scheint eine ziemliche Katastrophe gewesen zu sein.

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2014 10:55 Uhr bearbeitet.


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