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Lufthansa verzichtet endgültig auf weitere Rücknahmen im deutschen Flugplan. Mit dem Entlastungspaket habe die Bundesregierung ein Signal gesetzt für eine bessere Verbindungsqualität in Deutschland und Europa, sagte Airline-Chef Jens Ritter.
Er nannte als Beispiel die Strecke München-Münster, die im Sommerflugplan erhalten bleibe. Auch für Dresden sehe es gut aus, wie auch für das Angebot in Bremen und Hannover. Im Lufthansa-Konzern planen die Gesellschaften Eurowings und Austrian zusätzliche Flüge von deutschen Flughäfen.
Ritter mahnte weitere Entlastungen des Luftverkehrs an. Der Anstieg der Gebühren für Flugsicherung und Passagierkontrollen müsse gestoppt werden. "Das ist ganz entscheidend, um gute Verbindungen zu sichern und den Wirtschaftsstandort zu stärken."
Zuvor hatten Fluggesellschaften wie auch Branchenverbände über zu hohe Kostenbelastungen durch staatlich verursachte Gebühren und Steuern geklagt. Die Bundesregierung hat auch wegen der im europäischen Vergleich schwachen Verkehrsentwicklung eine Entlastung der Branche um rund 350 Millionen Euro beschlossen.
Neue Flugzeuge sollen höhere Profite einfliegen
Bei der Lufthansa-Kernmarke als größter Airline im Konzern kommt das Sanierungsprogramm "Turnaround" nach Ritters Angaben planmäßig voran. Man erreiche im laufenden Jahr sämtliche Ziele und sei "auf dem Weg in die schwarzen Zahlen".
Im ersten Halbjahr 2025 entfielen nach Konzernzahlen noch 274 Millionen Euro von 307 Euro Millionen Euro Verlust bei Lufthansa Airlines auf Lufthansa Classic - den "Kern des Kerns", wie Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr die Stammairline zuletzt nannte.
Mit "Turnaround" will Lufthansa ihre Classic wieder auf Kurs bringen. Die Strategie sieht grundlegende strukturelle Änderungen vor.
Lufthansa Classic soll stärker auf Langstrecke getrimmt werden. "Die Zielsetzung ist sehr klar", sagte Lufthansa-Netzwerkmanager Stefan Kreuzpainter im Oktober vor Investoren. "Bis 2030 werden wir 50 Prozent der Lufthansa-Airlines-Kurzstreckenflotte bei den effizienteren Flugbetrieben Discover Airlines und City Airlines haben."
Ende 2024 hatte Lufthansa Classic noch 80 Prozent der Kurzstreckenflotte von Lufthansa Airlines auf sich vereint. Flottenwachstum will der gesamte Lufthansa-Konzern auf Interkontsparten konzentrieren.
Bis 2028 soll Turnaround 2,5 Milliarden Euro Ergebnisbeitrag entfalten - zwei Drittel über Kostenabbau, unter anderem in der Verwaltung, und ein Drittel über Erlössteigerungen.
Lufthansa startet wieder eng am Flugplan
Die Kranichmarke fliegt laut Ritter aktuell so pünktlich wie seit zehn Jahren nicht mehr. Mit den endlich eintreffenden neuen Flugzeugen könne nun auch der Fokus auf eine höhere Profitabilität gelegt werden.
Große Hoffnungen setzt die Airline auf die neue Kabinenausstattung "Allegris" auf der Langstrecke und Service-Aufwertungen in allen Buchungsklassen. Ab Februar 2026 erhalten auch die eigentlich schon ausgemusterten Großraumflugzeuge vom Typ A380 neue Kabineneinrichtungen. "Wir wollen die Premium-Airline Nummer Eins in Europa werden", sagte Ritter. Im kommenden Jahr feiert das Unternehmen den 100. Jahrestag der Gründung seiner Vorgängerin.
© dpa, aero.de | Abb.: Lufthansa | 28.11.2025 13:45







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