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Air Berlin darf sich mit Geld von Etihad finanzieren

Air Berlin und Etihad Airways
Air Berlin und Etihad Airways, © Air Berlin

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BERLIN - Das Luftfahrtbundesamt (LBA) genehmigt das Engagement der arabischen Fluggesellschaft Etihad Airways bei Air Berlin. "Der Bescheid geht in Kürze raus", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Donnerstag. "Es handelt sich um eine Genehmigung mit Auflagen."

Damit wurden Informationen von "Focus Online" bestätigt, nach denen das LBA Finanzhilfen akzeptiert, mit denen Etihad ihrer deutschen Beteiligung unter die Arme greift. Air Berlin wird weiter als europäische Fluggesellschaft anerkannt. Dieser Status ist für den Erhalt von Streckenrechten wichtig.

Zwar besitzt Etihad nur knapp 30 Prozent der Air Berlin-Aktien, zeichnete aber erst in diesem Jahr eine Wandelschuldverschreibung über 300 Millionen Euro. Geld, das Air Berlin dringend benötigt, um trotz hoher laufender Verluste wieder zukunftsfähig zu werden.

Air Berlin leiht sich die 300 Millionen Euro von Etihad mit unbegrenzter Laufzeit und soll dafür jährlich acht Prozent Zinsen nach Abu Dhabi überweisen. Alternativ kann sie aber auch nicht gezahlte Zinsen als neue Schulden bei Etihad anschreiben lassen.

Das LBA prüfte die Transaktion vor diesem Hintergrund auf Vereinbarkeit mit der Verordnung EG1008/2008, welche die Betriebserlaubnis für europäische Airlines bei drittstaatlichen Eigner- und Kontrollrechten regelt.

LBA verlangt Einblick in alle Protokolle


Unter drei Auflagen, so schreibt "FOCUS online" unter Berufung auf eine Quelle aus dem Bundesverkehrsministerium, halte das LBA die Finanzhilfen aus Abu Dhabi für vereinbar mit EU-Recht. Ein entsprechender Bescheid werde Air Berlin am Freitag zugestellt.

Demnach müsse die nach britischen Gesellschaftsrecht arbeitende Air Berlin ihren Verwaltungsrat mehrheitlich mit Europäern besetzen. Diese dürfen sich ausschließlich von Europäern vertreten lassen.

Ferner werde Air Berlin verpflichtet, dem LBA alle Sitzungsprotokolle ihrer Führungsgremien - "in vollem Umfang, ohne geschwärzte Stellen" - vorzulegen.

Air Berlin hatte im Juni eine Satzungsänderung verabschiedet. Auch grundlegende strategische Entscheidungen können damit auf Ausschüsse übertragen werden, in denen unternehmensexterne Mitarbeiter die Mehrheit stellen.

Air Berlin steuert in diesem Jahr auf einen neuen Rekordverlust von mehr als 350 Millionen Euro nach Steuern zu. Die enge Zusammenarbeit mit Etihad Airways beäugt das LBA seit einigen Monaten mit zunehmender Skepsis. Für Aufsehen sorge die behördliche Versagung von 34 Codeshare-Flügen von Air Berlin und Etihad, die dann allerdings wieder zurückgenommen wurde.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 11.12.2014 09:36

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Beitrag vom 14.12.2014 - 05:42 Uhr
Die Araber scheinen gute Beziehungen zum LBA zu haben... Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland.
Beitrag vom 11.12.2014 - 17:48 Uhr
@ ASK21- Pilot

zu kurz gedacht "... Aber hauptsache die MA behalten ihre jobs "

Ja zu anderen und niedrigereren Konditionen in einer dauerdefizitären Firma fremdgesteuert mit Fremdkapital.
Man drückt dann lokal den eh schon scharfen Wettbewerb noch mehr und am Ende verlieren alle anderen bei anderen Gesellschaften dann ihren Job oder ihren Standard, weil nun EY Europe aka AB die Benchmark vorgibt.

Aber hauptsahce alle AB MA behalten den job... na klasse, ich freu mich

Und wenn dein befreundeter Geldgeber, der alleine durch den Markteintritt hier schon mehr als genug Vorteile hat, Dir dann auch noch 8% ! in diesen Zeiten abnimmt, dann frag ich mich wirklich, ob die AB GL wirklich so dumm ist, oder der Laden noch maroder ist, dass selbst die Araber wissen, dass man hier noch jeden Cent rausdrücken kann, weil keine normale Institution in den Laden noch etwas investieren will.

Bei den Banken wird geschrien, sie sollten besser pleite gehen, hier aber ein Drama ohne Ende.

Durch die Möglichkeit die Zinsen in neue Schulden umzuschreiben, gehört den Arabern der Laden in ca 6-7 Jahren alleine durch den Zins und Zinseszinseffekt und mussten dafür am Ende nicht einen Euro ausgeben. Ganz so von alleine...
Da würde jeder Depp Privatinsolvenz anmelden...

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2014 17:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.12.2014 - 16:05 Uhr
AirBerlin wird in zwei oder drei Jahren so wie so ETIHAD EUROPE oder ETIHAD GERMANY heissen. Ist leider so. Aber hauptsache die MA behalten ihre Jobs.


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