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Turkish will zwei A380 von Malaysia Airlines leasen

ISTANBUL - Turkish Airlines liebäugelt mit einem A380-Auftrag. Bevor es soweit ist, will Turkish testweise zwei A380 von Malaysia Airlines leasen, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Vorstand dürfte in den nächsten Tagen grünes Licht für konkrete Verhandlungen mit Malaysia Airlines geben.

Malaysia Airlines besitzt sechs A380, benötigt die volle Kapazität ihrer Teilflotte aber nicht. Nach den Tragödien um MH370 und MH17 im vergangenen Jahr verkleinert Malaysia Airlines ihren Flugbetrieb. Eine Leasingvereinbarung mit Turkish über zwei A380 würde die staatliche Airline im Umbauprozess finanziell entlasten.

Malaysia Airlines Airbus A380
Malaysia Airlines Airbus A380, © Airbus

Turkish Airlines will sich neben den drei großen Golfairlines als feste Größe im Transitverkehr zwischen Europa, den USA und Asien etablieren. Dafür erweitert Turkish ihre Flotte um drei Flugzeuge - jeden Monat.

2014 ging es für Turkish mit einem 13-prozentigen Plus auf 54,7 Millionen Passagiere steil bergauf. Dieses Tempo will Turkish beibehalten und plant im laufenden Jahr die Aufnahme 33 neuer Flugzeuge in ihre Flotte, die 2015 erstmals eine Gesamtstärke von mehr als 300 Maschinen erreichen soll.

An ihrem Drehkreuz Istanbul konzentrierte sich Turkish zuletzt auf einen Ausbau der Frequenzen und war noch nicht bereit für Flugzeuge mit sehr großer Kapazität. Ein Leasing einer überschaubaren A380-Flotte wäre für Turkish eine relativ risikolose Gelegenheit, Aufkommen und Nachfrage zu testen.

Malaysia Airlines fliegt die A380 mit 494 Sitzen. Die Kabinen sind in drei Klassen unterteilt, wobei bei voller Buchung acht Passagiere in der First Class und 66 Passagiere in der Business Class reisen.

Turkish lehnte eine Stellungnahme zu einem möglichen A380-Leasing ab. Von Malaysia Airlines hieß es, man "suche Wege, um sich in Zukunft als stärkere und nachhaltigere Airline am Markt zu positionieren".

"Reuters" meldete im Januar, dass Turkish mit Airbus über die Konditionen für einen eigenen Auftrag über mindestens zehn A380 spreche.

Bei einem vorangestellten Leasing könnte Turkish entweder eigenes Personal für die A380 ausbilden oder Crews von Malaysia Airlines "mitmieten". Für Airbus wäre selbst ein kleiner Leasingdeal ein Erfolg. Der letzte A380-Auftrag einer Airline ging 2013 ein - mit Turkish zeigt nun ein potenzieller neuer Großkunde Interesse am Superjumbo.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus | 18.02.2015 09:47

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Beitrag vom 19.02.2015 - 17:40 Uhr
Naja, TK hat daheim eine 76 Mio Bevölkerung,welche immer wohlhabender wird und auch verstärkt fliegen möchte / kann. Dies ist nicht zu unterschätzen und dieser Verkehr ist bei EK überschaubar.
Beitrag vom 19.02.2015 - 16:40 Uhr

Die türkischstämmige Bevölkerung ist in Deutschland nunmal sehr groß.
>
Richtig, das schafft auf der Europaseite eine hohe Nachfrage die zu vielen Frequenzen/Airports führt. Auf der Gegenseite Richtung Asien sieht es in dieser Hinsicht aber ziemlich düster aus.

Vom Golf zu bzw.von indischen Regionalflughäfen waren wir in einer B737-800 zu ca. 35 Pers. Touristen. Ca. 150 Personen waren aber Gastarbeiter. Allein aus dieser Schiene nach Indien, Pakistan, Indonesien, Philipinnen, Malaysia usw. haben die Golfairlines eine gute und stetige Grundauslastung. Auch der Pilgerverkehr dürfte über den Golf nicht unwichtig sein. Diese Schiene nach Asien fehlt bei TK praktisch völlig und nur mit Touristen/Geschäftsleuten seheint mir die Möglichkeit den Golfern Konkurrenz zu machen sehr begrenzt.
Beitrag vom 19.02.2015 - 16:03 Uhr
Der Vorteil von TK (den ihr die Kurz- und MIttelstreckenflotte bringt) ist, das sie mit 737/A320 viele kleine Airports anfliegen können wo EK und Co mit den Widebodys entweder gar nicht landen können oder das Ding nicht voll bekommen. So gewinnt man auch Kunden.
Wo TK landen darf - Emirates hat ja "nur" 4 Ziele in Deutschland. TK kann da viel mehr abgrasen.

Zudem glaube ich, dass die viele Emirates Flüge für auf Langstrecken ausgelegten A380 und 777-300ER einfach zu kurz sind und für erhöhten Verschleiß sorgen. Ich denke, hier stößt man mit der Einheitsflotte an ihre Grenzen. Hätte Emirates viele "kleine" Ziele, würden sich Mittelstreckenflugzeuge besser anbieten. Würde Boeing eine 777 mit verstärkter Struktur für Mittelstrecken anbieten, würde Emirates diese bestimmt kaufen. TK fliegt (Zitat Wikipedia) "Im deutschsprachigen Raum werden in Deutschland Berlin-Tegel, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Friedrichshafen, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, München, Münster/Osnabrück, Nürnberg und Stuttgart angeflogen."


Karlsruhe/Baden-Baden kommt demnächst auch dazu.
Aber man darf nicht vergessen,dass TK vor allem wegen dem ethnischen Verkehr hier in Deutschland so stark ist.Dazu kommen noch die Geschäftsreisenden.
TK hat den Vorteil,dass sie jeden Flughafen anfliegen dürfen.Und diese Flüge finden in hoher Frequenz statt.Deshalb lohnen sich da auch die B737/A32X eher als die Widebodys.Zu Ferienzeiten setzt übrigens TK auch A330 ab FRA,MUC,TXL oder DUS ein ,wegen den zusätzlichen Heimaturlaubern.Das macht TK sonst nur in LHR oder Paris.Aber nicht in Mailand oder Marseilles.

Wenn EK oder QR weitere Flughäfen anfliegen dürften kämen nur die Airports mit genügend Startbahn/Landebahn in Frage.Da sind eben nicht Nürnberg,Osnabrück oder Friedrichshafen .Sondern nur STR oder TXL/BER.
Aber auch wenn sie dürften,würde TK den Vorteil haben,dass sie viel mehr Passagiere anziehen würden als EK und Co.Die türkischstämmige Vevölkerung ist in Deutschland nunmal sehr groß.


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