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Lufthansa verlegt E195 nach Österreich

Austrian Embraer 195
Austrian Embraer 195, © Austrian Airlines

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FRANKFURT - Lufthansa zieht die meisten Embraer E195 von Cityline zu Austrian Airlines um. Erste E-Jets sollen bereits ab Herbst sechs ältere Fokker 70 und 15 Fokker 100 in Österreich ablösen.

Die 21 Flugzeuge werden durch 17 E-Jets aus Cityline-Beständen ersetzt, teilte Lufthansa am Donnerstag mit. Nach der bis 2017 abgeschlossenen Umflottung bleibe die Sitzkapazität in etwa gleich. Ob weitere Flugzeuge folgen, sei derzeit noch offen.

Lufthansa Cityline verfügte zuletzt über neun E190 und 24 E195. Als Ersatz für die 17 zu Austrian abwandernden 120-Sitzer erhält Cityline kanadisches CRJ900-Gerät ihrer Schwester Eurowings.

Die konzerninterne Regionalrochade löst für Lufthansa gleich drei Probleme auf einen Schlag: den ohnehin anstehenden Flottenaustausch bei Austrian, den Flugzeugüberhang bei Eurowings und ein drohendes neues Konfliktfeld mit den Piloten der Vereinigung Cockpit.

Eine Sondervereinbarung, nach der Lufthansa die E195 trotz ihrer Größe ohne teure KTV-Piloten betreiben durfte, läuft in diesem Jahr aus.

"Vereinbart war, die Flugzeuge mit KTV-Personal zu bereedern, sollte ein gewisses Wachstum bis Ende 2015 nicht einsetzen", sagte Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, aero.de im Februar. Das ist jetzt hinfällig.

Dafür muss Austrian-Chef Jaan Albrecht nun seinen Piloten die E195 schmackhaft machen - ihnen hatte Austrian bislang die Anschaffung neuer Bombardier CSeries-Jets in Aussicht gestellt.

"Wir haben lange überlegt, welche Variante für Austrian die beste Lösung ist", warb Albrecht am Donnerstag für Verständnis. Letztlich habe sich Austrian für die Gruppenlösung entschieden. "Das ermöglicht uns, die Umflottung noch dieses Jahr zu starten."
© aero.de | 12.03.2015 11:56

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Beitrag vom 13.03.2015 - 13:38 Uhr
@senflyer
Mangelnde Flexibilität auf allen Feldern ist das Kernproblem der DLH.Völlig richtig.
Im Übrigen bot sich diese Lösung wirtschaftlich an. Die Betriebskosten der 195 sind nicht wirklich gut. Aber sie ersetzten ja die uralten Fokker. Das bringt schon etwas. Gleich bei zwei Töchtern, Swiss und Aua, mit der CS ein Muster einzusetzen, von dem niemand ausreichend Kenntnis der Betriebskosten hat, wäre ohnehin unverantwortlich gewesen.
Soviel Einsicht müssen auch die KTV Strategen besitzen.
Beitrag vom 13.03.2015 - 13:16 Uhr
Das Problem ist der Spirit, der ist weg. Ich habe als Mitarbeiter selbst unzählige Male erlebt wie die Auslegung der TV aufs Komma ausgelegt oder gebogen werden. Unzählige Einigungsstellen, nur um den Geist der Verträge zu bestätigen, sprechen da eine klare Sprache. LH weiß, dass das Management Ranking bei den Mitarbeitern extrem schlecht ist. Es gibt Verträge, von Beiden abgeschlossen, und wenn man etwas ändern möchte muss man sich bewegen. Die Mitarbeiter, ja, auch die Piloten, sind nicht doof und wissen sehr genau was draußen in der Welt los ist. Das Vertrauen ist nur weg, das macht das alles so schwierig.
Beitrag vom 12.03.2015 - 20:30 Uhr
@senflyer

Sie haben, ganz betriebswirtschaftlich gesehen, nicht unrecht. Aber die LH hat sich 'damals' z.b ihr unternehmerische Freiheit mit diesem Embrear-Deal gesichert, in dem Sie als Gegenleistung die Germanings um ein Wesentliches günstiger betreiben dürfen, als es die eigentlichen Tarifverträge der LH zulassen würden. Dafür haben die LH Mitarbeiter auf Arbeitsplätze verzichtet. Nur ist die LH nun in vielen Fällen überhaupt nicht mehr bereit, unterschriebene, gültige Verträge oder Schlichtungsergebnisse anzuerkennen. Und wir haben nun mal keine Wild-West-Wirtschaft in der BRD. Was wäre denn, wenn sich die Piloten (oder irgendein anderer Tarifpartner auf Arbeitnehmerseite) auf einmal nicht mehr an Verträge gebunden fühlt und einfach macht, was sie wollen? 1. würde das sofort in massiven Gerichtsverhandlungen münden (auch zurecht), und 2. brauch man dann gar keine TVs mehr unterschreiben, denn: was bringt's, wenn man sich überhaupt nicht drauf verlassen kann??
Unternehmerische Freiheit gut und schön, aber ohne Richtlinien geht's halt nicht. Und wenn der Rest der Welt Wild-West macht, können wir das zwar auch versuchen, aber das geht niemals ohne massive Gegenwehr und langjährige Auseinandersetzungen vor Gericht!! Will man sowas wirklich??


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