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Munoz übernahm den Vorstandsvorsitz im September von Jeff Smisek, der seinen Schreibtisch im Zuge von Korruptionsermittlungen räumen musste.
In den geschickt eingefädelten Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft ALPA setzt Munoz auf eine bewährte Honigtopf-Taktik: die Anziehungskraft neuer Flugzeuge auf Piloten, in der Branche scherzhaft auch als "Shiny Jet Syndrome" bekannt, ist nicht zu unterschätzen.
Vom Glanz neuer Flieger alleine wird sich die ALPA allerdings kaum blenden lassen. Die Aussicht auf zusätzliche Cockpitjobs in der United-Mainline-Flotte könnte die Piloten da schon eher überzeugen. Immerhin sollen die 100-Sitzer ineffiziente 50-Sitzer ablösen, die United bisher von Regionalpartnern fliegen lässt.
Ein Auftrag von United käme für Bombardier zu einem günstigen Zeitpunkt. Die Kanadier leiden unter Auftragsdürre und sprachen mit Airbus zuletzt gar über einen Teilverkauf des Programms CSeries. Airbus bestätigte zwar den informellen Kontakt, sagte Bombardier aber frühzeitig ab.
"Wir führen intensive Verkaufskampagnen, wissen aber auch, dass sich Airlines bei Flottenentscheidungen Zeit nehmen", trat Bombardier-Sprecherin Marianella de la Barrera auf die Erwartungsbremse. Auch bei Embraer hält man sich zum Vorstoß bei United noch bedeckt, sieht gleichwohl aber gute Chancen für einen Folgeauftrag.
Embraer liefere bereits 320 Flugzeuge in die Flotten der United-Regionalpartner, sagte Embraer-Sprecherin Alyssa Ten Eyck. Bis 2018 werde der Anteil von Embraer-Gerät in diesen Flotten von aktuell 60 auf 80 Prozent steigen. "Eine Einführung von 100-Sitzern in der United-Mainline-Flotte öffnet eine große Gelegenheit zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit."
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Bombardier | 12.10.2015 13:27
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