Flugbetrieb eingeschränkt
Älter als 7 Tage

Lufthansa kann am Montag nur etwa die Hälfte ihrer Flüge durchführen


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Lufthansa München
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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Umfrage: Pilotenstreik

Ja
Nein

Der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und den Piloten der Vereinigung Cockpit (VC) zieht sich bereits seit einem Jahr hin. Grundlage der folgenden Ausführung sind Informationen der Tarifparteien.
31. Dezember 2008: Die Friedenspflicht für die beiden von VC gekündigten Manteltarifverträge bei Lufthansa-Passage und LH Cargo AG läuft aus
13. Februar 2009: VC kündigt die Vergütungstarifverträge bei beiden Gesellschaften
13. Mai 2009: VC fordert unter anderem 6,4 Prozent mehr Gehalt
Mai bis November 2009: Intensive Verhandlungen zu Vergütung, den Arbeitsbedingungen und dem zwischenzeitlich aufgesetzten Sparprogramm «Climb 2011»
10. November 2009: VC beendet Verhandlungen zu «Climb 2011»
02. Dezember 2009: VC verlangt Angebot zu den offenen Tarifverträgen Mantel und Vergütung
16. Dezember 2009: VC bricht Verhandlungen ab, nachdem die Lufthansa kein Angebot abgegeben hat. Vorher soll es laut Lufthansa konstruktive Ergebnisse auf Arbeitsebene gegeben haben
15. Januar 2010: Beginn der Urabstimmung, dennoch laut LH vertrauliche Gespräche auf höchster Ebene
17. Februar 2010: Ende der Urabstimmung, VC kündigt Streik an
22. Februar 2010: Nach eintägigem Ausstand wird vor dem Arbeitsgericht Frankfurt eine Aussetzung des Streiks vereinbart
FRANKFURT/M. - Die Pilotenvereinigung Cockpit machte ihre Drohungen wahr und legte am Montag große Teile des Lufthansa-Flugverkehrs lahm. Seit Mitternacht sind rund 4.000 Piloten zum Streik aufgerufen. An den größten deutschen Flughäfen in Frankfurt, Düsseldorf, München, Berlin und Hamburg fielen zahlreiche Flüge aus. Sollte der Ausstand wie angedroht bis Donnerstag fortgesetzt werden, wäre es der größte Streik in der Geschichte der deutschen Luftfahrt. Betroffen waren vor allem Strecken innerhalb Deutschlands sowie einige internationale Verbindungen.

Zahl der Lufthansa-Flüge fast halbiert

Update 18:10 Uhr: Am Montag hat sich die Zahl der Lufthansa-Flüge in Deutschland fast halbiert. Zwischen 0.00 Uhr und 16.00 Uhr wurden 1014 Flüge der Lufthansa im deutschen Luftraum gezählt, ergab eine Auswertung der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. An einem vergleichbaren Montag, dem 8. Februar, seien dagegen in diesem Zeitraum 1947 Lufthansa-Flüge gezählt worden.

Die Regionalpartner der Lufthansa sind von dem Streik nicht betroffen. Die Lufthansa hatte einen Ersatzflugplan aufgestellt, der unter anderem mit Hilfe von Piloten aus dem Management etwa ein Drittel des Flugverkehrs aufrecht erhalten soll.

Lufthansa nannte bis zum späten Nachmittag keine genauen Zahlen über Flugausfälle. Der Sonderflugplan werde ständig aktualisiert. Die ebenfalls bestreikte Lufthansa-Tochter Germanwings teilte mit, trotz des Arbeitskampfes hätten drei Viertel aller Flüge stattgefunden. 120 von bundesweit 160 geplanten Flügen seien am ersten Streiktag ausgeführt worden.

Die Deutsche Bahn setzte unterdessen zusätzliche Züge ein. Ein Zugpaar fahre zwischen Köln und Berlin, ein weiteres zwischen Hamburg und Berlin und zurück, teilte die Bahn mit. Zusätzliche Kapazitäten würden zwischen München-Hannover/Hamburg und Hamburg/Hannover-München angeboten. Flugreisende könnten ein Bahnticket für die identische Reiseklasse bei der Bahn kaufen und später gemeinsam mit einem Beleg über das Flugticket von der Lufthansa erstatten lassen.

40 Prozent Ausfälle in Frankfurt und München

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sollten von den rund 390 Lufthansa-Verbindungen etwa 40 Prozent ausfallen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur dpa. Weil sich viele Passagiere über den Sonderflugplan informiert hatten, blieb ein Chaos in den Morgenstunden aus. Fluggäste aus dem Ausland, die in Frankfurt gelandet sind, mussten auf die Bahn ausweichen oder wurden umgebucht.

Am zweitgrößten Airport bei München war es "sehr ruhig und sehr leer" in der Abflughalle, wie ein Sprecher sagte. Auch am Umbuchungsschalter der Airline warteten nur vereinzelt Passagiere. Die Lufthansa geht davon aus, dass dort rund 40 Prozent der Flüge gestrichen werden müssen. "Wir werden versuchen, 50 bis 60 Prozent des normalen Flugprogramms aufrecht zu erhalten", sagte eine Sprecherin.

Ob der in der vergangenen Woche veröffentlichte Sonderflugplan eingehalten werden kann, werde sich im Laufe des Tages zeigen. Den Flughafen München verlassen täglich rund 330 Lufthansa- Flieger.

Die genaue Anzahl der annullierten Flüge an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn konnte die Lufthansa am frühen Morgen noch nicht nennen. An beiden Flughäfen sollten am Montag zwar einige Lufthansa-Maschinen abheben, die meisten Flüge seien aber gestrichen. Nach einer ersten groben Schätzung fielen 8 von 10 Flügen aus. In Hamburg sollten am Montag nur 44 von 97 Flügen starten.

Justizministerin dringt auf Schlichtungsstelle

Angesichts der zahlreichen Stornierungen im Luftverkehr durch den Pilotenstreik dringt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) auf eine Schlichtungsstelle für die Passagiere. "Für unbürokratische Lösungen brauchen Fluggäste genauso wie Bahnkunden eine Schlichtungsstelle", sagte die Ministerin am Montag in Berlin.

"Der Pilotenstreik stellt unzählige Fluggäste vor ungelöste Probleme. Ich denke nur an Stornierungen, Umbuchungen, Übernachtungen oder Entschädigungen." Die Fluggesellschaften müssten sich jetzt an der Schlichtung für Kundenansprüche beteiligen. Bisher haben sich die deutschen Fluggesellschaften im Gegensatz zur Deutschen Bahn nicht an der Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr (söp) beteiligt. Sie verweisen in der Regel darauf, dass es bereits eine Beschwerdestelle beim Luftfahrtbundesamt gibt.

Vermittlungsversuch der Politik scheiterte zuvor


Am Sonntag war ein Versuch von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), zwischen den Parteien zu vermitteln, gescheitert. Sollte es nicht doch noch zu neuen Verhandlungen kommen, wollen die Piloten ihre Arbeit bis Donnerstag niederlegen.

"Wir hatten bis zum Schluss Hoffnung, den Streik abzuwenden", sagte eine Lufthansa-Sprecherin in der Nacht der Deutschen Presse- Agentur dpa und betonte: "Wir sind selbstverständlich dialogbereit." Den Piloten geht es vor allem um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Sie wollen verhindern, dass Flüge aus dem Mutterkonzern auf ausländische, billigere Töchter verlagert werden.
© dpa, aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 22.02.2010 08:23

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Beitrag vom 22.02.2010 - 11:06 Uhr
Naja... Man könnte es auch positiver sehen. Weniger Umweltverschmutzung :D, LOL


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