Carsten Spohr
Älter als 7 Tage

Lufthansa-Chef: A350 oder 787 auch für Günstigstrecken

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Airbus S.A.S

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MÜNCHEN - Lufthansa-Chef Carsten Spohr wittert bekanntlich gute Geschäfte im Touristikverkehr zu Fernzielen. Eine "Wings"-Marke mit eigener Flotte und eigenem Personal soll Lufthansa für Reisende mit kleinem Budget attraktiver machen.

Lufthansa verfolge beim Aufbau der Plattform einen "risikoarmen und schnellen Ansatz", sagte Spohr der "Financial Times". Spohr will mit dem neuen Ableger "zum nächsten Herbst (2015, Red.) in der Luft sein". Dazu soll eine Flotte sieben gebrauchter A330 oder Boeing 767 angeschafft werden.

Gehe das Konzept auf werde Lufthansa "auf A350 oder 787 umstellen und es wahrscheinlich auch nicht bei sieben Flugzeugen belassen", zitiert die Zeitung Spohr.

Lufthansa hat 25 Airbus A350-900 verbindlich bestellt, die ab 2016 in Frankfurt eintreffen werden. Für weitere 30 Flugzeuge hat der Konzern mit Airbus Optionen vereinbart.

Als Alternative zu einer eigenen Günstigmarke kann sich Lufthansa auch einen Ausbau der SunExpress-Plattform vorstellen. Immerhin sind bei SunExpress bereits viele Strukturen vorhanden, einschließlich einer deutschen Betriebsgenehmigung.

SunExpress ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa und der teilstaatlichen Turkish Airlines. Gespräche innerhalb der SunExpress über das Thema Langstrecke hat Lufthansa bestätigt. Viel Begeisterung für diese Option hört man in Frankfurt derzeit allerdings - verständlicherweise - nicht raus.

Immerhin bezichtigte der Chefberater des türkischen Regierungschefs Recep Erdogan, Yigit Bulut, Lufthansa unlängst der Verschwörung gegen Erdogan. Aus Angst vor dem neuen Flughafen von Istanbul habe Lufthansa bei den Gezi-Protesten Strippen gezogen. Schon klar. Erdogan wurde am Wochenende in das Präsidentenamt gewählt.

Cockpit wittert Tarifbrüche

"Es gibt eine Tendenz, das Projekt (günstige Langstrecken, Red.) selbst zu schultern", sagte eine Quelle aus dem Konzernumfeld aero.de am Montag. Der Lufthansa-Konzern habe mit seinen 160 Interkontjets viel Erfahrung und Ressourcen im Langstreckengeschäft, hatte Spohr bereits im Juli betont.

Für seine interkontinentalen und kontinentalen Günstigpläne, Spohr will auch in Europa ein Billigangebot auf Basis von Eurowings entwickeln, muss der neue Chef aber intern noch Überzeugungsarbeit leisten. Die Vorhaben seinen "nicht ohne zahlreiche Tarifbrüche" umzusetzen, warnte die Pilotenvereinigung Cockpit inzwischen ihre Mitglieder.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 12.08.2014 09:54

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Beitrag vom 18.09.2014 - 16:04 Uhr
So lange, bis mögliche Kunden durch Sparrunden und Kaufkraftverlust wieder zu wenig Geld für Flüge mit der DLH oder einer "Billiglinie aus der Schweiz" haben. Dann muss erneut ausgepresst werden.
Beitrag vom 18.09.2014 - 15:33 Uhr
Die Personalkosten sind absolut gesehen das größte Problem der DLH. Billiglinie aus der Schweiz würde viele Probleme lösen.
Beitrag vom 19.08.2014 - 11:32 Uhr
Beim Kerosin kann man zum einen Sparen, indem man an der Kerosinmenge spart. Außerdem kann geschicktes Fuel Hedging Geld sparen. Auch beim Flugzeugkauf kann man geschickt oder ungeschickt vorgehen.

Gebühren werden mit den jeweiligen Vertragspartnern ausgehandelt, also gibt es auch da Spielräume (zB Flughafengebühren, Bodenabfertigungsdienste).

Die Personalkosten sind nicht die einzige Stellschraube.


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