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Beitrag 16 - 30 von 50
Beitrag vom 01.03.2017 - 13:25 Uhr
UserLuise
User (14 Beiträge)
Und weil nicht alle anderen Allternativen oder Wirtschaftszweige zu 100% perfekt und ideal sind, ist natürlich auch der schlimmste anzunehmende Sozialschmarotzer OK?

Ryanair erfüllt offenbar die Anforderungen in Europa. Es ist ja nicht so, dass da nicht seit 20 Jahren besonders genau hingeschaut würde.

Kurieren muss man es an allen Fällen.
Eben _auch_ an Ryanair.

Es ist völlig sinnlos und unmöglich, dass in Einzelfällen kurieren zu wollen. Wenn, dann muss man es ursächlich lösen.

Im Übrigen scheint da immer eine unheimliche Arroganz durch. Es arbeiten viele Osteuropäe bei Ryanair, für die das attraktive und gut bezahlte Jobs und insbesondere gute Sprungbretter sind. Es ist nicht so, dass die Welt an deutschen Maßstäben aus dem letzten Jahrtausend genesen müsste.

Wie bewahren wir unsere Krankenkassen und Sozialsysteme (wesentliche Aspekte unserer Volkswirtschaft) vor dem Zusammenbruch wenn sich Beschäftigungsmodelle wie bei Ryanair großflächig durchsetzen?

Mit absoluter Sicherheit nicht dadurch, das man veraltete und nicht mehr marktfähige Strukturen um jeden Preis bewahren will. Das ist genauso sinnlos wie um jeden Preis mit Subventionen die gut bezahlten Bergarbeiterjobs in der deutschen Steinkohleförderung erhalten zu wollen.

Wie schon gesagt, ergibt es überhaupt keinen Sinn, durch die Betrachtung von Einzelfällen wie Ryanair irgendwas für die Sozialsysteme ableiten zu wollen. Es steht aber schon heute fest, dass die Sozialsysteme nicht mit dem tradierten Schema der Abgaben auf Arbeitsleistung/Löhne zu erhalten sind. Wenn Sie denn unbedingt etwas bei Ryanair herleiten wollen: Die wollen massiv ab Deutschland fliegen. Dann sollten wir dafür sorgen, dass die hier erwirtschafteten Ryanair-Gewinne auch hier versteuert werden. Dann ist dann kein Ansatz gegen den Einzelfall Ryanair, sondern einer der auch hinsichtlich Apple, Amazon, Google äußerst sinnvoll wäre. Die Milliarden können wir dann in die Sozialsysteme umverteilen.
Beitrag vom 01.03.2017 - 13:31 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Die Scharlatane nutzen die rechtlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, die ihnen geboten werden: Der eine läßt die Wartung außerhalb seines Heimatlandes machen, der andere nutzt die steuer-/ sozialpolitischen Vorteile im Betrieb, wieder ein ganz anderer kann beide Möglichkeiten für sich in Ansatz bringen.
Letztendlich handeln alle in dem Bestreben für ihre Dienstleistungen/ Waren Kunden zu finden.
Der Fluggast als Kunde wiederum will seine begrenzten Ressourcen möglichst effizient einsetzen und wählt dementsprechend das für ihn infrage kommende Angebot aus.
Beitrag vom 01.03.2017 - 13:36 Uhr
UserViri
User (1393 Beiträge)
Und weil nicht alle anderen Allternativen oder Wirtschaftszweige zu 100% perfekt und ideal sind, ist natürlich auch der schlimmste anzunehmende Sozialschmarotzer OK?

Ryanair erfüllt offenbar die Anforderungen in Europa. Es ist ja nicht so, dass da nicht seit 20 Jahren besonders genau hingeschaut würde.

Offensichtlich nicht, sonst gäbe es keinen Anlass für einige europäische Gerichte, gegen Ryanair zu ermitteln.


Kurieren muss man es an allen Fällen.
Eben _auch_ an Ryanair.

Es ist völlig sinnlos und unmöglich, dass in Einzelfällen kurieren zu wollen. Wenn, dann muss man es ursächlich lösen.

Also lässt man Ryanair einfach machen? Kopf in den Sand und go?

Im Übrigen scheint da immer eine unheimliche Arroganz durch. Es arbeiten viele Osteuropäe bei Ryanair, für die das attraktive und gut bezahlte Jobs und insbesondere gute Sprungbretter sind. Es ist nicht so, dass die Welt an deutschen Maßstäben aus dem letzten Jahrtausend genesen müsste.

Hier geht es aber um Jobs in Deutschland.

Wie bewahren wir unsere Krankenkassen und Sozialsysteme (wesentliche Aspekte unserer Volkswirtschaft) vor dem Zusammenbruch wenn sich Beschäftigungsmodelle wie bei Ryanair großflächig durchsetzen?

Mit absoluter Sicherheit nicht dadurch, das man veraltete und nicht mehr marktfähige Strukturen um jeden Preis bewahren will. Das ist genauso sinnlos wie um jeden Preis mit Subventionen die gut bezahlten Bergarbeiterjobs in der deutschen Steinkohleförderung erhalten zu wollen.

Ach so, aber eine von Flughäfen und dem Staat subventionierte Airline wie Ryanair zu unterstützen ist dann was ganz anderes?
Beitrag vom 01.03.2017 - 13:57 Uhr
Userhelicop
User (21 Beiträge)
paßt doch...
die "ehrenwerten Bänker" fliegen mit einer "ehrenwerten" Gesellschaft... Wenn die Bänkler wüßten wie oft Ryanair mit zuwenig Sprit unterwegs ist..... und oftmals nur knapp einer Katastrophe entkommt....
Beitrag vom 01.03.2017 - 14:06 Uhr
UserMeadowlands
User (335 Beiträge)
Die Fanboys heri von FR wie z.B. almostopague, argumentieren so, dass es für sie weiterhin bei möglichst billigen Preise bleibt, also zum eigenen Vorteil.
almostopague sagte ja bereits, er sei nur 16 mal FR geflogen, weil sie billig waren, ansonsten wäre es gar nicht geflogen.
Die Preise sind einfach viel viel zu billig, wenn man aus Blösinn durch die Gegend fliegen kann, weil man gerade nichts besseres zu tun hat.

Wer in D Flugzeuge stationiert und hier Personal ex D beschäftigt, der muss sich zwangsläufig dem deutschen Sozialsystem unterwerfen.
Es darf dann nur nationale Verträge mit Angestellenverhältnissen und ordentlichen Sozialabgaben geben und nicht das, was dieses Pack aus Irland mit abartigen Verträgen über Scheinselbstständigkeit macht.
Beitrag vom 01.03.2017 - 14:09 Uhr
UserLuise
User (14 Beiträge)
Offensichtlich nicht, sonst gäbe es keinen Anlass für einige europäische Gerichte, gegen Ryanair zu ermitteln.

Sie kennen den Unterschied zwischen Ermittlungen und rechtskräftige Urteilen? Jede Wette: Wenn wir genauer hingucken, gibt es auch einen Anfangsverdacht für Steuerermittlungen bei Ihnen persönlich (bei mir sicher auch). Reicht das, um Sie zum Paria zu machen?


Also lässt man Ryanair einfach machen? Kopf in den Sand und go?

Völlig sinnloser Aktionismus ist kontraproduktiv.



Hier geht es aber um Jobs in Deutschland.

Und die sind eben per se wertvoller als welche in Polen, Kroatien oder Griechenland.... richtig?

Jahrhundertelang war es so, dass Staaten mit Gesetzen, Steuern und Zöllen die Wirtschaft innerhalb ihrer nationalstaatlichen Grenzen steuern und kontrollieren konnten. Durch die Globalisierung funktioniert das nicht mehr. Global aufgestellte Unternehmen können sich die besten Bedingungen aus einzelnen Ländern herauspicken und Länder gegeneinander ausspielen. Gut aufgestellte Unternehmen sitzen aktuell schlicht am längeren Hebel. Das nutzen Ryanair, Apple, Amazon, Google, Nike und zigtausende andere Unternehmen mehr oder weniger aus. Eben auch Lufthansa, sofern ihr das nicht durch vertragliche Altlasten verwehrt ist. Das ist ein globales Problem und das kann und muss man genau da auf globaler Ebene lösen. Das ist alles komplex und da gibt es nicht die eine einfache Lösung, die man a la Rechtspopulisten plakativ verkaufen könnte.

Das Ziel muss es sein, möglichst global Mindeststandards für Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Besteuerung zu vereinbaren. Alles andere ist nur Kosmetik und löst das Problem nicht ursächlich. Viele träumen von der Rückkehr der guten alten Zeit und der Rückkehr des starken Nationalstaates. Die realisieren nicht, dass das viel mehr von ihrem bedrohten Wohlstand kostet, wie der aktuelle Weg.


Ach so, aber eine von Flughäfen und dem Staat subventionierte Airline wie Ryanair zu unterstützen ist dann was ganz anderes?

Sorry, aber jetzt sinkt es mit völlig haltlosen Vorwürfen und Stammtischparolen auf unterirdisches Niveau.

Beitrag vom 01.03.2017 - 14:17 Uhr
UserMeadowlands
User (335 Beiträge)
Offensichtlich nicht, sonst gäbe es keinen Anlass für einige europäische Gerichte, gegen Ryanair zu ermitteln.

Sie kennen den Unterschied zwischen Ermittlungen und rechtskräftige Urteilen? Jede Wette: Wenn wir genauer hingucken, gibt es auch einen Anfangsverdacht für Steuerermittlungen bei Ihnen persönlich (bei mir sicher auch). Reicht das, um Sie zum Paria zu machen?

2013:
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/frankreich-gericht-verurteilt-ryanair-wegen-beschaeftigungstricks-a-925837.html

2014:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ryanair-krankenkassen-101.html
(auch in Italien verurteilt)

2016:
 http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-07/ryanair-razzia-scheinselbststaendigkeit-piloten-staatsanwaltschaft-ermittlungen (noch kein Urteil, laufenden Verahren)

Irgendwie wird immer ein Jahr unterschlagen mit den dazugehörigen Links.
Für die jahren 13, 14 und 15 gibt es gegen FR Urteile wegen Sozialbetrugs.
Seit 2016 gibt es ein laufendes Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Sozialbetrug in Deutschland gegen FR

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2017 14:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.03.2017 - 14:23 Uhr
UserMeadowlands
User (335 Beiträge)
Aus dem Beitrag vorher noch hinzugefügt, weil diese Links immer verschwinden.

2015:  https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ryanair-krankenkassen-101.html

2017:
 http://www.onvista.de/news/neues-verfahren-gegen-ryanair-in-frankreich-52775805
Beitrag vom 01.03.2017 - 14:31 Uhr
Useralmostopaque
User (151 Beiträge)
@Meadowlands

Ne, das haben Sie falsch verstanden.Ich fliege nicht so einfach sinnlos hin und her weil es kostengünstig ist.Leider bin ich nicht mit einem dicken Reisebudget ausgestattet, bin kein "Spesenritter", der "Business-Class" nach Belieben bei Lufti buchen darf.

Ich muss um meine Aufträge und mein Einkommen als Freiberufler hart kämpfen, und Ryanair hilft mir erheblich dabei,in dem ich zum Beispiel einen potenziellen Kunden in Spanien,England oder Portugal persönlich besuchen kann, um mein Konzept vorzustellen.

Wäre das Preisniveau so hoch wie früher, könnte ich mir dieses Vorgehen nicht leisten. Ich bin kein Fanboy der LCC, sind sind für mich ein Werkzeug ohne Alternative!

Wie schon anfänglich gesagt, sollten Verstöße seitens Ryanair gegen bestehende Gesetze vorliegen, so sollten diese auch geahndet werden.
Beitrag vom 01.03.2017 - 14:57 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Linkspopulisten träumen davon das industrielle und wirtschaftliche Rad um mindestens 150 Jahre zurückzudrehen um die beschauliche Dorfidylle wieder zum Leben zu erwecken.

Die daraus folgenden Beschränkungen für die heimische Industrie/ Anbieter spielt den global agierenden Unternehmen voll in die Hände, da ihre Konkurrenten den Wettlauf mit Bleigurten beschwert antreten müssen.

Globale Standards einzuführen wäre ein wünschenswertes Ziel, es klappt aber schon nicht einmal innerhalb der EU.
Beitrag vom 01.03.2017 - 16:01 Uhr
UserLuise
User (14 Beiträge)
@Meadowlands
Sie haben die Urteile vielleicht nicht ganz verstanden. Nebenschauplätze. Das was bei Ryanair kritisiert wird, wird seit mehr als 10 Jahren kritisiert. Sie machen es immer noch. Offenbar ist es haarscharf an der Grenze aber eben noch im zulässigen Bereich.

@VJ101
Ich schrieb nichts von globalen Standard sondern von globalen Mindeststandards. Das ist ein Unterschied. Natürlich geht es nicht darum, weltweite Bedingungen, Bezahlung etc. zu vereinheitlichen. Und natürlich ist das hochkomplex. Auch das schrieb ich schon. Es braucht einfach ein Gegengewicht zu den global aufgestellten Konzernen. Das könnte man theoretisch auf 3 Wegen erreichen: Ebenso global aufgestellte Gewerkschaften, globale politische Abkommen, verantwortliche Konsumenten. Alle 3 Wege scheitern meistens an Egoismen.

Trotzdem kommen wir langsam voran. Bei Umwelt-Standards machen wir permanent Fortschritte, auch wenn es nun durch Trump vielleicht ein paar Rückschläge gibt. Konsumenten lassen Unternehmen zumindest ganz große Umweltschweinereien nicht mehr durchgehen. Das Thema Besteuerung wird zunehmend angegangen, weil sehr viele Länder keinen Bock mehr haben zuzuschauen, wie Apple und Co. ihre gigantischen Gewinne dank Konstruktionen wie double irish with a dutch Sandwich auf nahe null Steuerlast trimmen.
Beitrag vom 01.03.2017 - 16:12 Uhr
Userandeeew
User (148 Beiträge)
Jeder fliegt, was er verdient...
Beitrag vom 01.03.2017 - 16:20 Uhr
UserDASH6@
User (33 Beiträge)
Wenn die einzelnen Politiker weiterhin so agieren wie bisher, wird MOL weiterhin so agieren können. Ryanair hat die Basis Frankfurt-Hahn 1999 eröffnet und was ist seitens der Politik - von der Einführung der "Passagiergebühr" einmal abgesehen - geschehen? Das hat deutschen Airlines in den Grenzregionen zumindest viele Passagiere gekostet, andere Länder haben diese Gebühr wieder abgeschafft.
Sehr vieles spielt den LCC durch die gesetzlichen Möglichkeiten in die Hände und zuletzt noch die jeweiligen Airportchefs um kurzfristiges Passagierwachstum zu generieren.
Man muss aber fairerweise auch sagen, dass LH-Passagiere aus einem anderen Passagiersegment stammen und sich nur in einem geringen Ausmass mit denen der FR-Passagieren überschneiden.
Beitrag vom 01.03.2017 - 17:03 Uhr
UserDASH6@
User (33 Beiträge)
Guido31

... da ist ausschließlich die Politik in D und der EU gefordert, solche Rahmenbedingungen zu schaffen, dass FR nicht mehr so agieren kann und in allen EU-Mitgliedsländern diesselben Mindeststandards gelten. Dann würde vielleicht auch LH keine Arbeitsplätze mehr nach Tschechien, Polen, Ungarn, Malta usw. auslagern oder Airlines z.B. in Austria gründen.

Andererseits muss man aber auch sagen, dass es sehr viele Arbeitsplätze, die derzeit am Hahn vorhanden sind, ohne FR nicht zur Verfügung stehen würden. Auch die Unternehmer, welche billige Nächtigungen und Privatparkplätze anbieten, hätten es in ihrer Lage sicher sehr viel schwerer.
Beitrag vom 01.03.2017 - 20:40 Uhr
Userzimbo
arbeite selbst und ständig
User (83 Beiträge)
Ryanair und Konsorten gehört nun mal die Zukunft im Kontinental-Verkehr, die Zahlen der letzten Jahre sprechen eindeutig dafür.

Sollten ernsthafte Verstöße gegen Steuerauflagen,Arbeitnehmer- und Tarifgesetze vorliegen, muss man diese natürlich auch entsprechend ahnden.Europa verfügt über ein ausgezeichnetes Netzwerk an Wettbewerbsüberwachung, die auch drastische Strafen bei Zuwiderhandlungen ausspricht.

Ansonsten gelten die Gesetzmäßigkeiten des freien Wettbewerbs, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

In vielen anderen Branchen haben wir diesen Umbruch auch klaglos, und ohne mit der Wimper zu zucken akzeptiert. Wir kaufen unsere Lebensmittel beim Billigdiscounter und haben die kleinen "Tante-Emma-Läden" sterben lassen. Wir haben die gesamte deutsche Fernsehproduktion eingehen lassen,mit vielen Arbeitsplatzverlusten(z.B.Grundig), weil wir Billiggeräte aus Fernost bevorzugen.Wir tragen günstig erworbene Freizeithosen, ohne uns Gedanken über die Bedingungen bei der Herstellung zu machen!

Warum sollten bei der zivilen Luftfahrt andere Rahmenbedingungen gelten.Ich möchte möglichst günstig,pünktlich und zuverlässig durch die Luft reisen, Sie etwa nicht?

Ich folge tatsächlich nicht diesem Verhalten wie Sie es beschreiben. Es ist aber offensichtlich die Realität. Auf die Fliegerei bezogen, ja ich möchte auch gerne pünktlich aber VORNEHMLICH SICHER fliegen und da habe ich insbesondere bei RyanAir meine Zweifel. Und was die sozialversicherungspflichtigen Jobs bei RyanAir angeht, da habe ich auch so meine Probleme mit. Dieses Unternehmen unterstütze ich nie und nimmer. Nicht mal wenn sie mich kostenlos wohin fliegen.