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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa rechnet nicht mit schnelle...

Beitrag 16 - 30 von 56
Beitrag vom 02.04.2014 - 16:30 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator

Klar, wo Umschulungen mit Ende 40, Anfang 50 noch viel Aussicht auf sinnbringende Wiedereingliederung ins Berufsleben haben. Soviel zu "Vertraut mit der Realität".

Genau das ist doch aber die Realität.
Piloten sind Menschen, wie auch Handwerker Menschen sind. Handwerker stehen durchaus aus vor diesem Problem. Piloten haben aber den Vorteil, dass sie genügend Geld verdienen (auch wenn sie ihre Ausbildung mindestens anteilig selbst bezahlen müssen) privat vorzusorgen.
Auch wenn es für einen Piloten ein größerer Schritt ist als für einen Maurer: Auch ein Pilot a.D. kann Taxi fahren, bei McDonald´s arbeiten oder irgendwo als Wachmann unterwegs sein.

Piloten sind Spezialisten, so jemand wird aufgrund seiner Überqualifizierung für einfachere Aufgaben kaum vermittelbar sein. Und zwischen Handwerker zu Taxifahrer und Pilot zu Taxifahrer steht einkommensmäßig ein durchaus messbarer Unterschied, so einen finanziellen Abschwung wird niemand hinnehmen wollen und können, daher ist es inakzeptabel. Wer meint, dass er das an Stelle der Piloten klaglos hinnehmen würde... - nunja.


Das tut mir leid. Ich finde da keinen Fremdenhass.


Ich habe von Art, nicht von Inhalt gesprochen. Ich gehe auch ganz fest davon aus, dass sich da jemand beim Lesen gerade bewusst nicht clever anstellt.
Die Art ist so plump, und dennoch - auf starker Realitätsvereinfachung aufbauen - sehr in sich schlüssig. Aber eben nur aufgrund von Vereinfachung und Vorenthalten von Details. Gleiche Art verwenden eben auch Parteien wie die NPD oder die Hessen-CDu zu Zeiten von Roland Koch.

Auch der geBILDete Leser, der die lancierte Hetze gegen die Piloten zu lesen bekommt, soll es schließlich verstehen. Und ja - ich verstehe was sie meinen, aber der Vergleich zu NPD-Werbung ist, sagen wir mal, gewagt.

Nein. Aber sie können während Tarifverhandlungen nur für sich sprechen, so wie jetzt auch kaum ein Aussenstehender die tatsächlichen Details und Abhängigkeiten mangels eigener Abhängigkeit realisiert. Dass es am Ende den gesamten Betrieb lahmlegt liegt im Prinzip des Arbeitskampfes begründet, den auch schon andere verursacht haben, also auch Flugbegleiter, Lotsen, Sicherheitspersonal, etc. Die Beschäftigungsmodalitäten der einzelnen Sparten sind schlichtweg nicht vergleichbar in vielerlei Hinsich, und daher kann auch ein Pilot nicht für die Bezahlung eines Vorfeldmitarbeiters der Fraport eintreten. Äpfel und Birnen, und diese sind bekanntlich nicht vergleichbar.


Die Antwort lautet dennoch "ja". Wenn die Vereinigung Cockpit ausschließlich für sich etwas fordern, was ich generell auch logisch finde, können sie sich aber nicht als Kämpfer für alle LH&GW-Mitarbeiter hinstellen. Die anderen sind denen ja doch herzlich egal.

Mich würde schon interessieren, wen die mir ihrer Medienpräsenz eigentlich erreichen wollen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Pilot, der tendenziell ziemlich viel Grips haben muss, sich nicht schämt. Der erkennt doch sofort, dass seine Interessenvertreter da eine Kampagne auf Verblödungsniveau fahren.

Wie gesagt, auch der Laie soll es verstehen können, zumindest im Ansatz. Wie erfolgreich die VC bei der Vermittlung/Verdeutlichung ihrer Position und der Problematik ist, darüber lässt sich sehr gut diskutieren. Ich persönlich sehe die Außendarstellung der VC-Oberen auch eher als fragwürdig an, und man muss sich über das Echo jetzt auch nicht wundern. Dies ist aber etwas anderes, als die Causa ansich.

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2014 16:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2014 - 17:47 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Was mir bei der ganzen Diskussion einfach fehlt, ist der Vergleich mit den Kollegen von anderen Fluggesellschaften.
Wie sieht es zum Beispiel bei der British Airways, KLM oder auch SAS aus, ohne die anderen Fluggesellschaften aus dem Asiatischen oder Arabischen Raum heranzuziehen.
Ein vergleich wäre zum besseren Verständnis (negativ wie positiv) sehr hilfreich um das ganze zu Verstehen.
Soweit wie mir bekannt ist werden einige sogar nach Arbeitsstunden bezahlt! Wobei auch Spesen nach Stunden berechnet werden.
Beitrag vom 02.04.2014 - 18:28 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Bzgl. Einstiegsgehältern und Entwicklung in den ersten 10-20 Jahren ist LH auf ähnlichem Niveau wie Europäische Wettbewerber, die Maximalgehälter bei AF, KLM und Konsorten sind nach den großen Sparprogrammen der letzten Jahre deutlich niedriger als bei LH - Konkrete Zahlen habe ich hier aber keine aktuellen. US-Airlines zahlend deutlich weniger, Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei ca 31.000 € (ca. die Hälfte der Europäischen Gehälter), das Höchstgehalt der US-Kapitäne liegt im Schnitt bei ca. 190,000 $ - also ca. 140.000 € und damit auch deutlich unter Europäischen und LH-Standards.

(Quelle siehe  http://www.safetystanddown.com/wp-content/uploads/2012/06/Salary-study-6-12-lyt_June.pdf)
Beitrag vom 02.04.2014 - 18:34 Uhr
UserFlugzeugschrauber
User (294 Beiträge)

Klar, wo Umschulungen mit Ende 40, Anfang 50 noch viel Aussicht auf sinnbringende Wiedereingliederung ins Berufsleben haben. Soviel zu "Vertraut mit der Realität".

Genau das ist doch aber die Realität.
Piloten sind Menschen, wie auch Handwerker Menschen sind. Handwerker stehen durchaus aus vor diesem Problem. Piloten haben aber den Vorteil, dass sie genügend Geld verdienen (auch wenn sie ihre Ausbildung mindestens anteilig selbst bezahlen müssen) privat vorzusorgen.
Auch wenn es für einen Piloten ein größerer Schritt ist als für einen Maurer: Auch ein Pilot a.D. kann Taxi fahren, bei McDonald´s arbeiten oder irgendwo als Wachmann unterwegs sein.

Piloten sind Spezialisten, so jemand wird aufgrund seiner Überqualifizierung für einfachere Aufgaben kaum vermittelbar sein. Und zwischen Handwerker zu Taxifahrer und Pilot zu Taxifahrer steht einkommensmäßig ein durchaus messbarer Unterschied, so einen finanziellen Abschwung wird niemand hinnehmen wollen und können, daher ist es inakzeptabel. Wer meint, dass er das an Stelle der Piloten klaglos hinnehmen würde... - nunja.


Das tut mir leid. Ich finde da keinen Fremdenhass.


Ich habe von Art, nicht von Inhalt gesprochen. Ich gehe auch ganz fest davon aus, dass sich da jemand beim Lesen gerade bewusst nicht clever anstellt.
Die Art ist so plump, und dennoch - auf starker Realitätsvereinfachung aufbauen - sehr in sich schlüssig. Aber eben nur aufgrund von Vereinfachung und Vorenthalten von Details. Gleiche Art verwenden eben auch Parteien wie die NPD oder die Hessen-CDu zu Zeiten von Roland Koch.

Auch der geBILDete Leser, der die lancierte Hetze gegen die Piloten zu lesen bekommt, soll es schließlich verstehen. Und ja - ich verstehe was sie meinen, aber der Vergleich zu NPD-Werbung ist, sagen wir mal, gewagt.

Nein. Aber sie können während Tarifverhandlungen nur für sich sprechen, so wie jetzt auch kaum ein Aussenstehender die tatsächlichen Details und Abhängigkeiten mangels eigener Abhängigkeit realisiert. Dass es am Ende den gesamten Betrieb lahmlegt liegt im Prinzip des Arbeitskampfes begründet, den auch schon andere verursacht haben, also auch Flugbegleiter, Lotsen, Sicherheitspersonal, etc. Die Beschäftigungsmodalitäten der einzelnen Sparten sind schlichtweg nicht vergleichbar in vielerlei Hinsich, und daher kann auch ein Pilot nicht für die Bezahlung eines Vorfeldmitarbeiters der Fraport eintreten. Äpfel und Birnen, und diese sind bekanntlich nicht vergleichbar.


Die Antwort lautet dennoch "ja". Wenn die Vereinigung Cockpit ausschließlich für sich etwas fordern, was ich generell auch logisch finde, können sie sich aber nicht als Kämpfer für alle LH&GW-Mitarbeiter hinstellen. Die anderen sind denen ja doch herzlich egal.

Mich würde schon interessieren, wen die mir ihrer Medienpräsenz eigentlich erreichen wollen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Pilot, der tendenziell ziemlich viel Grips haben muss, sich nicht schämt. Der erkennt doch sofort, dass seine Interessenvertreter da eine Kampagne auf Verblödungsniveau fahren.

Wie gesagt, auch der Laie soll es verstehen können, zumindest im Ansatz. Wie erfolgreich die VC bei der Vermittlung/Verdeutlichung ihrer Position und der Problematik ist, darüber lässt sich sehr gut diskutieren. Ich persönlich sehe die Außendarstellung der VC-Oberen auch eher als fragwürdig an, und man muss sich über das Echo jetzt auch nicht wundern. Dies ist aber etwas anderes, als die Causa ansich.

Kleine Anmerkung: zu "Piloten sind Spezialisten" damit überqualifiziert. Meiner Info nach, ist Pilot in der BRD kein anerkannter Beruf und gilt somit laut Arbeitsamt als Ungelernter. Nur mal so zur Info;-)
Beitrag vom 02.04.2014 - 18:45 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Kleine Anmerkung: zu "Piloten sind Spezialisten" damit überqualifiziert. Meiner Info nach, ist Pilot in der BRD kein anerkannter Beruf und gilt somit laut Arbeitsamt als Ungelernter. Nur mal so zur Info;-)

Ist bekannt, nur besteht die Abhängigkeit diesbez. zum potentiellen neuen Arbeitgeber, und den kümmert es herzlich wenig, was die Agentur für Arbeit als Beruf definiert oder nicht.
Beitrag vom 02.04.2014 - 19:56 Uhr
UserProPilot
User (19 Beiträge)
Ahh ein Insider...
Nach dem aktuellen Angebot der LH soll niemandem der bereits fliegt groß etwas weggenommen oder gekürzt werden.

Stimmt nicht.
Das frühest mögliche Ausscheidealter soll nach und nach angehoben werden.
Für einen jetzt 40-jährigen Piloten wird es also keine Ausscheiden mit 55 Jahren mehr geben.

Es geht einzig darum, Neueinsteigern Verträge zu geben, die eine geänderte Übergangsversorgung enthalten und damit näher an der heutigen Realität liegen und zumindest langfristig für mehr Wettbewerbsfähigkeit sorgen.

Stimmt nicht.
Neueinsteiger ab dem 01.01.2014 sollen keine Übergangsversorgung mehr haben!

Für das gesamte Bestandspersonal würde sich nichts oder fast nichts ändern,

Stimmt nicht.siehe oben

eine angemessene Erhöhung der aktuellen Gehälter ist ebenfalls bereits seitens des Konzerns vorgeschlagen worden.

Würde mich schon interessieren wo Sie diese Infos her haben ;-)
Das LH Angebot reicht nicht mal für den Inflationsausgleich...

Für mich hört sich das durchaus nach einem mehr als akzeptablen Kompromiss an und nicht nach dem "Schranner"-Prinzip!

Tja, das ist Ansichtssache

Die Übergangsversorgung um die es hier geht, belastet die LH mit 2% der Cockpit Personalkosten pro Jahr!
Dafür provoziert die LH einen Streik für 50 Mio....


Und zusätzlich: Es wird immer gesagt, die LH sei ein gesundes Unternehmen... das ist schlicht nicht wahr. Nur mit teilweise schmerzhaften Sparmaßnahmen schafft es der Konzern eine Profit-Marge zwischen 1 und 3 % zu erwirtschaften.... die absoluten Beträge klingen zwar hoch, aber schon eine Erhöhung des Kerosinpreises um 5 % kann den gesamten Profit zunichte machen und das Unternehmen in die roten Zahlen treiben. Ein gesundes Unternehmen erwirtschaftet konstant hohe einstellige oder zweistellige Gewinnmargen (Im Fall der LH wären das 2-3 Mrd. €). Lufthansa geht es im Europäischen vergleich der Full Service Carrier noch am Besten - allerdings sieht man auch was die anderen Carrier aktuell an Personaleinsparungen vornehmen müssen um für die Zukunft gewappnet zu sein. Wenn man der LH das ersparen möchte sollte man versuchen, sich der geänderten Realität zu stellen und jetzt zu handeln, nicht erst wenn es dem Konzern richtig schlecht geht.

Wenn die Angestellten bei einer Airline mit Tarifforderungen darauf warten bis das Management sagt, "dieses Jahr war ein gutes Jahr", dann gibt es überhaupt keine Lohnsteigerungen.
Denn eines habe ich in 19 Jahren Fliegerei gelernt.
Im nächsten Jahr steigt der Kerosinpreis und der Yield fällt...
Deswegen muss man auch in "guten Jahren" sparen....

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2014 19:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2014 - 20:36 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
50 Millionen sind doch nichts im Vergleich zu den Kosten und Folgekosten der nächsten Jahre. Es sei denn man geht davon aus das die Bundesregierung jetzt Nägel mit Köpfen macht und die Spartengewerkschaften entmachtet.

Man kann der Lufthansa nur wünschen dass sie sich auf ein vernünftiges Ergebnis einigen kann. Dem Kunden kann es allerdings egal sein. Wenn die LH nun so langsam dahinsiecht dann wird halt eine andere Airline einspringen. Es gibt sowieso zu viele in Europa.
Beitrag vom 03.04.2014 - 01:01 Uhr
User
User ( Beiträge)
Ich würde mir gar nicht mal unbedingt wünschen, Spartengewerkschaften generell zu entmachten. Auch wenn hier klar von Machtmissbrauch gesprochen werden muss. Aber das ist eher eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Wenn ich Arbeitgeber wäre (LH), würde ich die Herrschaften zwei, drei oder vier Wochen streiken lassen. Danach käme es zu den ersten betriebsbedingten Kündigungen. Von Topverdienern würde ich erwarten, dass sie jederzeit 100 prozentige Leistungen unter allen nur erdenklichen Bedingungen erbringen. So wie die sich hier darstellen, sollte man meinen dass das für die Betroffenen absolut unproblematisch sein sollte. Insider sehen das durchaus etwas nüchterner. Bei der kleinsten Abweichung würde ich sofort sämtliche zur Verfügung stehenden disziplinarischen Maßnahmen umsetzen. Auch wenn ich mich dadurch von ein paar ausgebildeten Piloten verabschieden müsste, das ist verkraftbar, geeignete !!! Bewerber gibt es weltweit genug. Und man kann durchaus ein Flugzeug operieren, wenn man es woanders als bei LH gelernt hat. Täglich ca. 30000 Flüge stehen dafür. Ein aktuelles Ereignis aus Japan würde ich mit scharfer Lupe betrachten und die möglichen personellen Auswirkungen mit voller Härte umsetzen, egal ob die beiden aktuell streiken oder nicht. Es gab da mal was vor diversen Jahren in Helsinki, ich meine es war um die Weihnachtszeit. Auf die beiden Piloten konnte hinterher ebenfalls problemlos verzichtet werden. Man muss halt mal den Anfang machen. Aber das kann auch nicht mehr allzulange dauern. Top Pay for Top Performance - unter Insidern ein absoluter Lacher ...
Beitrag vom 03.04.2014 - 08:30 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
@ProPilot: Habe geschrieben es soll niemandem GROß was weggenommen werden... wenn der jetzt 40-jährige Kapitän nicht mit 55 sondern mit 57 Jahren in Rente geht bezieht er immernoch mind. 8 Jahre die vereinbarte Übergangsversorgung von ca 120k. Für mich ist das ein zu verkraftender Einschnitt.

Dass die Übergangsversorgung für Neueinsteiger komplett wegfällt war mir nicht bewusst - hier ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen. In ihrer alten Form ist sie jedoch nicht mehr tragbar.

Zur Gehaltserhöhung: Inflationsausgleich ist m.A. nach durch das bestehende Angebot abgedeckt - eine zusätzliche Erhöhung ist bei den aktuellen Gehaltsstrukturen nicht notwendig.

2 % der Cockpitpersonalkosten machen jedes Jahr einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus - der Streik ist also ziemlich schnell wieder kompensiert...

Mit den Sparbemühungen haben Sie recht - ich finde es auch angebracht, dass die Piloten sich aktuell um eine Gehaltserhöhung bemühen, die Wirtschaftliche Lage erlaubt eine angemessene Anhebung. Sparen muss ein Konzern der maximal 3 % Rendite erwirtschaftet allerdings in der Tat jedes Jahr, denn eine Wirtschaftskrise mit -5% Rendite frisst schnell die Gewinne der 3 "guten" Vorjahre auf.

Der kritische Punkt bei diesem Streik ist aber nicht die Anhebung der Gehälter sondern die Übergangsversorgung - Lufthansa entstehen durch das eingeklagte Recht der Piloten bis 65 fliegen zu dürfen Mehrkosten im hohen zweistelligen Millionenbereich. Jedes Jahr. Dass unter diesen Gesichtspunkten die bisher geltende Übergangsversorgung für einen Konzern nur noch schwer zu rechtfertigen oder finanzieren ist liegt da auf der Hand.
Beitrag vom 03.04.2014 - 09:03 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)

Der kritische Punkt bei diesem Streik ist aber nicht die Anhebung der Gehälter sondern die Übergangsversorgung - Lufthansa

sehr gute Zusammenfassung, zumal man halt auch bedenken muss, dass angesichts der gesunkenen Marktzinsen die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen ja ständig nachdotiert werden müssen und dadurch enorme Kosten entstehen. Cockpit will ja sogar die Verzinsung auf hohem Niveau halten

Wo ich nicht übereinstimme ist die Gehaltserhöhung. Warum sollte das Unternehmen einem Kapitän, der mit € 255.000 im Jahr bereits weit über Marktniveau verdient (Swiss max 150.000, Air Berlin max. 110.000) auch noch einen Inflationsausgleich zahlen? Da wäre ich schon über Garantie des Status Quo froh. Und ehrlich 60% davon fürs Nichtstun ab 55 passt nicht in die Zeit

Interessant ist auch die öffentliche Meinung, ich habe keine Zeitung gestern gelesen (und ich hing lange in der Senator Lounge rum, bis ich mit Swiss weiterkam), die dem Streik irgendwas positives abgewinnen konnte. Cockpit sollte da ma schön aufpassen, die Herren am Steuerknüppel ruinieren sich gerade ihren Ruf
Beitrag vom 03.04.2014 - 09:12 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)

sehr gute Zusammenfassung, zumal man halt auch bedenken muss, dass angesichts der gesunkenen Marktzinsen die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen ja ständig nachdotiert werden müssen und dadurch enorme Kosten entstehen. Cockpit will ja sogar die Verzinsung auf hohem Niveau halten


Von Seiten der VC wurde angeboten, die Kosten daf�r auf dem jetzigen Stand zu deckeln. Die LH ist darauf aber nicht eingegangen und hat sich stattdessen bei den letzten Verhandlungen null bewegt und mehrfach unver�ndert das gleiche Angebot vorgelegt. Damit es zu einem Streik kommt, geh�ren idR zwei Seiten.

Dieser Beitrag wurde am 03.04.2014 09:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.04.2014 - 09:43 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Gestern in den TV Nachrichten!
Eine Sprecherrinn der Lufthansa sagte, " Die Piloten der Lufthansa haben eine außertarifliche Gehaltsanpassung von 3% jährlich"
Wenn dem so ist, erscheinen mir 10% Gehaltsforderungen sehr überzogen.
Bei solchen automatischen Gehaltsanpassungen, darf man auch verlangen können, das die Herren Piloten für Ihre Übergangsversorgung selber oder teilweise aufkommen!
Wenn man die gesamte Wahrheit kennt, sehen viele Dinge anders aus……..!
Vielleicht können Fachleute hier zu mehr Klarheit beitragen.
Beitrag vom 03.04.2014 - 10:08 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Sehr hörenswert: ein [  Kommentar zum Thema beim SWR.

Beitrag vom 03.04.2014 - 10:41 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Jedes Jahr 3 % mehr Gehalt sind vertraglich zugesichert. Allerdings ist die absolute Höhe der Gehälter fix. Das heißt: ein Kapitän hat ein Startgehalt von ca. 110.000 € mit jährlichen Steigerungen um 3 %. 5 Jahre später hat ein Kapitän immernoch 110.000 € Startgehalt mit jährlich 3 % Steigerung, durch 5 Jahre Inflation ist das Geld aber effektiv ca. 7 % weniger Wert.

Entsprechend ist eine Inflationsanpassung der Gehälter notwendig, um den aktuellen Standard zu halten.

Die Piloten machen einen guten Job und tragen viel zum Erfolg des Unternehmens bei. Ob sie das aber deutlich besser tun als Ihre Kollegen, z.B. bei SWISS und dadurch im Höchstfall fast 40 % mehr Gehalt bekommen mag dahin gestellt sein.

Trotzdem ist eine Inflationsanpassung eine absolut gerechtfertigte Mindestforderung einer Gewerkschaft - erhöhen muss man die Gehälter meiner Ansicht nach nicht, das Basisgehalt kürzen muss man aber auch niemandem, solange das Unternehmen nicht in den roten Zahlen steckt.
Beitrag vom 03.04.2014 - 11:07 Uhr
UserDavid_B
User (596 Beiträge)
Als sich Piloten und Lufthansa im Jahr 2010 zum letzten Mal so richtig stritten, da konnte man in den einschlägigen Online-Foren der Piloten verfolgen, was manche so denken. Er habe sich noch nie in seiner beruflichen Existenz so sehr gefährdet gefühlt wie in diesem Moment, schrieb ein Airbus-A320-Kapitän der Lufthansa. Ein anderer meinte, die Firma wolle die Piloten ein für alle Mal einen Kopf kürzer machen. Es ging um die Frage, bis zu welcher Flugzeuggröße die schlechter bezahlten Kollegen der Regionaltöchter eingesetzt werden dürfen. Schwer verständlich, wo die existenzielle Bedrohung genau liegen sollte, zumal Entlassungen sowieso ausgeschlossen waren.

Quelle:  http://www.sueddeutsche.de/karriere/berufsbild-des-piloten-im-wandel-nur-der-ewige-jetlag-ist-geblieben-1.1928031