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Beitrag vom 20.12.2014 - 09:23 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
@kessler68
Trotzdem, Nogger hat recht mit seiner Betrachtungsweise.
Das ist nun mal so in der freien Wirtschaft.

Beitrag vom 20.12.2014 - 09:27 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Naja, wen kümmerts?
Beitrag vom 20.12.2014 - 09:32 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Das ist nun mal so mit den Grundrechten.
Der AG kann diktieren, der AN kann streiken.
Dann ist ja alles gut.

Beitrag vom 20.12.2014 - 10:34 Uhr
Userskyes
User (208 Beiträge)
Die LH möchte sich nicht von der VC (bzw. deren Mitgliedern, also ihren Angestellten) vorschreiben lassen wie sie sich unternehmerisch zu orientieren hat. Aus meiner Sicht ganz normal. Ich kann meiner Firma auch nicht vorschreiben, bei welchem Hersteller oder Händler die Firmenfahrzeuge gekauft werden.

Danke für die Antwort.
Aber genau diese Freiheit wird ja bei einer Schlichtung gesichert (deshalb verstehe ich ja auch die Ablehnung nicht). Zumindest die Entscheidungsfreiheit, welche Richtung man geht, welcher Kurs der Beste ist, wird gesichert. Auf der Anderen Seite wird halt auch gesichert, dass dieser Kurs mit den Angestellten zusammen gestaltet wird. Und das würde garantiert nicht zu aktuellen KTV Bedingungen geschehen. Das war bei der Schlichtung in (ich glaube) 2010 genauso. Herausgekommen ist eine neue, viel beworbene GWI, die die Verluste der LH auf den dezentralen Strecken dem Vernehmen nach, schon fast so gut wie aufgelöst hat. Und dass in knapp 1,5 Jahren.
Sehr merkwürdige Entscheidung gegen die Schlichtung....
Beitrag vom 20.12.2014 - 10:46 Uhr
Userskyes
User (208 Beiträge)
Das ist nun mal so in der freien Wirtschaft.

Was ist die freie Marktwirtschaft? Das BMW 2008 8100 Stellen abbaut trotz 3,8 Milliarden € Gewinn (vor Steuern)? Nun kann man ja sagen: Ok, abgebaut heißt Kosten gespart. Aber die Stellen bei der LH sollen, trotz Tarifverträgen, einfach nur anders besetzt werden. Das heißt Neu-Einstellungen, neue Kosten und das alte Personal ist noch da, und wird noch bezahlt.

Somit heißt freie Wirtschaft also, dass man egal wen und egal wann rausschmeißen kann, immer wieder billiger einstellen, und das so lange, bis die Neu-Eingestellten nen Zweitjob oder staatliche Unterstützung brauchen, um die Familie durchzubringen. (Ja, bei Piloten dauert diese Entwicklung sehr viel länger, ich kenne deren Gehaltsniveau. Es geht mir hier um den eigentlichen Trend!)

Und da setzen sich hier offenbar einige hin und sagen: ich mach mit, weil ist so????????
Beitrag vom 20.12.2014 - 10:54 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
@skyes
"Und da setzen sich hier offenbar einige hin und sagen: ich mach mit, weil ist so????????"

Auch verständlich, es gibt ja einige Piloten auf dem Arbeitsmarkt die gerne Fliegen würden!
Nicht in der Sandkiste oder gar in Indien, sondern in Ihrer Heimat oder der näheren Umgebung.
Kann ich gut nachvollziehen!
Beitrag vom 20.12.2014 - 10:57 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Es scheint etwas sehr Deutsches zu sein, lieber selbst mit dem System zu katzbuckeln und nach der Minderheit zu treten, die sich noch hartnäckig dagegen wehrt.
Beitrag vom 20.12.2014 - 11:07 Uhr
UserFragensteller
User (15 Beiträge)
@skyes
Das sehe ich genauso. Ich glaube es geht der Lufthansa bei den Verhandlungen zur Eurowings auch nicht um die Zahlen, die am Ende in dem Tarifvertrag stehen, sondern darum das Ganze nicht in einem Tarifvertrag mit den Lufthansapiloten stehen zu haben.
Wenn ich das richtig verstanden habe soll Eurowings keine Airline im klassischen Sinn werden, sondern eine Plattform auf der verschiedene Airlines (EW,sunexpress Deutschland etc) ihre Flüge anbieten und vermarkten. Somit hat man am Ende viele kleine Airlines mit jeweils einem eigenen Tarifvertrag und wenn es irgendwo Ärger gibt machen fünf oder sechs bestreikte Flieger weniger aus als wenn alle Konzernpiloten streiken.
Problematisch dabei sehe ich, dass diese kleinen Gesellschaften leicht in Konkurrenz zueinander gestellt werden können. Und sich so das Preisniveau und am Ende das Lohnniveau immer weiter absenkt.
Beitrag vom 20.12.2014 - 12:18 Uhr
Usermax0503
User (10 Beiträge)
@Fragensteller

Da hats jemand genau verstanden! Das ist es wo die Reise hingehen soll, die Arbeitnehmer konkurrieren sich auf ein Gehaltsniveau herunter auf dem nachher nur noch Zweitjobs helfen können über die Runden zu kommen.
Und das in einem Marktumfeld das wahnsinnige Wachstumsprognosen erwartet für die nächsten Dekaden, Reisen sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und der Kerosinpreis auf einem historisch tiefen Stand ist.
Das Problem ist, dass der Pilotenberuf viele junge Leute anzieht und sie deshalb bereit sind jederzeit bei Eurowings für welches Gehalt auch immer zu fliegen, oder sogar anderswo im Pay-to-Fly für ihre geleistete Arbeit auch noch bezahlen sollen.
Hier hat der Gesetzgeber auf europäischer Ebene schon lange große Versäumnisse gezeigt und schlimm finde ich es wenn diese generelle Entwicklung auch noch von einigen in unserer Gesellschaft unterstützt wird. Vielleicht eben typisch deutsch!
Beitrag vom 20.12.2014 - 12:22 Uhr
UserQueen-of-the-Skies
CPT
User (85 Beiträge)
@amikino
Trotzdem, Nogger hat recht mit seiner Betrachtungsweise.
Das ist nun mal so in der freien Wirtschaft.
>

Diese angebliche "freie Wirtschaft", die hier immer wieder zitiert wird, gibt es bei uns nicht, und das ist auch gut so.

Die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland ist eine SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT,
das bedeutet u.a. Tarifautonomie und Koalitionsfreiheit und auch, oh Wunder,
betriebliche Mitbestimmung!
Auch wenn diese selten, ausser in der Montanindustrie, im Sinne der Arbeitnehmer zu einer annähernden Gleichverteilung der Machtverhältnisse führt.
In allen anderen Branchen bleibt den Arbeitnehmern, wenn der Arbeitgeber Tarifverträge bricht oder gar nicht ernsthaft verhandeln will, als letztes Macht-Mittel immer nur der Streik.

Solch ein Konflikt ist zur Zeit bei der Lufthansa zu besichtigen.

Letzte Neuigkeit: Die Geschäftsleitung hat eine Gesamt-Schlichtung abgelehnt.

Nun beginnen auch langsam Aussenstehende zu verstehen, dass die Geschäftsleitung der LH ein Konzept von Beharren auf Maximalforderungen, Missachtung von Tarifverträgen und Blockade von Kompromissvorschlägen verfolgt.



Dieser Beitrag wurde am 20.12.2014 12:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.12.2014 - 12:25 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Es scheint etwas sehr Deutsches zu sein, lieber selbst mit dem System zu katzbuckeln und nach der Minderheit zu treten, die sich noch hartnäckig dagegen wehrt.

Minderheiten, die in diesem Zusammenhang sehr gut entlohnt werden, stehen einer anderen Minderheit gegenüber, die gerne im Cockpit sitzen würden.
Somit ist hier niemand am Katzenbuckel, sondern vorderen nur ihr Recht ein, einen Arbeitsplatz zu bekommen.
Angebot und Nachfrage eben, freie Marktwirtschaft!

Beitrag vom 20.12.2014 - 12:32 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Das ist bei Ingenieuren nicht anders. Mal gibt es besonders viele Absolventen und dann ist man in einer schlechten Verhandlungsposition und überlegt als junger Mensch auch mal den Schritt ins Ausland. Dann gibt es wieder Jahre mit weniger Absolventen. Genauso wird es bei den Piloten sein. Falls nicht, dann gibt es einfach zu viele junge Menschen, die Piloten werden wollen und das drückt natürlich das Lohngefüge. Das der LH Geschäftsführung oder der Regierung in die Schuhe zu schieben finde ich absurd.
Was die Gesamtschlichtung angeht kann ich schon verstehen dass die LH GF das Fass der strategischen Unternehmensentscheidungen nicht aufmachen will. Warum auch? Die Entscheidung geht die VC, wie Nogger schon dargestellt hat, rechtlich nichts an.

Eine Schlichtung macht auch nur dann Sinn, wenn ein Kompromiss gefunden werden kann. Aber wo gibt es denn hier die Möglichkeit? Wo kann die VC der GF entgegenkommen dass diese von ihrer Position abrücken kann? Oder die GF der VC?
Beitrag vom 20.12.2014 - 12:45 Uhr
UserQueen-of-the-Skies
CPT
User (85 Beiträge)
@ Spheniscidae sagt:

.."dann gibt es einfach zu viele junge Menschen, die Piloten werden wollen und das drückt natürlich das Lohngefüge."

So ein Blödsinn! Als ob jeder einzelne sein Gehaltsniveau alleine verhandeln müsste, wie "bei den Ingenieuren".
Es ist gerade nicht wie bei den Ingenieuren, sondern bei Piloten in anständigen Airlines gibt es Tarifverträge, die für alle gelten.

Wenn meine keine Ahnung vom Fliegen hat , sollte man nicht den Pinguin, sondern besser den Adler fragen...

( Spheniscidae lat. für Pinguin)
Beitrag vom 20.12.2014 - 12:50 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
Eine Schlichtung macht auch nur dann Sinn, wenn ein Kompromiss gefunden werden kann. Aber wo gibt es denn hier die Möglichkeit? Wo kann die VC der GF entgegenkommen dass diese von ihrer Position abrücken kann? Oder die GF der VC?

Wenn es der Führungsetage bei LH darum geht, bei Eurowings zu günstigeren Kosten zu operieren, ist die Frage doch ziemlich einfach zu beantworten: Man redet über die Kosten. Das ist aber offensichtlich nicht gewollt, anscheinend geht es hier ums Prinzip.

Warum sitzen im Aufsichtsrat eigentlich Vertreter der Arbeitnehmerseite? Ach so, weil die Unternehmensmitbestimmung in Deutschland gesetzlich geregelt ist. Wo fängt "unternehmerische Freiheit" an und wo endet sie? Aktuell wirkt es auf mich, als ob da aus Prinzip die völlige unternehmerische Freiheit durchgesetzt werden soll. Koste es was es wolle. Für die Kunden und somit auch für die LH, die schließlich von diesen lebt, wäre ein lösungsorientierteres Vorgehen angebracht.



Dieser Beitrag wurde am 20.12.2014 12:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.12.2014 - 13:49 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
So ein Blödsinn! Als ob jeder einzelne sein Gehaltsniveau alleine verhandeln müsste, wie "bei den Ingenieuren".
Es ist gerade nicht wie bei den Ingenieuren, sondern bei Piloten in anständigen Airlines gibt es Tarifverträge, die für alle gelten.

Wenn meine keine Ahnung vom Fliegen hat , sollte man nicht den Pinguin, sondern besser den Adler fragen...

Oder die Tauben... Genau das ist ja das Problem der LH und der Grund warum sich die Verhandlungen so schwierig gestalten. Man möchte im Ansatz marktwirtschaftliche Elemente in diese Berufsgruppe bringen.
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