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Beitrag vom 25.07.2022 - 20:00 Uhr
UserViri
User (1396 Beiträge)
Um Ihrer Frage abschließend zu beantworten, ob ich das in meinem Privatleben auch so mache: Ich habe die Airlinebrachne vor ca. 8 Jahren verlassen, weil mir die Entwicklung nach der Liberalisierung nicht gefallen hat. Und ich bin immer noch mit meiner Frau verheiratet, da ich meine Ehe nicht als eine Art Arbeitsvertrag sehe.

So, aber nochmal: wenn die Streikenden Ihrem Beispiel folgen und jetzt auch alle gehen, anstatt zu streiken, löst das die Probleme nicht. Ist das besser oder schlechter als zu streiken?

Aber wir weichen vom Thema ab. Aus Ihren Beiträgen klingt sehr viel Frust. Streiken Sie so viel Sie wollen, die Zukunft wird zeigen, ob es es eine gute Idee war.

Wo weichen wir vom Thema ab? Sie kamen mit dem Totschlagargument, dass man einfach gehen soll, anstatt zu streiken. Ich habe den Gedanken einfach mal weitergesponnen und auf die aktuelle Situation verwiesen und gefragt, ob das mehr Sinn macht.

Von Frust ist da keine Spur. Ich gehöre nicht zu den Beteiligten und streike deshalb auch nicht. Ich habe aber - im Gegensatz zu Ihnen - Verständnis für die Situation und das Personal.
Beitrag vom 25.07.2022 - 20:18 Uhr
UserEK787
User (98 Beiträge)
Null, absolut NULL Verständnis für den Streik. Arme Kunden, die z.T. vielleicht sich seit über 2 Jahren mit ihren Kindern mal wieder auf einen Urlaub freuen sind die leittragenden.
Bei dem Produkt der LH (nach meiner letzten Erfahrung letzten April nach Südafrika nenne ich sie nur noch Hungerhansa) und den ständigen Streiks ist LH einfach nur noch ein No Go. Was bin ich froh Donnerstag mit BA in die usa zu fliegen.

Warum können sich diese beschissenen Gewerkschaften eigentlich nicht mal Streikarten überlegen, wo die Kunden, ALSO DIEJENIGEN DIE LETZENENDES DIE GEHÄLTER BEZAHLEN, nicht geschädigt werden.
Wie schon beim Bahnstreik: befördert doch einfach die Fahrgäste ohne Fahrkarten kostenlos - das trifft die Konzernleitung und schädigt nicht die Kunden.
Beitrag vom 25.07.2022 - 20:40 Uhr
UserDaedalos1504
User (524 Beiträge)
Um Ihrer Frage abschließend zu beantworten, ob ich das in meinem Privatleben auch so mache: Ich habe die Airlinebrachne vor ca. 8 Jahren verlassen, weil mir die Entwicklung nach der Liberalisierung nicht gefallen hat. Und ich bin immer noch mit meiner Frau verheiratet, da ich meine Ehe nicht als eine Art Arbeitsvertrag sehe.

So, aber nochmal: wenn die Streikenden Ihrem Beispiel folgen und jetzt auch alle gehen, anstatt zu streiken, löst das die Probleme nicht. Ist das besser oder schlechter als zu streiken?

Aber wir weichen vom Thema ab. Aus Ihren Beiträgen klingt sehr viel Frust. Streiken Sie so viel Sie wollen, die Zukunft wird zeigen, ob es es eine gute Idee war.

Wo weichen wir vom Thema ab? Sie kamen mit dem Totschlagargument, dass man einfach gehen soll, anstatt zu streiken. Ich habe den Gedanken einfach mal weitergesponnen und auf die aktuelle Situation verwiesen und gefragt, ob das mehr Sinn macht.

Von Frust ist da keine Spur. Ich gehöre nicht zu den Beteiligten und streike deshalb auch nicht. Ich habe aber - im Gegensatz zu Ihnen - Verständnis für die Situation und das Personal.

Ich habe auch volles Verständnis für die Situation des Bodenpersonals, vor allem denen mit Kundenkontakt, das habe ich aber auch schon zuvor geschrieben.

Es geht primär um den Zeitpunkt und die Ziele des Streiks.

Eine einmalige Anerkennungszahlung (Schmerzensgeld) ist auf jeden Fall für das Bodenpersonal gerechtfertigt und die sollte nicht zu knapp ausfallen. Bei einer generellen Lohnsteigerung sollte man aber den Wettbewerb, dem sich die Lufthansa stellen muss, berücksichtigen. Die Zeiten, in denen man die Gehälter erhöht und die Erhöhung auf die Flugpreise umlegt, sind seit der Liberalisierung vorbei. Auch der Ruf der Lufthansa, eine verlässliche und seriöse Fluglinie zu sein, der höhere Flugpreise gerechtfertigt hätte, ist beim Kunden in diesem Jahr unwiderruflich zerstört worden.
Die Lufthansa muss also zusehen, wie sie den heruntergefahrenen Servicestandard gegenüber den Kunden rechtfertigt und darf dabei die Wettwerber nicht aus den Augen verlieren. Solange die Lufthansa im Vergleich zu den Wettbewerben mit die höchsten Gehälter zahlt, dabei aber ein nicht mehr konkurrenzfähiges Produkt anbietet, kann es keine größeren Lohnsteigerungen geben. Und wer sich damit nicht arrangieren will, sollte die Branche wechseln, aber auch woanders wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Zum Zeitpunkt des Streiks habe ich auch bereits geschrieben, dass wenn die Hütte brennt, erstmal gelöscht und nicht noch Öl ins Feuer gegossen werden sollte.

Letztendlich zahlt nicht der Vorstand die Gehälter, sondern die Kunden. Und wenn die zur Konkurrenz wechseln, weil das Produkt einfach schlecht geworden ist, die Preise aber trotzdem hoch sind, geht das nicht lange gut, ob gestreikt wird oder nicht.
Beitrag vom 25.07.2022 - 20:47 Uhr
Userh
User (159 Beiträge)
Null, absolut NULL Verständnis für den Streik. Arme Kunden, die z.T. vielleicht sich seit über 2 Jahren mit ihren Kindern mal wieder auf einen Urlaub freuen sind die leittragenden.
Bei dem Produkt der LH (nach meiner letzten Erfahrung letzten April nach Südafrika nenne ich sie nur noch Hungerhansa) und den ständigen Streiks ist LH einfach nur noch ein No Go. Was bin ich froh Donnerstag mit BA in die usa zu fliegen.

Warum können sich diese beschissenen Gewerkschaften eigentlich nicht mal Streikarten überlegen, wo die Kunden, ALSO DIEJENIGEN DIE LETZENENDES DIE GEHÄLTER BEZAHLEN, nicht geschädigt werden.
Wie schon beim Bahnstreik: befördert doch einfach die Fahrgäste ohne Fahrkarten kostenlos - das trifft die Konzernleitung und schädigt nicht die Kunden.

Ich bewundere Ihre Naivität. Sie sind kein Arbeitnehmer oder? Sie sind entweder Selbstständig oder sind so ein Tortendiagrammtyp im mittleren Management die uns die scheisse eingebrockt haben in der die LH gerade steckt. Immer nur sparen sparen und die Zitrone soweit ausquetschen bis nur noch Staub rauskommt führt uns genau dahin wo wir jetzt sind. Eine Horde unzufriedener MA die sich einfach nur veräppelt fühlen.
Beitrag vom 25.07.2022 - 21:38 Uhr
UserNodrog
User (42 Beiträge)

Ich habe auch volles Verständnis für die Situation des Bodenpersonals, vor allem denen mit Kundenkontakt, das habe ich aber auch schon zuvor geschrieben.

Es geht primär um den Zeitpunkt und die Ziele des Streiks.

Eine einmalige Anerkennungszahlung (Schmerzensgeld) ist auf jeden Fall für das Bodenpersonal gerechtfertigt und die sollte nicht zu knapp ausfallen. Bei einer generellen Lohnsteigerung sollte man aber den Wettbewerb, dem sich die Lufthansa stellen muss, berücksichtigen. Die Zeiten, in denen man die Gehälter erhöht und die Erhöhung auf die Flugpreise umlegt, sind seit der Liberalisierung vorbei. Auch der Ruf der Lufthansa, eine verlässliche und seriöse Fluglinie zu sein, der höhere Flugpreise gerechtfertigt hätte, ist beim Kunden in diesem Jahr unwiderruflich zerstört worden.
Die Lufthansa muss also zusehen, wie sie den heruntergefahrenen Servicestandard gegenüber den Kunden rechtfertigt und darf dabei die Wettwerber nicht aus den Augen verlieren. Solange die Lufthansa im Vergleich zu den Wettbewerben mit die höchsten Gehälter zahlt, dabei aber ein nicht mehr konkurrenzfähiges Produkt anbietet, kann es keine größeren Lohnsteigerungen geben. Und wer sich damit nicht arrangieren will, sollte die Branche wechseln, aber auch woanders wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Zum Zeitpunkt des Streiks habe ich auch bereits geschrieben, dass wenn die Hütte brennt, erstmal gelöscht und nicht noch Öl ins Feuer gegossen werden sollte.

Letztendlich zahlt nicht der Vorstand die Gehälter, sondern die Kunden. Und wenn die zur Konkurrenz wechseln, weil das Produkt einfach schlecht geworden ist, die Preise aber trotzdem hoch sind, geht das nicht lange gut, ob gestreikt wird oder nicht.

Ich frage mich, wann für Sie der richtige Zeitpunkt sein wird. Die LH wird in den nächsten Jahren vom Schuldenberg reden, von den höheren Spritpreisen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass es einen guten Zeitpunkt für den Streik gibt. Bei allen Streiks wurde sich immer beschwert. Wie kann man nur streiken. Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn das Ergebnis der Urabstimmung der Piloten veröffentlicht wird. Lufthansa hat Geld und Kapazitäten eine zweite CityLine aufzubauen oder sich bei ITA einzukaufen. Ist das in der Krise ein guter Zeitpunkt. Sollte man nicht lieber das Geld anders investieren.
Das meiste Öl schüttet die LH selbst ins Feuer und nicht die Mitarbeiter.



Beitrag vom 25.07.2022 - 21:38 Uhr
UserNodrog
User (42 Beiträge)

Ich habe auch volles Verständnis für die Situation des Bodenpersonals, vor allem denen mit Kundenkontakt, das habe ich aber auch schon zuvor geschrieben.

Es geht primär um den Zeitpunkt und die Ziele des Streiks.

Eine einmalige Anerkennungszahlung (Schmerzensgeld) ist auf jeden Fall für das Bodenpersonal gerechtfertigt und die sollte nicht zu knapp ausfallen. Bei einer generellen Lohnsteigerung sollte man aber den Wettbewerb, dem sich die Lufthansa stellen muss, berücksichtigen. Die Zeiten, in denen man die Gehälter erhöht und die Erhöhung auf die Flugpreise umlegt, sind seit der Liberalisierung vorbei. Auch der Ruf der Lufthansa, eine verlässliche und seriöse Fluglinie zu sein, der höhere Flugpreise gerechtfertigt hätte, ist beim Kunden in diesem Jahr unwiderruflich zerstört worden.
Die Lufthansa muss also zusehen, wie sie den heruntergefahrenen Servicestandard gegenüber den Kunden rechtfertigt und darf dabei die Wettwerber nicht aus den Augen verlieren. Solange die Lufthansa im Vergleich zu den Wettbewerben mit die höchsten Gehälter zahlt, dabei aber ein nicht mehr konkurrenzfähiges Produkt anbietet, kann es keine größeren Lohnsteigerungen geben. Und wer sich damit nicht arrangieren will, sollte die Branche wechseln, aber auch woanders wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Zum Zeitpunkt des Streiks habe ich auch bereits geschrieben, dass wenn die Hütte brennt, erstmal gelöscht und nicht noch Öl ins Feuer gegossen werden sollte.

Letztendlich zahlt nicht der Vorstand die Gehälter, sondern die Kunden. Und wenn die zur Konkurrenz wechseln, weil das Produkt einfach schlecht geworden ist, die Preise aber trotzdem hoch sind, geht das nicht lange gut, ob gestreikt wird oder nicht.

Ich frage mich, wann für Sie der richtige Zeitpunkt sein wird. Die LH wird in den nächsten Jahren vom Schuldenberg reden, von den höheren Spritpreisen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass es einen guten Zeitpunkt für den Streik gibt. Bei allen Streiks wurde sich immer beschwert. Wie kann man nur streiken. Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn das Ergebnis der Urabstimmung der Piloten veröffentlicht wird. Lufthansa hat Geld und Kapazitäten eine zweite CityLine aufzubauen oder sich bei ITA einzukaufen. Ist das in der Krise ein guter Zeitpunkt. Sollte man nicht lieber das Geld anders investieren.
Das meiste Öl schüttet die LH selbst ins Feuer und nicht die Mitarbeiter.



Beitrag vom 25.07.2022 - 22:22 Uhr
UserCptKirk
User (105 Beiträge)
Um Ihrer Frage abschließend zu beantworten, ob ich das in meinem Privatleben auch so mache: Ich habe die Airlinebrachne vor ca. 8 Jahren verlassen, weil mir die Entwicklung nach der Liberalisierung nicht gefallen hat. Und ich bin immer noch mit meiner Frau verheiratet, da ich meine Ehe nicht als eine Art Arbeitsvertrag sehe.

So, aber nochmal: wenn die Streikenden Ihrem Beispiel folgen und jetzt auch alle gehen, anstatt zu streiken, löst das die Probleme nicht. Ist das besser oder schlechter als zu streiken?

Aber wir weichen vom Thema ab. Aus Ihren Beiträgen klingt sehr viel Frust. Streiken Sie so viel Sie wollen, die Zukunft wird zeigen, ob es es eine gute Idee war.

Wo weichen wir vom Thema ab? Sie kamen mit dem Totschlagargument, dass man einfach gehen soll, anstatt zu streiken. Ich habe den Gedanken einfach mal weitergesponnen und auf die aktuelle Situation verwiesen und gefragt, ob das mehr Sinn macht.

Von Frust ist da keine Spur. Ich gehöre nicht zu den Beteiligten und streike deshalb auch nicht. Ich habe aber - im Gegensatz zu Ihnen - Verständnis für die Situation und das Personal.

Es sind ja genug gegangen die letzten 2-3 Jahre, offenbar mehr als gesund war. Ist also kein theoretisches Konstrukt, sondern wie sehen die Folgen davon.
Und das betrifft alle Bereiche, vom Schalter bis zur IT. Teilweise ist man gegangen mit Abfindung und ordentlichem Gehaltsplus beim neuen Arbeitgeber.
Andererseits werden jetzt teils weniger erfahrende und fachlich schlechtere Profile vom Markt zu deutlich höheren Konditionen geholt um die Abgänge zu ersetzen. Besonders ärgerlich für die, die der LH in der Krise trotz Kurzarbeit usw. die Stange gehalten haben. Da würde es nicht wundern, wenn den Weg aus dem Konzern noch einige mehr finden werden.

Null, absolut NULL Verständnis für den Streik. Arme Kunden, die z.T. vielleicht sich seit über 2 Jahren mit ihren Kindern mal wieder auf einen Urlaub freuen sind die leittragenden.
Bei dem Produkt der LH (nach meiner letzten Erfahrung letzten April nach Südafrika nenne ich sie nur noch Hungerhansa) und den ständigen Streiks ist LH einfach nur noch ein No Go. Was bin ich froh Donnerstag mit BA in die usa zu fliegen.

Warum können sich diese beschissenen Gewerkschaften eigentlich nicht mal Streikarten überlegen, wo die Kunden, ALSO DIEJENIGEN DIE LETZENENDES DIE GEHÄLTER BEZAHLEN, nicht geschädigt werden.
Wie schon beim Bahnstreik: befördert doch einfach die Fahrgäste ohne Fahrkarten kostenlos - das trifft die Konzernleitung und schädigt nicht die Kunden.
Klappt bestimmt super, ohne Fahrscheine Passagiere fliegen zu lassen.
Ein Streik, der dem Unternehmen weh tut, tut in der Regel auch den Kunden weh. Jedenfalls in so einer Branche. Oft genug haben daher ja Berufsgruppen, deren Streik direkt Einfluss auf das Produkt/Dienstleistung und den Profit haben deutlich bessere Abschlüsse als im gleichen Unternehmen Berufsgruppen, deren Arbeit auch wichtig ist, aber wo ein Ausfall 2-3 Tage nicht sofort bemerkbar ist.

Beitrag vom 25.07.2022 - 23:13 Uhr
UserAngros
User (717 Beiträge)
Null, absolut NULL Verständnis für den Streik. Arme Kunden, die z.T. vielleicht sich seit über 2 Jahren mit ihren Kindern mal wieder auf einen Urlaub freuen sind die leittragenden.
Bei dem Produkt der LH (nach meiner letzten Erfahrung letzten April nach Südafrika nenne ich sie nur noch Hungerhansa) und den ständigen Streiks ist LH einfach nur noch ein No Go. Was bin ich froh Donnerstag mit BA in die usa zu fliegen.

Warum können sich diese beschissenen Gewerkschaften eigentlich nicht mal Streikarten überlegen, wo die Kunden, ALSO DIEJENIGEN DIE LETZENENDES DIE GEHÄLTER BEZAHLEN, nicht geschädigt werden.
Wie schon beim Bahnstreik: befördert doch einfach die Fahrgäste ohne Fahrkarten kostenlos - das trifft die Konzernleitung und schädigt nicht die Kunden.

Jene BA wo Streikandrohungen ebenfalls an der Tagesordnung sind und Ihr Gepäck beim Umladen in LHR mit noch höherer Wahrscheinlichkeit für laange Zeit in einer großen Halle landet?
Guten Flug!

Wie stellen Sie sich die Sache mit dem Fliegen "ohne Fahrkarte" denn - rechtlich - eigentlich vor? Und wie läuft das, nachdem LH für gewöhnlich Streikende mit einem Haus-/Zutrittsverbot belegt? Wäre doch echt interessant, vielleicht können Sie da was richtig Großes mit Ihrer Idee bewegen!
Beitrag vom 25.07.2022 - 23:17 Uhr
UserViri
User (1396 Beiträge)
Die Lufthansa muss also zusehen, wie sie den heruntergefahrenen Servicestandard gegenüber den Kunden rechtfertigt und darf dabei die Wettwerber nicht aus den Augen verlieren.

Den Servicestandard wieder hochzufahren ist also keine Option?

Das stört mich in dieser ganzen Diskussion schon seit Jahren. Es wird immer angeführt, dass die Preise runter müssen, damit man die Konkurrenz matchen kann. Aber vielleicht Mal ein Produkt anzubieten, was den Lufthansa-Preis wert ist, ist irgendwie nie drin. Klar bezahlt ein Kunde keine Lufthansa Preise, wenn er in allen Bereichen ein Wizzair Produkt bekommt. Sowohl beim Bordprodukt, als auch beim Kundenservice etc PP. Ein Produkt, was Mal positiv aus der Masse heraussticht, das wäre Mal was.

Solange die Lufthansa im Vergleich zu den Wettbewerben mit die höchsten Gehälter zahlt, dabei aber ein nicht mehr konkurrenzfähiges Produkt anbietet, kann es keine größeren Lohnsteigerungen geben. Und wer sich damit nicht arrangieren will, sollte die Branche wechseln, aber auch woanders wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Gerade das ist ja der Witz. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Gehälter bei LH mitnichten die höchsten, insbesondere wenn man sich z.b die US carrier anschaut, mit denen sich LH ja ebenso messen muss.
Beitrag vom 25.07.2022 - 23:31 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2387 Beiträge)
@Daedalos1504

Ihre Meinung zum Beitrag von @OhMann würde mich sehr interessieren.
Und was Sie diesem antworten/raten (würden) - da 'kündigen' und wo anders anfangen geht ja bei ihm offensichtlich nicht so einfach... .


Mal davon abgesehen, dass ich kein Berufsberater bin, ohne Details zu kennen, kann man auch keinen Rat geben.

Verstehe ich. Es ging mir aber weniger um einen 'konkreten Vorschlag' ala "machen Sie das und das", sondern die Situation in er/sie sich befindet.

Klingt aber so, als würde er/sie am Schalter sitzen. Dazu kann ich nur sagen, diese Mitarbeiter verdienen meinen größten Respekt. Sie halten für die Fehler des Managements im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf hin. Ich habe mir das selbst vor kurzen in FRA anschauen können.

Ich kenne auch Kollegen vom "Wasserkopf", die aushelfen und mir Geschichten erzählen, da würde ich auch nicht mit ihnen tauschen wollen.

Dies Erfahrung hilft dem 'Wasserkopf' vielleicht zukünftig die tägliche, direkte Kundenfrontation der Airportmitarbeiter:innen besser wertzuschätzen... .

Aber was würde jetzt der Streik in den Passagieren auslösen, die zusätzlich Mittwoch von der Lufthansa im Stich gelassen werden? Werden die freundlicher zu den Mitarbeitern sein, weil jetzt nicht die Fehlplanung des Managements für ihren Flugausfall verantwortlich ist, sondern der Streik des Bodenpersonals? Ich habe so meine Zweifel, ob man sich mit einem Streik in der momentanen Situation einen Gefallen tut.

Wie @Nordrog schon schrieb: ein Streik wird immer "Schaden" anrichten. Denn es IST EIN ARBEITSKAMPF.

Ich bin aber ziemlich sicher, durch die wochenlange Berichterstattung in fast allen Medien, werden viele PAXe (nicht alle - logisch) am Mittwoch gut vorbereitet sein und auch Verständnis haben. Und sich deshalb der 'Unmut' auf die Voortkräfte gar nicht so schlimm ausfallen wird.

uns das Image der LH/EW kann ja eigentlich fast nicht mehr tiefer sinken.


Btw.
Wer hat denn im Frühjahr die Flüge/Sitzkapazitäten geplant und in den Verkauf gebracht? Offensichtlich ohne zu prüfen ob genügend Kapazitäten an Flugzeugen, Pilot:innen, Kabinenpersonal und Bodendienstleister da sind, um das alles handeln zu können.

Wohl kaum die GW Leitung oder die (outgesourcrste) Schalterkraft... .

Umsomehr fände ich es gut (das wäre mal ein Zeichen!), wenn sich der gesamte Vorstand von Herrn Spohr abwärts in FRA und MUC den PAXen stellen und den ganzen Tag über den "Blitzableiter" machen würden.


Beitrag vom 26.07.2022 - 07:57 Uhr
Usercontrail55
User (4663 Beiträge)
Die Lufthansa muss also zusehen, wie sie den heruntergefahrenen Servicestandard gegenüber den Kunden rechtfertigt und darf dabei die Wettwerber nicht aus den Augen verlieren.

Den Servicestandard wieder hochzufahren ist also keine Option?
Na klar ist es das. Allerdings muss die Balance stimmen zwischen dem Produkt und den Kundenbedürfnissen. Wenn a. das Produkt nicht zu einem attraktiven Preis hergestellt werden kann oder b. die Kunden diese Art von Produkt nicht in dem Maße nachfragen, dann wird das langfristig nichts.
Das stört mich in dieser ganzen Diskussion schon seit Jahren. Es wird immer angeführt, dass die Preise runter müssen, damit man die Konkurrenz matchen kann.
Stören wäre vielleicht zu hart formuliert, aber man kann sich dieser Argumentation doch nicht entziehen. Die letzte Studie von Skyscanner sagt, dass 52% der Kunden rein preisgetrieben in ihrer Auswahl sind. 35% sind völlig offen wohin die Reise gehen soll, sie suchen nach Schnäppchen und entscheiden dann. Knapp 50% der Passagiere innerhalb Europas werden von LCCs befördert. Das kann man doch nicht ignorieren. Laden Sie doch mal einen Keyaccountmanager in Ihre Pilots Meetings ein, da hören Sie wie gnadenlos dieser Preisdruck ist. Natürlich gibt es Kunden mit höheren Ansprüchen und Bereitschaft dies zu bezahlen. Die reichen aber nicht aus um am Markt zu bestehen. Bisher gibt es keine Airline, die sich auf Premium commited. Außer vielleicht staatlich gesponserte, die aber mit ihrer Marge auch nur so dahindümpeln. Dafür würde man hier gehängt.
Aber vielleicht Mal ein Produkt anzubieten, was den Lufthansa-Preis wert ist, ist irgendwie nie drin. Klar bezahlt ein Kunde keine Lufthansa Preise, wenn er in allen Bereichen ein Wizzair Produkt bekommt. Sowohl beim Bordprodukt, als auch beim Kundenservice etc PP. Ein Produkt, was Mal positiv aus der Masse heraussticht, das wäre Mal was.
Ja das stimmt, aber wird produzieren ja nicht zur Selbstverwirklichung.
Solange die Lufthansa im Vergleich zu den Wettbewerben mit die höchsten Gehälter zahlt, dabei aber ein nicht mehr konkurrenzfähiges Produkt anbietet, kann es keine größeren Lohnsteigerungen geben. Und wer sich damit nicht arrangieren will, sollte die Branche wechseln, aber auch woanders wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Gerade das ist ja der Witz. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Gehälter bei LH mitnichten die höchsten, insbesondere wenn man sich z.b die US carrier anschaut, mit denen sich LH ja ebenso messen muss.
Möglich, aber in 20 anderen Märkten sind sie es schon. Unter dem Strich bleibt, LHA Personalkosten per ASK 1,6ct und AF/KL 1,4ct (GBs 2019), von den LCCs ganz zu schweigen.
Ich bin ja dabei, dass man Arbeit ordentlich bezahlen muss, aber das Geld muss erst mal verdient werden. Auch wenn wir jetzt mal für ein paar Monate gute Geschäfte machen, im Jahresschnitt muss es dauerhaft passen. Das passt noch nicht.
Beitrag vom 26.07.2022 - 09:01 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2387 Beiträge)

Ich bin ja dabei, dass man Arbeit ordentlich bezahlen muss, aber das Geld muss erst mal verdient werden. Auch wenn wir jetzt mal für ein paar Monate gute Geschäfte machen, im Jahresschnitt muss es dauerhaft passen. Das passt noch nicht.

Bleiben noch Möglichkeiten:

- Die Löhne (noch) mehr drücken (dieser verdammte Mindestlohn aber nun wieder...)
- Die Leistungen für den PAX noch mehr runterschrauben (in Y geht das kaum mehr, in C und F schon noch...).
- Wie bei den Banken:
die PAXe für die Arbeit, die sie für die LH erledigen "dürfen" (Self check-in, Bordkarte ausdrucken/runterladen, Gepäck aufgeben usw.) bezahlen zu lassen
- noch mehr "Outsourcing": z B. weg mit der ganzen Techniksparte aus Deutschland (da finden sich schon Länder die das viiiel billiger machen

oder halt:

- Die Gesetze des Marktes akzeptieren... ergo: zumachen.
Beitrag vom 26.07.2022 - 09:04 Uhr
UserEricM
User (5519 Beiträge)
Ja das stimmt, aber wird produzieren ja nicht zur Selbstverwirklichung.

Sprache formt das Bewusstsein.
Die Luftfahrtindustrie "produziert" nichts (OK, sie produziert CO2 :) )
Sie bietet eine Serviceleistung.
Und die ist in vielen Fällen schlecht.
Beitrag vom 26.07.2022 - 09:27 Uhr
Usercontrail55
User (4663 Beiträge)
Ja das stimmt, aber wird produzieren ja nicht zur Selbstverwirklichung.

Sprache formt das Bewusstsein.
Die Luftfahrtindustrie "produziert" nichts (OK, sie produziert CO2 :) )
Sie bietet eine Serviceleistung.
Und die ist in vielen Fällen schlecht.
Mann, wenn wir sonst keine Probleme haben.

"1. I Industriebetriebslehre
Ergebnis der Produktion und Sachziel einer Unternehmung oder auch Mittel der Bedürfnisbefriedigung. Einteilung in Sachgüter (materiell, Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter), Dienstleistungen (immateriell) und Energieleistungen."

Dieser Beitrag wurde am 26.07.2022 09:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.07.2022 - 10:21 Uhr
UserViri
User (1396 Beiträge)
Na klar ist es das. Allerdings muss die Balance stimmen zwischen dem Produkt und den Kundenbedürfnissen. Wenn a. das Produkt nicht zu einem attraktiven Preis hergestellt werden kann oder b. die Kunden diese Art von Produkt nicht in dem Maße nachfragen, dann wird das langfristig nichts.

Wenn man die Balance wenigstens mal hinbekäme, wäre das ja schon ein Anfang. Aber die hat man vor Corona schon nicht auf die Reihe bekommen.

Stören wäre vielleicht zu hart formuliert, aber man kann sich dieser Argumentation doch nicht entziehen. Die letzte Studie von Skyscanner sagt, dass 52% der Kunden rein preisgetrieben in ihrer Auswahl sind. 35% sind völlig offen wohin die Reise gehen soll, sie suchen nach Schnäppchen und entscheiden dann. Knapp 50% der Passagiere innerhalb Europas werden von LCCs befördert. Das kann man doch nicht ignorieren.

Ignorieren kann man es nicht, aber man muss sich auch anschauen, wie das Angebot, insbesondere auf der Kurzstrecke aussieht. Wenn es rein um die Kurzstrecke geht, dann ist der Servicelevel ein einziger Einheitsbrei, egal ob ich nun LH oder Wizz fliege.

Laden Sie doch mal einen Keyaccountmanager in Ihre Pilots Meetings ein, da hören Sie wie gnadenlos dieser Preisdruck ist. Natürlich gibt es Kunden mit höheren Ansprüchen und Bereitschaft dies zu bezahlen. Die reichen aber nicht aus um am Markt zu bestehen. Bisher gibt es keine Airline, die sich auf Premium commited. Außer vielleicht staatlich gesponserte, die aber mit ihrer Marge auch nur so dahindümpeln. Dafür würde man hier gehängt.

Man kann sich entweder von der Konkurrenz vor sich her treiben lassen oder ein Produkt anbieten, was sich vom Markt abhebt. Ryanair hat seinerzeit auch einen Markt geschaffen, den es vorher nicht gab. Ich behaupte, das kann LH auch, wenn sie es richtig anstellt. Das kostet am Anfang Geld, aber das tut der Wettbewerb mit den LCC ebenso und der ist bei weitem aussichtsloser.

Ja das stimmt, aber wird produzieren ja nicht zur Selbstverwirklichung.

Um Selbstverwirklichung gehts nicht.

Möglich, aber in 20 anderen Märkten sind sie es schon. Unter dem Strich bleibt, LHA Personalkosten per ASK 1,6ct und AF/KL 1,4ct (GBs 2019), von den LCCs ganz zu schweigen.

Moment, wir haben von Gehältern gesprochen, Sie kommen jetzt mit Personalkosten. Das ist nicht 1:1 dasselbe. Wie setzen sich die Personalkosten bei LHA zusammen und wie bei AF/KL? Dann könnte man auch zielgerichtet ansetzen. Mit absoluten Zahlen kommen wir da nicht weiter.

Ich bin ja dabei, dass man Arbeit ordentlich bezahlen muss, aber das Geld muss erst mal verdient werden. Auch wenn wir jetzt mal für ein paar Monate gute Geschäfte machen, im Jahresschnitt muss es dauerhaft passen. Das passt noch nicht.

Das kommt auch wieder.
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