Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa Technik schließt fünf St...

Beitrag 61 - 75 von 119
1 | ... | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 12.08.2021 - 09:20 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Wer also Befürworter des Freien Markts ohne Verständnis aber dafür viel Ignoranz für Neuland-Themen wie Digitalisierung wählt, fördert tendenziell den eigenen Arbeitsplatzverlust gleich mit.
Mit ein wenig Copy&Paste a´la Bärbelbock werden wir uns aber auch nicht aus der Schlinge befreien. Die eigenen Leute zu schikanieren ist garantiert der falsche Weg. Vielleicht verlagern die Grünen demnächst die BMW Produktion nach Bukarest damit die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge unser Land verlassen.
Beitrag vom 12.08.2021 - 09:22 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)


Und ich hab schon sehr viele Menschen kennen gelern, die dachten, ausgerechnet ihnen würde das nie passieren, bis dann die Mail des Arbeitgebers kam ...

Aus Ihren Worten spricht ja die reine Panik :)

Aber ich wiederhole gerne meine Frage: Wie wollen Sie das denn verhindern?

Wenn ich Sie Beide persönlich kennen würde, würde ich Sie gerne auf ein Getränk in einer Kneipe o.ä. einladen. Ich bin (fast) sicher, in einem Face to Face Gespräch würden Sie Ihre Differenzen überwinden und sich gegenseitig besser verstehen. 😉

Wissen Sie, ich habe diese Diskussionen schon vor 30 Jahren mit den kommunistischen Studentenorganisationen geführt und musste mir diese Weltuntergangsszenarien anhören. Heute stelle ich fest, es ist nichts davon eingetreten.
Aber langsam kommt der Eric zu seinem eigentlichen Anliegen, das will er nur nicht aussprechen: VERSTAATLICHUNG!
Beitrag vom 12.08.2021 - 10:49 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Gewinnbeteiligung soll ja den Mitarbeiter motivieren, möglichst mehr Gewinn für die Firma zu machen. Wie soll ein Pilot das tun? Schneller fliegen? Weniger Treibstoff mitnehmen? Vorgeschriebene aber teure Prozeduren nicht einhalten?...
Sagen wir mal so: Das kommt auf die aktuelle Situation an. Bei KTV Piloten mit kräftiger Aufstockung durch den AG ist da mehr Spielraum für den Piloten als bei einem vergleichbaren Arbeitnehmer bei Wizz, FR oder Hop.
Komplexere Arbeit, die früher mal einen gut ausgebildeten Facharbeiter benötigte, wird heute in vielen Fällen gleich voll automatisiert.
Gut ausgebildete Facharbeiter waren in den Cockpits nie wirklich gefragt. Da hat sich nichts grundlegend geändert. Eine angelernte Tätigkeit, ähnlich der Bedienung eines Fertigungsautomaten in einer Fabrik. Nur halt mit Sonnenbrille.
Der einzelne Arbeiter/Angestellte hat ja nur noch in ganz wenigen Jobs überhaupt die Möglichkeit, ein deutlich höheres Gehalt ggü dem Wettbewerb (inkl. Lohnnebenkosten) durch höhere Produktivität auszugleichen.
Dann muss man das aber auch hinterfragen dürfen.
Klar darf man das.
Führt bei konsequentem Hinterfragen aber zuerst zum Ersatz aller Tarifgebundenen Arbeitsplätze durch untarifierte und im nächsten Schritt zur Vergabe aller verlagerbaren Arbeit ins Ausland mit billigeren Lohnstückkosten, die hierzulande nicht erreichbar sind.
Da sind bestimmte Jobs deutlich stärker betroffen als andere. Das kann am Job liegen, an der Produktivität, an der Vergütung oder an der Konkurrenz.
Beitrag vom 12.08.2021 - 10:52 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Wurde das nicht bereits in einem anderen Thread ausführlich diskutiert?

Doch, aber hier ist jemand dermaßen indoktriniert, der versteht es anscheinend nicht.

Wie schon einmal geschrieben: ich möchte mich in die Differenzen zwischen Ihnen nicht einmischen.

Jede 'Leistung' bzw. jede(r) Leistungserbringer*In ist substituierbar/ersetzbar.

Wie kommen Sie denn darauf?

Das erleben wir doch ständig. Sie haben sicherlich einen viel besseren Überblick: überlegen Sie einmal wieviele Arbeitsplätze der Mainline in den letzten 10 Jahren 'outgesourced' wurden, entweder ins weitere oder nähere Ausland oder an Fremdfirmen. Ergebniss: die Arbeit/ die Leistung an sich wird noch erbracht, aber billiger und (meistens) nicht mehr in Deutschland.

Die Frage, die sich hier aufdrängt: Wie stände es heute um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen, wenn man das nicht getan hätte?
Meine Antwort: Die wären komplett vom Markt verschwunden, weil keiner diese überteuerten Produkte gekauft hätte.
Beitrag vom 12.08.2021 - 11:41 Uhr
UserEricM
User (5514 Beiträge)
Die Frage, die sich hier aufdrängt: Wie stände es heute um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen, wenn man das nicht getan hätte?
Meine Antwort: Die wären komplett vom Markt verschwunden, weil keiner diese überteuerten Produkte gekauft hätte.

Aus der begrenzten betriebswirtschaftlichen Sichtweise ist das natürlich der richtige Weg. Daher ja meine Aussage, dass das politisch angegangen werden muss, was Sie leider bisher nur recht unsachlich mit den Kampfbegriffen "kommunistisch" und "VERSTAATLICHUNG" aufgegriffen haben.

Dann was nützen wettbewerbsfähige deutsche Firmen, die in Deutschland immer weniger Arbeitsplätze bieten? Was, wenn die Mehrzahl der Firmen so entscheidet wie die LH in diesem Fall? Wir haben ja heute in Deutschland bereits ein großen Problem mit der geringen Binnennachfage, ausgelöst durch Verbraucher-Preise im oberen Bereich bei mittleren Einkommen nur kanpp über dem europäischen Schnitt.
Der Wohlstand von 90% der Bevölkerung hängt nun mal von - ausreichend bezahlter - Arbeit ab. Ebenso ein Großteil der Staatseinnahmen.

Eine gesellschaftlich zufriedenstellende Lösung finden Sie nicht beim Tunnelblick durch die BWL Brille ...

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2021 11:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.08.2021 - 11:53 Uhr
Usercontrail55
User (4661 Beiträge)
Sie müssen nicht gleich lospoltern. Haben Sie überhaupt gelesen, oder verstanden, um was es geht? Line Maintenance. Die wird nicht in Bangladesh durchgeführt, sondern hier vor Ort in Paderborn ua. Und der Job wird nun von anderen Mechanikern, gut über Mindestlohn, in Paderborn ua. erledigt.

Ist das so? Paderborn zB steht nicht im Text.
u.a und andere. Exemplarisch
Und was hindert die LH und andere Airlines an einer konsequenten Umsetzung Ihrer Aussage und damit an einer Vergabe nach zB Bangladesh?
Weil der Flug FRA - CDG keinen Stop in Bangladesh macht.
Davon ab, klar kann man das selbst bestimmen, im Großen wie im Kleinen. Immer. Oder haben Sie Ihre Selbstbestimmung abgegeben.

Meine wirtschaftliche Selbstbestimmung - und auch Ihre - wird natürlich ganz maßgeblich auch davon geprägt wie offen der Markt für Billiganbieter ist.
Die Selbstbestimmung bleibt, die Optionen verschieben sich nur. Hat einen ja niemand gezwungen einen Nischenjob mit spezieller Qualifikation für das berufliche Auskommen zu wählen, das hat man selbst gemacht. Wenn sich der Job nun anders entwickelt und die Nische sich schließt, dann werde ich ganz selbstbestimmt eine Lösung finden müssen.
Das hat aber mit Zynismus nichts zu tun, denn so ist die Realität.

Der Zynismus besteht mMn darin, so locker-flockig auf Selbstbestimmung hinzuweisen, wo für die meisten Arbeitnehmer (Anm. mit finanziellen Verpflichtungen und ohne die Bereitschaft in sozialen Hängematten zu landen) faktisch keine vorhanden ist.
Das ist nicht locker-flockig, es ging um die Line Maintenance. Der Job ist noch da und auch kein Billigjob und der wird auch nicht ins Ausland verlagert.
Wir sind heute nicht da wo wir sind weil das so vom Himmel gefallen ist, sondern wir haben uns aus der stetigen Veränderung hierher entwickelt und werden uns morgen nach dem gleichen Prinzip weiterentwickeln. Wenn man natürlich auf dem Hier und Heute verharrt, dann wird früher oder später der Weckruf kommen.
Auch wenn die Politik die Regeln macht innerhalb derer wir uns bewegen, so stellt sie ihre Ideen ins Schaufenster und die werden dann gewählt oder nicht. Von mir, ich entscheide also mit.
Ich habe auch mal als Feinmechaniker für Büromaschinen angefangen (Schreibmaschine und Faxgerät, wer es noch kennt, aber ein totes Pferd) zum Ticket Agent und Flugbegleiter. Jetzt bin ich im Übergang zu etwas anderem. Wenn ich meinen Status des LH Vertages halten möchte, dann werde ich das so sehr unwahrscheinlich wieder finden. Alternativ könnte ich auch bis zur Rente fliegen, aber das Risiko das ich vorher weggesourced werde ist mein Risiko und meine Entscheidung sich dem zu stellen, aussitzen oder pro aktiv handeln.
An anderer Stelle wurde das sehr schön beschrieben, anpassen oder verdrängt werden. Darauf läuft es hinaus.

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2021 11:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.08.2021 - 12:31 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Die Frage, die sich hier aufdrängt: Wie stände es heute um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen, wenn man das nicht getan hätte?
Meine Antwort: Die wären komplett vom Markt verschwunden, weil keiner diese überteuerten Produkte gekauft hätte.

Aus der begrenzten betriebswirtschaftlichen Sichtweise ist das natürlich der richtige Weg. Daher ja meine Aussage, dass das politisch angegangen werden muss, was Sie leider bisher nur recht unsachlich mit den Kampfbegriffen "kommunistisch" und "VERSTAATLICHUNG" aufgegriffen haben.

Dann was nützen wettbewerbsfähige deutsche Firmen, die in Deutschland immer weniger Arbeitsplätze bieten? Was, wenn die Mehrzahl der Firmen so entscheidet wie die LH in diesem Fall? Wir haben ja heute in Deutschland bereits ein großen Problem mit der geringen Binnennachfage, ausgelöst durch Verbraucher-Preise im oberen Bereich bei mittleren Einkommen nur kanpp über dem europäischen Schnitt.
Der Wohlstand von 90% der Bevölkerung hängt nun mal von - ausreichend bezahlter - Arbeit ab. Ebenso ein Großteil der Staatseinnahmen.

Eine gesellschaftlich zufriedenstellende Lösung finden Sie nicht beim Tunnelblick durch die BWL Brille ...

Ja, ich weiß. Wurde alles schon von der SDS und wie sie alle hießen, für Ende der 90er des letzten Jahrhunderts prognostiziert …. Gähn ….
Beitrag vom 12.08.2021 - 12:47 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich verstehe auch gar nicht, warum sich mancher hier um die 800 LHT Arbeitsplätze sorgt, wenn im nächsten Atemzug die Abschaffung oder massive Verteuerung des Luftverkehrs gefordert wird. Da sind die 800 doch nur ein laues Lüftchen vor dem Sturm, der dann wehen wird.
Beitrag vom 12.08.2021 - 12:49 Uhr
UserEricM
User (5514 Beiträge)
Sie müssen nicht gleich lospoltern. Haben Sie überhaupt gelesen, oder verstanden, um was es geht? Line Maintenance. Die wird nicht in Bangladesh durchgeführt, sondern hier vor Ort in Paderborn ua. Und der Job wird nun von anderen Mechanikern, gut über Mindestlohn, in Paderborn ua. erledigt.

Ist das so? Paderborn zB steht nicht im Text.
u.a und andere. Exemplarisch
Und was hindert die LH und andere Airlines an einer konsequenten Umsetzung Ihrer Aussage und damit an einer Vergabe nach zB Bangladesh?
Weil der Flug FRA - CDG keinen Stop in Bangladesh macht.

In Paderborn aber auch nicht :)
Und wenn man Arbeitnehmer über 3-4h rankarrt um den Job zu machen, kann man sie auch 3-4h weit ranfliegen, was sehr billige, andere würden sagen "wettbewerbsfähige", Humanressourcen erschließt.

Davon ab, klar kann man das selbst bestimmen, im Großen wie im Kleinen. Immer. Oder haben Sie Ihre Selbstbestimmung abgegeben.

Meine wirtschaftliche Selbstbestimmung - und auch Ihre - wird natürlich ganz maßgeblich auch davon geprägt wie offen der Markt für Billiganbieter ist.
Die Selbstbestimmung bleibt, die Optionen verschieben sich nur. Hat einen ja niemand gezwungen einen Nischenjob mit spezieller Qualifikation für das berufliche Auskommen zu wählen, das hat man selbst gemacht. Wenn sich der Job nun anders entwickelt und die Nische sich schließt, dann werde ich ganz selbstbestimmt eine Lösung finden müssen.
Das hat aber mit Zynismus nichts zu tun, denn so ist die Realität.

Der Zynismus besteht mMn darin, so locker-flockig auf Selbstbestimmung hinzuweisen, wo für die meisten Arbeitnehmer (Anm. mit finanziellen Verpflichtungen und ohne die Bereitschaft in sozialen Hängematten zu landen) faktisch keine vorhanden ist.
Das ist nicht locker-flockig, es ging um die Line Maintenance. Der Job ist noch da und auch kein Billigjob und der wird auch nicht ins Ausland verlagert.

Ich behaupte mal wohin der wirklich verlagert wird, wissen wir beide heute ncoh nicht ...

Wir sind heute nicht da wo wir sind weil das so vom Himmel gefallen ist, sondern wir haben uns aus der stetigen Veränderung hierher entwickelt und werden uns morgen nach dem gleichen Prinzip weiterentwickeln. Wenn man natürlich auf dem Hier und Heute verharrt, dann wird früher oder später der Weckruf kommen.
Auch wenn die Politik die Regeln macht innerhalb derer wir uns bewegen, so stellt sie ihre Ideen ins Schaufenster und die werden dann gewählt oder nicht. Von mir, ich entscheide also mit.

OK, klar.
Genau das wollte ich oben ausdrücken.

Ich habe auch mal als Feinmechaniker für Büromaschinen angefangen (Schreibmaschine und Faxgerät, wer es noch kennt, aber ein totes Pferd) zum Ticket Agent und Flugbegleiter. Jetzt bin ich im Übergang zu etwas anderem. Wenn ich meinen Status des LH Vertages halten möchte, dann werde ich das so sehr unwahrscheinlich wieder finden. Alternativ könnte ich auch bis zur Rente fliegen, aber das Risiko das ich vorher weggesourced werde ist mein Risiko und meine Entscheidung sich dem zu stellen, aussitzen oder pro aktiv handeln.

Ich empfinde Respekt für Ihre Art, solche Probleme anzugehen.

An anderer Stelle wurde das sehr schön beschrieben, anpassen oder verdrängt werden. Darauf läuft es hinaus.

Das ist de fakto richtig und bis zu einem gewissen Grad natürlich auch unvermeidlich.

Allerdings glaube ich dass die Mobilisierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten der Arbeit, die wir speziell in den letzten 5 Jahren entwickelt haben, einen Veränderungsdruck gerade auf Geringverdiener, gering/mittel Qualifizierte und Ältere aufbauen wird - also mehr als 50 des deutschen Arbeitsmarkts - , der in dem heute möglichen Umfang gesellschaftlich destabilisierend wirken kann, wenn wir diese Veränderungen einfach so ungebremst über uns wegschwappen lassen.

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2021 12:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.08.2021 - 13:43 Uhr
Userneutraler Beobac..
selbstständig
User (344 Beiträge)
Wurde das nicht bereits in einem anderen Thread ausführlich diskutiert?

Doch, aber hier ist jemand dermaßen indoktriniert, der versteht es anscheinend nicht.

Wie schon einmal geschrieben: ich möchte mich in die Differenzen zwischen Ihnen nicht einmischen.

Jede 'Leistung' bzw. jede(r) Leistungserbringer*In ist substituierbar/ersetzbar.

Wie kommen Sie denn darauf?

Das erleben wir doch ständig. Sie haben sicherlich einen viel besseren Überblick: überlegen Sie einmal wieviele Arbeitsplätze der Mainline in den letzten 10 Jahren 'outgesourced' wurden, entweder ins weitere oder nähere Ausland oder an Fremdfirmen. Ergebniss: die Arbeit/ die Leistung an sich wird noch erbracht, aber billiger und (meistens) nicht mehr in Deutschland.

Die Frage, die sich hier aufdrängt: Wie stände es heute um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen, wenn man das nicht getan hätte?
Meine Antwort: Die wären komplett vom Markt verschwunden, weil keiner diese überteuerten Produkte gekauft hätte.

Damit haben Sie nicht ganz unrecht. Allerdings was (am Ende) passiert, wenn man den "preiswerter, noch preiswerter und dann ganz billig produzieren" Trend nicht gewissen, den Standort Deutschland und den Wohlstand der Bürger sichernden Rahmenbedingungen durch die Politik setzt dafür haben wir doch bereits eine (quasi) Blaupause in Deutschland.

Nach der Wende wurde im Osten Deutschlands fasst die gesamte Industrie, samt Arbeitsplätzen, eliminiert. Und das völlig richtigerweise, denn die große Maße der Produktion war absolut nicht wettbewerbsfähig.
Allerdings wurde es versäumt, durch die Politik, den Unternehmen die die "Ostbetriebe" billig erwarben bzw. sogar noch üppige Zuschüsse dafür kassierten, und sie dann zumachten, bestimmte Auflagen (Investitionen, neu Aufbau von Anlagen, Arbeitsplätze schaffen etc.) zu machen.
Was daraus wurde, sehen wir heute. Ganze Landstriche die Entvölkert sind, Hartz4 Empfänger in großer Zahl, daraus folgend: kaum Kaufkraft, da keine ädäquaten Einkommen vorhanden. Von den politischen Irrungen und Wirrungen möchte ich gar nicht schreiben.

Und das könnte durchaus auch, jetzt noch wohlhabenden Gegenden und Schichten, "drohen", wenn man die Wirtschaft völlig unreguliert schalten und walten lässt.

Die Luftfahrt ist doch, mit dem Einstieg von FR & Co. in diesen 'Markt' ein abschreckendes Beispiel.
Ja richtig, LH & Co. bleibt nichts anders übrig, als dieses 'Spiel: Race to the Bottom', auf Kosten der AN und Paxe mitzuspielen, wenn sie im Markt bleiben wollen.
Das Beispiel der Flugbegleiter*Innen, die von Ihren Gehalt hier nicht mal mehr vernünftig leben können ist doch schlimm genug.

Und das droht mehr oder minder allen AN, früher oder später, wenn die Politik nicht bestimmte Regeln vorgibt.

Allerdings, wenn wir hier zukünftig Verhältnisse wie in der 3.Welt haben wollen, dann sind wir auf einem "guten Weg".

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Sie das so wollen.

SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.
Beitrag vom 12.08.2021 - 14:15 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Wurde das nicht bereits in einem anderen Thread ausführlich diskutiert?

Doch, aber hier ist jemand dermaßen indoktriniert, der versteht es anscheinend nicht.

Wie schon einmal geschrieben: ich möchte mich in die Differenzen zwischen Ihnen nicht einmischen.

Jede 'Leistung' bzw. jede(r) Leistungserbringer*In ist substituierbar/ersetzbar.

Wie kommen Sie denn darauf?

Das erleben wir doch ständig. Sie haben sicherlich einen viel besseren Überblick: überlegen Sie einmal wieviele Arbeitsplätze der Mainline in den letzten 10 Jahren 'outgesourced' wurden, entweder ins weitere oder nähere Ausland oder an Fremdfirmen. Ergebniss: die Arbeit/ die Leistung an sich wird noch erbracht, aber billiger und (meistens) nicht mehr in Deutschland.

Die Frage, die sich hier aufdrängt: Wie stände es heute um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen, wenn man das nicht getan hätte?
Meine Antwort: Die wären komplett vom Markt verschwunden, weil keiner diese überteuerten Produkte gekauft hätte.

Damit haben Sie nicht ganz unrecht. Allerdings was (am Ende) passiert, wenn man den "preiswerter, noch preiswerter und dann ganz billig produzieren" Trend nicht gewissen, den Standort Deutschland und den Wohlstand der Bürger sichernden Rahmenbedingungen durch die Politik setzt dafür haben wir doch bereits eine (quasi) Blaupause in Deutschland.

Nach der Wende wurde im Osten Deutschlands fasst die gesamte Industrie, samt Arbeitsplätzen, eliminiert. Und das völlig richtigerweise, denn die große Maße der Produktion war absolut nicht wettbewerbsfähig.
Allerdings wurde es versäumt, durch die Politik, den Unternehmen die die "Ostbetriebe" billig erwarben bzw. sogar noch üppige Zuschüsse dafür kassierten, und sie dann zumachten, bestimmte Auflagen (Investitionen, neu Aufbau von Anlagen, Arbeitsplätze schaffen etc.) zu machen.
Was daraus wurde, sehen wir heute. Ganze Landstriche die Entvölkert sind, Hartz4 Empfänger in großer Zahl, daraus folgend: kaum Kaufkraft, da keine ädäquaten Einkommen vorhanden. Von den politischen Irrungen und Wirrungen möchte ich gar nicht schreiben.

Und das könnte durchaus auch, jetzt noch wohlhabenden Gegenden und Schichten, "drohen", wenn man die Wirtschaft völlig unreguliert schalten und walten lässt.

Die Luftfahrt ist doch, mit dem Einstieg von FR & Co. in diesen 'Markt' ein abschreckendes Beispiel.
Ja richtig, LH & Co. bleibt nichts anders übrig, als dieses 'Spiel: Race to the Bottom', auf Kosten der AN und Paxe mitzuspielen, wenn sie im Markt bleiben wollen.
Das Beispiel der Flugbegleiter*Innen, die von Ihren Gehalt hier nicht mal mehr vernünftig leben können ist doch schlimm genug.

Und das droht mehr oder minder allen AN, früher oder später, wenn die Politik nicht bestimmte Regeln vorgibt.

Allerdings, wenn wir hier zukünftig Verhältnisse wie in der 3.Welt haben wollen, dann sind wir auf einem "guten Weg".

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Sie das so wollen.

SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.

Ich höre mir auch gerne von Ihnen Vorschläge an, gerne auch etwas konkreter als das was Eric und die linken Studenten aus Marburg vor 30 Jahren zum Besten geben bzw. gaben.
Beitrag vom 12.08.2021 - 15:21 Uhr
Usercontrail55
User (4661 Beiträge)
SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.
Der Schutz des Staus Quo hat aber nix mit sozialer Martwirtschaft zu tun.

Definition der Bundeszentrale für politische Bildung
"Die soziale Marktwirtschaft baut auf Elementen der freien Marktwirtschaft auf. .... Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft ist die Schaffung eines rechtlichen Rahmens, innerhalb dessen sich das wirtschaftliche Handeln abspielen kann. Dazu gehört die Sicherung persönlicher Freiheitsrechte wie das Recht auf freie wirtschaftliche Betätigung und die Möglichkeit, ein selbstständiges Gewerbe gründen zu können, das Privateigentum an den Produktionsmitteln oder das Recht, Vereinigungen zur Wahrung wirtschaftlicher und sozialer Interessen zu bilden. Die Gewährleistung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs sowie dessen Erhaltung durch eine funktionsfähige Wettbewerbsordnung, die wettbewerbsbeschränkende Vorgänge auf den Märkten verhindert, sind ebenfalls von grundsätzlicher Bedeutung. Weitere Gestaltungsmerkmale der sozialen Marktwirtschaft sind z. B. freie Preisbildung für Güter und Leistungen am Markt, Gewinnstreben als Leistungsanreiz, eine von staatlichen Weisungen unabhängige Zentralbank, das Recht von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, über ihre jeweiligen Verbände die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung ohne staatlichen Eingriff zu regeln (Tarifautonomie), eine aktive Wirtschafts-, Konjunktur- und Steuerpolitik des Staates sowie ein Netz von Sozialleistungen, das z. B. Alte, Kranke, Einkommensschwache oder Arbeitslose vor wirtschaftlicher Not schützt, wenn eine Eigenversorgung nicht möglich ist. "

Was genau fehlt Ihnen da heute? Die Freiheit und das Recht auf selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Handeln wird da sehr hoch gehängt und entsprechend geschützt. Wenn aber andere die gleichen Freiheitsrechte für sich beanspruchen, dann wird nach Schutz gerufen? Nice try. Wie hätten Sie es denn gern? Nur die Rosinen aus dem Kuchen essen und die anderen den trockenen Rest? Die lernen daraus und backen in Zukunft den Kuchen selbst.

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2021 15:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.08.2021 - 15:57 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1667 Beiträge)
Damit haben Sie nicht ganz unrecht. Allerdings was (am Ende) passiert, wenn man den "preiswerter, noch preiswerter und dann ganz billig produzieren" Trend nicht gewissen, den Standort Deutschland und den Wohlstand der Bürger sichernden Rahmenbedingungen durch die Politik setzt dafür haben wir doch bereits eine (quasi) Blaupause in Deutschland.

Nach der Wende wurde im Osten Deutschlands fasst die gesamte Industrie, samt Arbeitsplätzen, eliminiert. Und das völlig richtigerweise, denn die große Maße der Produktion war absolut nicht wettbewerbsfähig.
Allerdings wurde es versäumt, durch die Politik, den Unternehmen die die "Ostbetriebe" billig erwarben bzw. sogar noch üppige Zuschüsse dafür kassierten, und sie dann zumachten, bestimmte Auflagen (Investitionen, neu Aufbau von Anlagen, Arbeitsplätze schaffen etc.) zu machen.
Was daraus wurde, sehen wir heute. Ganze Landstriche die Entvölkert sind, Hartz4 Empfänger in großer Zahl, daraus folgend: kaum Kaufkraft, da keine ädäquaten Einkommen vorhanden. Von den politischen Irrungen und Wirrungen möchte ich gar nicht schreiben.

Und das könnte durchaus auch, jetzt noch wohlhabenden Gegenden und Schichten, "drohen", wenn man die Wirtschaft völlig unreguliert schalten und walten lässt.

Die Luftfahrt ist doch, mit dem Einstieg von FR & Co. in diesen 'Markt' ein abschreckendes Beispiel.
Ja richtig, LH & Co. bleibt nichts anders übrig, als dieses 'Spiel: Race to the Bottom', auf Kosten der AN und Paxe mitzuspielen, wenn sie im Markt bleiben wollen.
Das Beispiel der Flugbegleiter*Innen, die von Ihren Gehalt hier nicht mal mehr vernünftig leben können ist doch schlimm genug.

Und das droht mehr oder minder allen AN, früher oder später, wenn die Politik nicht bestimmte Regeln vorgibt.

Allerdings, wenn wir hier zukünftig Verhältnisse wie in der 3.Welt haben wollen, dann sind wir auf einem "guten Weg".

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Sie das so wollen.

SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.

Kurze VErständnisfrage: Sie wollen also quasi kein Wachstum mehr, sondern eine Konsolidierung, richtig? Dabei sollen wir aber nichts verlieren oder abgeben, damit wir nicht unseren Wohlstand verlieren.
Das heißt, es bleibt beim derzeitigen Status; wir haben viel, andere haben wenig/gar nichts; aber wir frieren den Status jetzt so ein? Damit die Welt nicht weiter leiden muss und wir nichts verlieren?

Wir haben unseren Wohlstand unter anderem durch Ausbeutung anderer erlangt. Jetzt wollen diese Menschen, die darunter gelitten haben, damit es uns gut geht, durch die steigende Globalisierung etwas vom Kuchen ab haben und bieten uns Leistungen/Produkte an, die wir von Ihnen kaufen sollen/können. Und das wollen Sie jetzt verhindern?

Ich bezweifel, dass sich das mit Ihrem sozialen Verständnis vereinbaren lässt, oder betrachten wir das Soziale nur lokal bei uns?
Beitrag vom 12.08.2021 - 17:48 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.

Kurze VErständnisfrage: Sie wollen also quasi kein Wachstum mehr, sondern eine Konsolidierung, richtig? Dabei sollen wir aber nichts verlieren oder abgeben, damit wir nicht unseren Wohlstand verlieren.
Das heißt, es bleibt beim derzeitigen Status; wir haben viel, andere haben wenig/gar nichts; aber wir frieren den Status jetzt so ein? Damit die Welt nicht weiter leiden muss und wir nichts verlieren?

Wir haben unseren Wohlstand unter anderem durch Ausbeutung anderer erlangt. Jetzt wollen diese Menschen, die darunter gelitten haben, damit es uns gut geht, durch die steigende Globalisierung etwas vom Kuchen ab haben und bieten uns Leistungen/Produkte an, die wir von Ihnen kaufen sollen/können. Und das wollen Sie jetzt verhindern?

Ich bezweifel, dass sich das mit Ihrem sozialen Verständnis vereinbaren lässt, oder betrachten wir das Soziale nur lokal bei uns?

Vielleicht so:
Wir frieren alle Tarifverträge ein, schliessen Kündigungen aus, vereinbaren jährlich 3% Gehaltserhöhung, verzichten auf Produktivitätssteigerungen und verpflichten den Kunden, das Produkt zum kostendeckenden Preis abzunehmen.
Nicht, dass ein Lette oder Schwede auf die Idee kommt, günstiger über London oder Paris in die USA zu fliegen. Das muss natürlich politisch ausgeschlossen werden.
Also wenn das klappt bin ich natürlich auch dafür!
Beitrag vom 12.08.2021 - 19:27 Uhr
Userneutraler Beobac..
selbstständig
User (344 Beiträge)
SOZIALE Marktwirtschaft sollte eben auch sozial bleiben.
Der Schutz des Staus Quo hat aber nix mit sozialer Martwirtschaft zu tun.

Wo habe ich das geschrieben?

Definition der Bundeszentrale für politische Bildung
"Die soziale Marktwirtschaft baut auf Elementen der freien Marktwirtschaft auf. .... Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft ist die Schaffung eines rechtlichen Rahmens, innerhalb dessen sich das wirtschaftliche Handeln abspielen kann. Dazu gehört die Sicherung persönlicher Freiheitsrechte wie das Recht auf freie wirtschaftliche Betätigung und die Möglichkeit, ein selbstständiges Gewerbe gründen zu können, das Privateigentum an den Produktionsmitteln oder das Recht, Vereinigungen zur Wahrung wirtschaftlicher und sozialer Interessen zu bilden. Die Gewährleistung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs sowie dessen Erhaltung durch eine funktionsfähige Wettbewerbsordnung, die wettbewerbsbeschränkende Vorgänge auf den Märkten verhindert, sind ebenfalls von grundsätzlicher Bedeutung. Weitere Gestaltungsmerkmale der sozialen Marktwirtschaft sind z. B. freie Preisbildung für Güter und Leistungen am Markt, Gewinnstreben als Leistungsanreiz, eine von staatlichen Weisungen unabhängige Zentralbank, das Recht von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, über ihre jeweiligen Verbände die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung ohne staatlichen Eingriff zu regeln (Tarifautonomie), eine aktive Wirtschafts-, Konjunktur- und Steuerpolitik des Staates sowie ein Netz von Sozialleistungen, das z. B. Alte, Kranke, Einkommensschwache oder Arbeitslose vor wirtschaftlicher Not schützt, wenn eine Eigenversorgung nicht möglich ist. "

Was genau fehlt Ihnen da heute? Die Freiheit und das Recht auf selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Handeln wird da sehr hoch gehängt und entsprechend geschützt. Wenn aber andere die gleichen Freiheitsrechte für sich beanspruchen, dann wird nach Schutz gerufen? Nice try. Wie hätten Sie es denn gern? Nur die Rosinen aus dem Kuchen essen und die anderen den trockenen Rest? Die lernen daraus und backen in Zukunft den Kuchen selbst.

Nun ja, ich finde das "Die Freiheit und das Recht auf selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Handeln" bereits jetzt schon erheblich eingeschränkt ist und mehr und mehr wird.
Beispiel: das Kündigen von FlugbegleiterIn und das gleichzeitige Angebot, Du kannst Dich für die gleiche Stelle/Arbeit, aber für eine wesentlich geringeres Gehalt, bewerben. Das ist quasi Erpressung.
Ja klar (wird jetzt sicher gleich kommen) sie oder er kann ja auch einen anderen Job suchen/ machen. Aber wenn man das vielleicht über 25 Jahre gemacht hat, über 45 Jahre alt ist, dann ist es quasi unmöglich einen Job zu finden, der das gewohnte Leben weiterhin ermöglicht. Und das wissen Sie genauso gut wie ich!
Was hat sowas mit "selbstbestimmenten, eigenverantwortlichen Handeln" zu tun? Nullkommanix!

"Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft ist die Schaffung eines rechtlichen Rahmens, innerhalb dessen sich das wirtschaftliche Handeln abspielen kann."
Und genau das geschieht mehr und mehr NICHT mehr. Der Staat zieht sich immer mehr aus seiner Verantwortung zurück, weicht rechtliche Rahmen auf und überlässt alles "dem Markt", vertreten durch Lobbyisten, skrupellose PolitikerInnen, oder Interessenklientelparteien.
Was ja, wie wir z.B. im Verkehrsministerium (völlig vergurkte Bahnreform, Mautdebakel, Bundes - Autobahnbetriebsgesellschaft etc.), dem Gesundheitsministerium (Maskenbeschaffung mit Selbstbereicherung, Impfstoffdebakel, Chaos beim den Corona Verordnungen - die auch der Wirtschaft schaden) oder dem "Klöckner - Ministerium" (freiwillige Selbstverpflichtungen, bloss keine Gesetze zum Schutz von Tieren etc.) sehen können, ganz 'hervorragend' funktioniert.
1 | ... | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | « zurück | weiter »