Community / / Meistermacher im Lufthansa-Cockpit

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Beitrag vom 23.12.2017 - 23:24 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Sehr geehrter karotte,

der Mitforist fly_united hat seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass LH zwar Streckenrechte und Gerät übernommen hat, das Personal jedoch nicht. Auch ich bin der Meinung, dass da eher ein Betriebsübergang vorliegt, aber dass müssen Gerichte entscheiden. Fällt Ihnen denn dazu wirklich nicht mehr ein, als jemanden, der jetzt unverschuldet ohne Job da steht auch noch zu verhöhnen? Das ist an Empathie- und Geachmacklosigkeit kaum zu toppen. Die Pilotengehälter waren bestimmt nicht der Grund für die Insolvenz.
Im Gegensatz zu Ihnen bin ich absolut der Meinung, dass der Trend zu den neuen Gehaltsmodellen ein Risiko für die Safety darstellt. Wenn die Zuschläge 40% des Gehalts ausmachen und Ihnen so bei Krankheit diese 40% fehlen - und bei längerer Krankheit nochmal 30%, überlegt man zweimal, ob die Nebenhöhlenentzündung nicht doch aushaltbar ist. Weil sie sonst nicht die Ausbildung abstottern, die Loss of Licence-Versicherung bezahlen (die faire Arbeitgeber übernehmen), und die Familie versorgen können. Und solche Sorgen sind eben der Arbeitsqualität abträglich.

Grüße,
maussuam
Beitrag vom 23.12.2017 - 23:49 Uhr
UserA332
User (6 Beiträge)
Ich möchte es mal erklären, wir Air Berliner werden in der Öffentlichkeit immer dargestellt als Schwerverdiener. Was mein Kollege Fly united und auch ich meine ist, dass hier die zweitgrösste Fluglinie mit Wissen der Politik einfach platt gemacht wurde. Und zwar in einem Wirtschaftskrimi der seinesgleichen sucht.

Angefangen am 16.02.17 Winkelmann neuer Chef, der Stolz verkündet hatte als German Wings Chef,er macht Air Berlin platt.
Weiter geht's mit Einladungen von alt gedienten Kapitänen ab dem 25.02., um Sie unter Druck zu setzen und zu denunzieren in der Hoffnung die kündigen von selbst. Ethiad sichert Finanzierung bis Nov 2018 zu, das Ding wird gekippt als Merkel mit Spohrs Anfang Mai in AUH sind, wahrscheinlich will LH Spohrs nicht so lange warten. Weiter mit dem Wechsel der Handlingsfirma in TXL, die übrigens der LH gehört. Die Folgen sind bekannt. 10 Mille Strafe an die verprellten Kunden, weil kein Personal zum Koffer einladen vorhanden war. Es gibt noch viele weitere nachweisliche Fehltritte, die seit Winkelmann passiert sind. Darum kümmern sich jetzt die Gerichte. Und wir Air Berliner.

Ich finde es schön nach 20 Jahren Air Berlin Weihnachten UND Silvester zu Hause zu sein und nicht über dem Atlantik mit Heading West Richtung North America, Caribic oder noch schlimmer Cuba. But der Preis dafür ist zu hoch. Ich bin gerne mit den Kollegen unterwegs gewesen und trotz manchmal 6 Langstrecken im Monat, d.h. 12mal im Monat über den Teich zu fliegen verbunden mit all dem Kram Zeitverschiebung, kein Schlaf etc und ich vermisse es wirklich sehr. Eurowings or Brussels sind keine Alternative, denn wenn sich das Gehaltsrad weiter nach unten dreht, und der Pilot vor seinem Flugdienst bei MC Bürger kloppen muss oder Taxi fahren um seine Miete zu bezahlen, bin ich raus. Das hat mit Flight Safety nix mehr zu tun.

Schöne Weihnachten all together especially to the Pilots who must work.
Beitrag vom 23.12.2017 - 23:55 Uhr
UserA332
User (6 Beiträge)
Sehr geehrter karotte,

der Mitforist fly_united hat seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass LH zwar Streckenrechte und Gerät übernommen hat, das Personal jedoch nicht. Auch ich bin der Meinung, dass da eher ein Betriebsübergang vorliegt, aber dass müssen Gerichte entscheiden. Fällt Ihnen denn dazu wirklich nicht mehr ein, als jemanden, der jetzt unverschuldet ohne Job da steht auch noch zu verhöhnen? Das ist an Empathie- und Geachmacklosigkeit kaum zu toppen. Die Pilotengehälter waren bestimmt nicht der Grund für die Insolvenz.
Im Gegensatz zu Ihnen bin ich absolut der Meinung, dass der Trend zu den neuen Gehaltsmodellen ein Risiko für die Safety darstellt. Wenn die Zuschläge 40% des Gehalts ausmachen und Ihnen so bei Krankheit diese 40% fehlen - und bei längerer Krankheit nochmal 30%, überlegt man zweimal, ob die Nebenhöhlenentzündung nicht doch aushaltbar ist. Weil sie sonst nicht die Ausbildung abstottern, die Loss of Licence-Versicherung bezahlen (die faire Arbeitgeber übernehmen), und die Familie versorgen können. Und solche Sorgen sind eben der Arbeitsqualität abträglich.

Grüße,
maussuam



Genau so ist es, Danke maussuam..
Beitrag vom 24.12.2017 - 00:18 Uhr
Userkarotte
User (31 Beiträge)
Sehr geehrter karotte,

der Mitforist fly_united hat seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass LH zwar Streckenrechte und Gerät übernommen hat, das Personal jedoch nicht.
Sehe ich es falsch wenn ich sage dass LH gar nichts übernommen hat sondern dass EW das ist? Sehe ich es falsch wenn ich sage dass auch EW von AB gar nichts übernommen hat sondern von LGW (Niki hat ja am Ende nicht geklappt)? Das Gerät gehört nicht (mehr) AB und die Streckenrechte werden aller Voraussicht nach nicht übernommen? Dass Sie das Personal bei LH sehen wollen, egal ob mit oder ohne Slots, mit oder ohne Gerät, zeugt nicht von großem Realismus, bestenfalls von Opportonismus. Ich kann es aus Ihrer Sicht nachvollziehen, es bringt aber nichts den Tyrannen zu spielen wenn es nicht klappt. Herr Spohr ist Vorstand einer AG und nicht das Wohlfahrtsamt für Leute mit Privillegien die er oder die LH nie mit den Betroffenen vereinbart haben. Auch wenn das bitter klingt, es ist nunmal die Realität. Es ist sinnlos auf jedem rumzuhacken der nicht Ihr Lied singt.
Auch ich bin der Meinung, dass da eher ein Betriebsübergang vorliegt, aber dass müssen Gerichte entscheiden.
Das wird sicher irgendwann entschieden werden.
Fällt Ihnen denn dazu wirklich nicht mehr ein, als jemanden, der jetzt unverschuldet ohne Job da steht auch noch zu verhöhnen? Das ist an Empathie- und Geachmacklosigkeit kaum zu toppen.
Ich verhöhne hier niemanden, ich hatte gefragt wo das Problem genau ist einen neuen Job als Pilot zu bekommen. Ohne Abstriche wird es wohl nicht gehen, seinen Sie doch einfach mal ehrlich.
Die Pilotengehälter waren bestimmt nicht der Grund für die Insolvenz.
Kein einziger Grund war der alleinige Grund für die Pleite. Und trotzdem ist es jetzt so wie es ist. Die goldenen Zeiten gehen zu Ende, auch im Cockpit, da gibt es nichts zu beschönigen. Das hat nichts mit verhöhnen zu tun, man muss es einfach sehen. Wegsehen ändert nichts, egal was Sie meinen.
Im Gegensatz zu Ihnen bin ich absolut der Meinung, dass der Trend zu den neuen Gehaltsmodellen ein Risiko für die Safety darstellt.
Es gibt keinen belastbaren Beweis dass es an der Lohntüte lag wenn etwas passiert ist. Ich kenne keinen einzigen Fall dass zu niedriges Gehalt ein Problem war. Eher mangelnde Ausbildung oder ähnliches.
Wenn die Zuschläge 40% des Gehalts ausmachen und Ihnen so bei Krankheit diese 40% fehlen - und bei längerer Krankheit nochmal 30%, überlegt man zweimal, ob die Nebenhöhlenentzündung nicht doch aushaltbar ist. Weil sie sonst nicht die Ausbildung abstottern, die Loss of Licence-Versicherung bezahlen (die faire Arbeitgeber übernehmen), und die Familie versorgen können. Und solche Sorgen sind eben der Arbeitsqualität abträglich.
Da haben viele andere ganz ähnliche Sorgen, nur eben deutlicher ausgeprägt. Zu den ärmsten Schweinen gehören die Piloten noch lange nicht, auch nicht bei EW und Co.
Beitrag vom 24.12.2017 - 00:34 Uhr
Userkarotte
User (31 Beiträge)
Ich möchte es mal erklären, wir Air Berliner werden in der Öffentlichkeit immer dargestellt als Schwerverdiener. Was mein Kollege Fly united und auch ich meine ist, dass hier die zweitgrösste Fluglinie mit Wissen der Politik einfach platt gemacht wurde. Und zwar in einem Wirtschaftskrimi der seinesgleichen sucht.
Ist es Aufgabe der Politik AB zu subventionieren wenn es EY nicht mehr machen wird? Wie erklären Sie das allen anderen Airlines in unserem Lande? Den Piloten bei EW oder EWE?
Angefangen am 16.02.17 Winkelmann neuer Chef, der Stolz verkündet hatte als German Wings Chef,er macht Air Berlin platt.
Dann waren Sie doch alle vorgewarnt, hätten schnell das Weite suchen können oder den Laden totstreiken. Bei AB hätten Sie das wohl erreichen können.
Weiter geht's mit Einladungen von alt gedienten Kapitänen ab dem 25.02., um Sie unter Druck zu setzen und zu denunzieren in der Hoffnung die kündigen von selbst.
Warum sollte man wollen dass die kündigen? Zu teuer? Können es andere genauso gut für weniger Geld? Warum sollte man gerade die erfahrenen Kollegen loswerden wollen?
Ethiad sichert Finanzierung bis Nov 2018 zu, das Ding wird gekippt als Merkel mit Spohrs Anfang Mai in AUH sind, wahrscheinlich will LH Spohrs nicht so lange warten.
Klar, er wusste ja nicht wann VC Streik Nummer 15 und 16 auffährt. Also war das doch mehr als nachzuvollziehen.
Weiter mit dem Wechsel der Handlingsfirma in TXL, die übrigens der LH gehört. Die Folgen sind bekannt. 10 Mille Strafe an die verprellten Kunden, weil kein Personal zum Koffer einladen vorhanden war.
Das war aber noch weniger ein Grund für die AB Pleite als die Gehaltsstrukturen mancher Angestellten.
Es gibt noch viele weitere nachweisliche Fehltritte, die seit Winkelmann passiert sind. Darum kümmern sich jetzt die Gerichte. Und wir Air Berliner.
Ein anderer hätte vielleicht ebenfalls Fehltritte gemacht. Es sind einige Entscheidungen getroffen worden die einigen Personen nicht gefallen haben. Aber die AB war offensichtlich ein Faß ohne Boden und es ist nun leergelaufen. Viele Unschuldige hat es getroffen, aber einige können immer noch zweimal am Tag warm essen, es wurde bereits geschrieben. Und warum genau diese Leute hier am lautesten schreien,verstehen einige hier ganz und gar nicht.
Ich finde es schön nach 20 Jahren Air Berlin Weihnachten UND Silvester zu Hause zu sein und nicht über dem Atlantik mit Heading West Richtung North America, Caribic oder noch schlimmer Cuba.
Andere arbeiten ebenfalls über die Festtage, auch dieses Jahr. Sie werden schwitzen, frieren, keuchen, husten und am Ende weniger in der Tasche haben als allein Ihre Spesenrechnung ausgemacht hat. Ohne vier bezahlte freie Tage in der Karibik.
Eurowings or Brussels sind keine Alternative, denn wenn sich das Gehaltsrad weiter nach unten dreht, und der Pilot vor seinem Flugdienst bei MC Bürger kloppen muss oder Taxi fahren um seine Miete zu bezahlen, bin ich raus. Das hat mit Flight Safety nix mehr zu tun.
Wenn der erste Pilot bei EW Burger kloppt weil er auf die Kohle angewiesen ist, fress ich nen Besen. Eventuell ist der Lebensstil dann etwas unangemessen und man sollte mal darüber nachdenken. Da kann auch ein besserer Pilotenvertrag nicht helfen.
Beitrag vom 24.12.2017 - 00:46 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Hallo karotte,

ich kann Ihnen spontan aus dem Gedächtnis einen Fall nennen, bei dem das Gehalt und der daraus entstandene Druck wesentlich zu einem Totalverlust geführt hat: der Absturz von Colgan Air im Februar 2009. Ja, das ist in den USA gewesen. Ja, dort ist die Bezahlung gerade für Regionalflugzeugbesatzungen noch schlechter. Aber kann das ein vernünftiger Weg sein?
Ich meinte mit meiner Aussage zur Übernahme nicht die LH Passage, sondern dem LH Konzern. In dem sich auch EW befindet. Aber ich denke, dass ist Ihnen klar.
Sie wissen bestimmt auch, dass wie auf wundersame Weise kurz vor der Insolvenz AB Airbusse an LGW gingen. Ohne Personal, nur die Flieger. Und die hat EW jetzt. Ist aber natürlich nur ein Zufall.
Ich möchte nicht das Personal irgendwo sehen, sondern dass es fair behandelt wird. Ohne lange herausgezogene Kündigungen ohne Gehaltszahlungen, um es auszuhungern und eine Eigenkünding zu erwirken.
Sie sind also der Meinung, dass die Piloten bei EW vergleichsweise wenig Geld bekommen ist ok, solange es welche gibt, die noch weniger bekommen? Die Logik erschließt sich mir nicht.

PS: Ich bin übrigens nicht Betroffener.

Grüße,
maussuam
Beitrag vom 24.12.2017 - 01:10 Uhr
Userkarotte
User (31 Beiträge)
ich kann Ihnen spontan aus dem Gedächtnis einen Fall nennen, bei dem das Gehalt und der daraus entstandene Druck wesentlich zu einem Totalverlust geführt hat: der Absturz von Colgan Air im Februar 2009. Ja, das ist in den USA gewesen. Ja, dort ist die Bezahlung gerade für Regionalflugzeugbesatzungen noch schlechter. Aber kann das ein vernünftiger Weg sein?
Und was ist da genau passiert? Ja ich könnte jetzt googeln, aber vielleicht wissen Sie ja hintergründiges dazu. Haben die Piloten vormittags im Steinbruch gearbeitet und waren dann zu müde? Oder haben die mit Drogen gehandelt und selber zu viel genommen? Hätte ein höheres Gehalt alleine alles verhindert? Hatten die zu große Autos für ihr Einkommen oder eine 5-Zimmer-Wohnung zu zweit?
Ich meinte mit meiner Aussage zur Übernahme nicht die LH Passage, sondern dem LH Konzern. In dem sich auch EW befindet. Aber ich denke, dass ist Ihnen klar.
Dann schreiben Sie es doch einfach auch so, hilft allen anderen Lesern vielleicht etwas.
Sie wissen bestimmt auch, dass wie auf wundersame Weise kurz vor der Insolvenz AB Airbusse an LGW gingen. Ohne Personal, nur die Flieger.
Und wer hat die Airbusse geflogen?
Und die hat EW jetzt. Ist aber natürlich nur ein Zufall.
Angeblich hat doch EW ebenfalls zu wenige Piloten weil die sogar weniger zahlen als FR. Oder haben da ein paar andere User Unwahres geschrieben?
Ich möchte nicht das Personal irgendwo sehen, sondern dass es fair behandelt wird. Ohne lange herausgezogene Kündigungen ohne Gehaltszahlungen, um es auszuhungern und eine Eigenkünding zu erwirken.
Was war denn nun mit den erhofften Eigenkündigungen, was hat es damit auf sich? Dürfen Betriebsfremde davon erfahren? Jetzt wo der Laden doch zu gemacht hat?
Sie sind also der Meinung, dass die Piloten bei EW vergleichsweise wenig Geld bekommen ist ok, solange es welche gibt, die noch weniger bekommen? Die Logik erschließt sich mir nicht.
Sind Sie nicht auch der Ansicht dass es welche gibt die viel zu hoch honoriert sind und dass man sich da etwas weiter unten zusammenfinden sollte?
Beitrag vom 24.12.2017 - 08:26 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Ich verstehe Ihren Sarkasmus nicht. Dort sind knapp 50 Menschen gestorben und Sie fragen, ob die Piloten vorher im Steinbruch gearbeitet oder Drogen verkauft haben? Sie haben den Kern meiner Aussage offensichtlich nicht verstanden. Ich sprach vom Druck, arbeiten gehen zu müssen, auch wenn man eigentlich nicht "fit to fly" ist.

Tatsächlich sucht EW händeringend Piloten, weil sie zwar Flieger hat, aber zu wenig Personal.

Und nein, ich finde nicht, dass es angebracht ist, jeglichem Personal weniger Gehalt zu zahlen, solange der Konzern Milliardengewinne macht.
Würden Sie in Ihrem Beruf auf Gehalt verzichten, wenn man es von Ihnen verlangen würde, trotz riesiger Gewinne?
Ich finde im Gegenteil, dass es zu viele Berufe gibt, in denen zu wenig gezahlt wird. Aber es geht niemanden besser, wenn man dafür anderen weniger gibt.
Beitrag vom 24.12.2017 - 09:52 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich verstehe Ihren Sarkasmus nicht. Dort sind knapp 50 Menschen gestorben und Sie fragen, ob die Piloten vorher im Steinbruch gearbeitet oder Drogen verkauft haben? Sie haben den Kern meiner Aussage offensichtlich nicht verstanden. Ich sprach vom Druck, arbeiten gehen zu müssen, auch wenn man eigentlich nicht "fit to fly" ist.

Tatsächlich sucht EW händeringend Piloten, weil sie zwar Flieger hat, aber zu wenig Personal.

Und nein, ich finde nicht, dass es angebracht ist, jeglichem Personal weniger Gehalt zu zahlen, solange der Konzern Milliardengewinne macht.
Würden Sie in Ihrem Beruf auf Gehalt verzichten, wenn man es von Ihnen verlangen würde, trotz riesiger Gewinne?

Mir wäre neu, dass EW Milliardengewinne macht. Im Gegenteil: In einer Hochphase des Luftverkehrs schafft man voraussichtlich gerade die Nulllinie.
Aber ich verstehe! Andere sollen den defizitären Betrieb alimentieren, früher war es Etihad, morgen soll es die Lufthansa Passage sein.
Beitrag vom 24.12.2017 - 10:02 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich möchte es mal erklären, wir Air Berliner werden in der Öffentlichkeit immer dargestellt als Schwerverdiener. Was mein Kollege Fly united und auch ich meine ist, dass hier die zweitgrösste Fluglinie mit Wissen der Politik einfach platt gemacht wurde. Und zwar in einem Wirtschaftskrimi der seinesgleichen sucht.

Angefangen am 16.02.17 Winkelmann neuer Chef, der Stolz verkündet hatte als German Wings Chef,er macht Air Berlin platt.
Weiter geht's mit Einladungen von alt gedienten Kapitänen ab dem 25.02., um Sie unter Druck zu setzen und zu denunzieren in der Hoffnung die kündigen von selbst. Ethiad sichert Finanzierung bis Nov 2018 zu, das Ding wird gekippt als Merkel mit Spohrs Anfang Mai in AUH sind, wahrscheinlich will LH Spohrs nicht so lange warten. Weiter mit dem Wechsel der Handlingsfirma in TXL, die übrigens der LH gehört. Die Folgen sind bekannt. 10 Mille Strafe an die verprellten Kunden, weil kein Personal zum Koffer einladen vorhanden war. Es gibt noch viele weitere nachweisliche Fehltritte, die seit Winkelmann passiert sind. Darum kümmern sich jetzt die Gerichte. Und wir Air Berliner.

Ich finde es schön nach 20 Jahren Air Berlin Weihnachten UND Silvester zu Hause zu sein und nicht über dem Atlantik mit Heading West Richtung North America, Caribic oder noch schlimmer Cuba. But der Preis dafür ist zu hoch. Ich bin gerne mit den Kollegen unterwegs gewesen und trotz manchmal 6 Langstrecken im Monat, d.h. 12mal im Monat über den Teich zu fliegen verbunden mit all dem Kram Zeitverschiebung, kein Schlaf etc und ich vermisse es wirklich sehr. Eurowings or Brussels sind keine Alternative, denn wenn sich das Gehaltsrad weiter nach unten dreht, und der Pilot vor seinem Flugdienst bei MC Bürger kloppen muss oder Taxi fahren um seine Miete zu bezahlen, bin ich raus. Das hat mit Flight Safety nix mehr zu tun.

Schöne Weihnachten all together especially to the Pilots who must work.

Also Schuld an der AB-Pleite sind
- Politik
- Winkelmann
- Merkel
- Spohr

Schon mal überlegt, dass bei den Air Berlinern vielleicht ein wenig Selbstkritik gefehlt hat? Schuld sind immer nur die anderen, schon klar.

Wenn ich schon lese: ANGEFANGEN am 16.2.17 ....
Völlig ausgeblendet, dass seit Jahren nur Verluste erwirtschaftet wurden. Verluste, die durch Petrodollar ausgeglichen wurden und so andere Airlines unter Druck gesetzt und Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit getrieben haben.
Aber Schuld sind 'die da oben'. Alles klar!
Beitrag vom 24.12.2017 - 10:06 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Sehr geehrter karotte,

der Mitforist fly_united hat seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass LH zwar Streckenrechte und Gerät übernommen hat, das Personal jedoch nicht.

Welche Streckenrechte sind denn übernommen worden und das Personal nicht?
Bei LGW wird doch das Personal übernommen, bei Niki wollte man, durfte aber nicht.
Und die Streckenrechte, die Air Berlin Maschinen seit Anfang des Jahres im Wetlease für EW nutzen, sind meines Erachtens EW-Streckenrechte.
Beitrag vom 24.12.2017 - 11:11 Uhr
UserMuck
User (294 Beiträge)
Schon mal überlegt, dass bei den Air Berlinern vielleicht ein wenig Selbstkritik gefehlt hat? Schuld sind immer nur die anderen

Ja, so stellen sich hier einige Kommentare dar. Meiner Meinung nach haben die Politiker zusammen mit CS und wohl auch dem Etihad-Vorstand versucht, die Air Berlin Arbeitsplätze zu retten, was den Steuerzahler einiges gekostet hat. Nein, Winkelmann und CS den Untergang der AB in die Schuhe zu schieben ist unfair!

Was aber unfair von LH & CS ist, dass man das AB-Personal nicht zu fairen Bedingungen einstellen will. easyJet macht es vor, wie man das Personal zu fairen Übergangsbedingungen übernimmt.

Und obwohl easyJet ihre Kapitäne ca. 30% besser bezahlt als EW verdient man damit Geld.

Dieser Beitrag wurde am 24.12.2017 11:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.12.2017 - 11:28 Uhr
UserMuck
User (294 Beiträge)
Genauso wenig sind aber die AN (Cockpit, Kabine, Boden, Verwaltung etc.) daran schuld. Das hier (leider) oft verbreitete Märchen, dass diese viel zu viel verdient hätten, und damit an der Pleite von AB schuld sind, ist absoluter Blödsinn.

Ja, vollkommen richtig!

Und Fakt ist auch, das diejenigen, die das wirklich zu verantworten haben (seit Hunold bis hin eben auch zu den von Ihnen genannten) nichts, aber auch überhaupt nichts verloren/eingebüsst haben bzw. zur Verantwortung gezogenen werden.

Nein, das ist kein Fakt.

Zu verantworten haben das einzig und allein die Manager der Air Berlin, v.a. Herr Hunold. Er hat sich zwar sicherlich an einigen Deals rund um Air Berlin gut bereichert, aber er hat auch bis zur Insolvenz 2,2 Mio Aktien der AB gehalten und damit viele Millionen Euro verloren.

Und warum sollten Merkel, CS oder Winkelmann für die Fehler der ehemaligen Vorstände büssen? Das Herr Winkelmann nur noch zum Abwickeln der AB dorthin gegangen ist muss jedem klar gewesen sein, der den Wechseln verfolgt hat.


Und das ist die eigentliche (empörenswerte) Ungerechtigkeit, aber eben leider immer mehr Usus in unserem Wirtschaftssystem.

Nein. Diejenigen, die die hohen Verluste bei AB zu verantworten haben, haben ihren Job früher oder später verloren. Das ist Usus in unserem Wirtschaftssystem und das ist auch gut so.
Beitrag vom 24.12.2017 - 12:28 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
C.Spohr ist von denjenigen zum Manager des Jahres gewählt worden, die (erfolgreiche) Wirtschaft genauso verstehen, wie er. Somit ist das i.O..

Meine Meinung ist das nicht, aber die zählt halt herzlich wenig.

Mit "sozial" hat unsere Marktwirtschaft eben schon lange nichts mehr zu tun.

@Gordon: niemand hier glaubt ernsthaft, das

"- Politik
- Winkelmann
- Merkel
- Spohr"

Schuld an der Pleite von AB sind. Sie haben ihr lediglich (sehr clever) den letzten Todesstoß versetzt.

Genauso wenig sind aber die AN (Cockpit, Kabine, Boden, Verwaltung etc.) daran schuld. Das hier (leider) oft verbreitete Märchen, dass diese viel zu viel verdient hätten, und damit an der Pleite von AB schuld sind, ist absoluter Blödsinn.

Und Fakt ist auch, das diejenigen, die das wirklich zu verantworten haben (seit Hunold bis hin eben auch zu den von Ihnen genannten) nichts, aber auch überhaupt nichts verloren/eingebüsst haben bzw. zur Verantwortung gezogenen werden.

Fakt ist aber auch, dass Hunolds Traum diese Arbeitsplätze in Cockpit, Kabine, Boden und Verwaltung erst geschaffen hat. Streng genommen hätte die Hälfte dieser Arbeitsplätze gar nicht entstehen dürfen, denn nur die von Anfang an zum Scheitern verurteilte Großmannssucht von Hunold ist dafür verantwortlich.
Jetzt beschweren sich die jahrelangen Nutznießer dieser Großmannssucht über die Großmannssucht und machen dann auch noch Dritte für deren Konsequenzen verantwortlich.
Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund!

Dieser Beitrag wurde am 24.12.2017 12:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.12.2017 - 13:01 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Aber wenn EW defizitär ist, warum betreibt man sie weiter? Dann stimmt doch das Geschäftsmodell nicht. Das macht man doch, weil man die Zusammenhänge im Konzern eben nicht so einfach voneinander trennen kann. EW liefert (zumindest teilweise) die Kunden, mit denen dann auf der Passage Geld verdient wird, oder nicht?

Es ist übrigens ein Leichtes, innerhalb eines Konzernes die Gelder hin umd her zu verteilen. EW soll möglichst schlecht darstehen, damit alle über die hohen Gehälter meckern? Einfach die Wartungssätze raufsetzen, und schwupps, hat EW weniger und Lufthansa Technik mehr. Je nachdem, wie man es braucht. Der Konzerngewinn ändert sich dadurch nur unwesentlich.
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