Community / / Meistermacher im Lufthansa-Cockpit

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Beitrag vom 24.12.2017 - 13:52 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Aber wenn EW defizitär ist, warum betreibt man sie weiter? Dann stimmt doch das Geschäftsmodell nicht. Das macht man doch, weil man die Zusammenhänge im Konzern eben nicht so einfach voneinander trennen kann. EW liefert (zumindest teilweise) die Kunden, mit denen dann auf der Passage Geld verdient wird, oder nicht?

Ob das Geschäftsmodell stimmt, wird sich in der Zukunft zeigen. Klar kommuniziert wurde auch von CS, dass die Eurowings verkauft wird, wenn sich das Konzept in den nächsten drei, vier Jahren nicht trägt. Diese Verkaufsoption ist übrigens auch der Grund, warum bei EW kein KTV - Pilot fliegen soll. Das würde diese Firma unverkäuflich machen.


Es ist übrigens ein Leichtes, innerhalb eines Konzernes die Gelder hin umd her zu verteilen.

Nein, das ist überhaupt nicht leicht, weil da Wirtschaftsprüfer ein genaues Auge darauf werfen.

EW soll möglichst schlecht darstehen, damit alle über die hohen Gehälter meckern?

Das ist die klassische Piloten-Paranoia. Es wird alles getan, um Piloten zu schaden. Als wäre das der Selbstzweck des unternehmerischen Handelns.

Einfach die Wartungssätze raufsetzen, und schwupps, hat EW weniger und Lufthansa Technik mehr. Je nachdem, wie man es braucht. Der Konzerngewinn ändert sich dadurch nur unwesentlich.

Wenn Wartungssätze von der LH Technik raufgesetzt werden sollten, würde a) die LH Technik wegen der hohen Gewinne mit Lohnforderungen konfrontiert werden und b) sich die Eurowings einen anderen, preiswerteren Wartungsbetrieb suchen. Das darf sie nämlich. Und gehen Sie mal davon aus, dass ein Herr Dirks im Dreieck springen würde, wenn mehr bezahlen müsste als z.B. die LH Passage. Dessen Erfolg bemisst sich am Erfolg der EW und er hat alle Freiheiten, dies zu erreichen.

Dieser Beitrag wurde am 24.12.2017 13:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.12.2017 - 18:13 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Soviel ich weiss gibt es gar keinen Wartungsvertrag zwischen EW und LHT. Das genau ist nämlich aktuell der Grund, warum eine gewisse "Zukunftsangst" in der Techniksparte vorherrscht. Und wenn ein Vertrag bestände, mal eben die Sätze raufdrehen ginge eben nicht, weil dann nämlich einfach zu einem anderen Anbieter gewechselt würde. Beispiele in der LHT Gruppe gibt es dafür genug. In HAM ist gerade erst die Überholung eingestampft worden. Der ganze LH-Konzern steht unter Kostendruck, und bei den meisten geht's dabei um Jahreaeinkommen weit jenseits der KTV-Piloteneinkommen. Ich bleibe dabei, diese setzen Ihre überbordenden Forderungen auf Kosten der Kollegen der anderen Konzernteile durch ..
Beitrag vom 25.12.2017 - 07:59 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ Muck

Und obwohl easyJet ihre Kapitäne ca. 30% besser bezahlt als EW verdient man damit Geld.

Haben Sie eine Idee, woran das liegt?
Beitrag vom 25.12.2017 - 10:24 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Vielleicht weil alle anderen bedeutend weniger verdienen?
Beitrag vom 25.12.2017 - 13:06 Uhr
Uservalhs
User (193 Beiträge)
Mit "sozial" hat unsere Marktwirtschaft eben schon lange nichts mehr zu tun.

vielleicht interessant - was ist sozial an einer Marktwirtschaft:
'Warum ist Wettbewerb für eine Wirtschaft so wichtig? Wer dies wissen will, ist bei Walter Euckens Werken an der richtigen Adresse. Geprägt von den traurigen Erfahrungen in der Weimarer Republik und während der Nazizeit waren offene Märkte für den Freiburger Wissenschaftler eine der zentralen Säulen für eine menschenwürdige Wirtschaft.
...
Wettbewerb ist die Voraussetzung dafür, dass "Privateigentum nicht zu wirtschaftlichen und sozialen Missständen führt". Wettbewerb – das ideale Entmachtungsinstrument.'
 Warum Wettbewerb Privateigentum sozial macht

In Schulen werden Spiele (z.B. Ultimatum-Spiel, Gefangenendilemma, Fischerei-Spiel, Allmendedilemma, Bertrand-Spiel u.a.) eingesetzt, um das Prinzip der Marktwirtschaft zu vermitteln. Das Konzept könnte vermutlich auch Erwachsenen helfen.
Beitrag vom 25.12.2017 - 14:13 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Vielleicht weil alle anderen bedeutend weniger verdienen?

Nein, weil sie nicht so einen Wasserkopf wie LH/ EW haben und weil sie ein klares, klug strukturiertes Geschäftsmodell besitzen und nicht so eine Gemischtwarenladen. EW (EWD, EWE, GW, Brussels (jetzt mit richtiger BUS), SunExpress, LH Jump, LGW...) - sorry, so begann es doch bei AB auch! Was ist das Geschäftsmodell? Billigflieger - ein bisschen, Charter - ein bisschen, Geschäftsreisende - ein bisschen, Ferienflieger - ein bisschen.

Hinzu kommen noch die ganzen verschieden Bezahlungsbaustellen (für jeden "Airline" eine andere).

Bin wirklich sehr gespannt, wie das Enden wird.

Da haben Sie einen guten Punkt getroffen, die Frage ist nur, welche Alternativen gibt es.

CS hat es in diesem Jahr klar gesagt. Ich versuche es mal mit meinen Worten:
"Lufthansa hat das Thema Lowcost zu lange nicht beachtet. Nicht nur die Gewerkschaften wollten da nicht ran, auch dem Management, zu dem auch seit langem gehöre, war das Thema suspekt. Eurowings ist der Versuch, das nachzuholen, was man lange Jahre versäumt hat."

Mit organischen Wachstum können Sie den Vorsprung der großen Lowcoster nicht einholen. In einer Phase der Airlinekonsolidierung in Europa (Air Berlin, Alitalia, Monarch) ist das der Weg zu wachsen und gleichzeitig das Feld nicht der Konkurrenz überlassen.

Ideal? Wirklich nicht!
Komplex? Allerdings!
Erfolgversprechend? Schwer zu sagen!

Aber was sind die Alternativen?

Dieser Beitrag wurde am 25.12.2017 14:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.12.2017 - 14:41 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
@gordon
Treffend analysiert!
Beitrag vom 25.12.2017 - 21:28 Uhr
UserFly-away
Moderator
Modhinweis
1 Beitrag bearbeitet, 3 weitere Beiträge gelöscht.
Ein friedfertiges Miteinander, gerade zur Weihnachtszeit, sollte doch kein unerfüllbarer Wunsch sein!
Fly-away
Moderator

Dieser Beitrag wurde am 25.12.2017 21:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.12.2017 - 22:11 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
@paulTU154
Da bin ich jetzt mal mit Ihnen uneingeschränkt einer Meinung.

@Moderator
Ich muss auch zu Weihnachten nicht mit jeder Meinung einverstanden sein. Genauso wie nicht jeder mit der Meinen. Und was bitteschön war hier das Gegenteil von friedfertig?
Beitrag vom 26.12.2017 - 07:36 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Aber was sind die Alternativen?

Sich vielleicht einmal (als Unternehmen und auch als Gesellschaft) die Frage stellen: Warum ist eine erfolgreiche Zukunft immer angeblich nur mit "Wachstum" zu erreichen!? Geht es nicht vielleicht auch so, das ich meine Position halte, mein Erreichtes, mein Produkt ständig verbessere!? Warum ist der einzige Weg zum Erfolg darin zu sehen, das ich andere "auffresse"!? Bzw. in vermeintlichen Märkten wildere, die gar keine sind.

Ich meine Markt im klassischen Sinne: da ist ein Kunde, der eine Leistung braucht, und es gibt dafür keinen bzw. zuwenig Anbieter. Das ist ein Markt, da hab ich eine Chance .

Und nicht: auf 1 Kunden kommen 10 Anbieter, die sich gegenseitig mit Preisen (und Leistungen) unterbieten, okay mach ich den elften Anbieter und zwar noch billiger. Das ist kein Zukunftsmodel

Unternehmen versuchen die Wünsche der Kunden zu befriedigen. Das Hauptkriterium beim Ticketkauf ist nun mal der Preis.
Man kann davon ausgehen, dass Fluggesellschaften die Wünsche der Kunden genau analysieren und ihre Produkte danach ausrichten. Das sind ja keine Hinterhoffirmen.
Ryanair, Easyjet und Co. gehen radikal den Weg des niedrigen Preises und das mit überwältigendem Erfolg.

Und jetzt muss ich vorsichtig sein, sonst löscht der Moderator gleich auch meine Worte: Wie kommen Sie denn darauf, dass ausgerechnet Sie jetzt den neuen erfolgreichen Weg der Luftfahrtökonomie entdeckt haben?
Beitrag vom 26.12.2017 - 10:13 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
@gordon
Immernoch treffend analysiert !
Beitrag vom 26.12.2017 - 16:44 Uhr
UserMuck
User (294 Beiträge)
Das Hauptkriterium beim Ticketkauf ist nun mal der Preis.

Dieser Meinung bin ich absolut nicht. Der Wunsch des Kunden kommt als allerletztes. Um mal einen Querverweis zum Artikel "Westjet" und der dortigen Diskussion zu machen: meinen Sie wirklich, die Kunden dieser Airline möchten noch engere Sitze, als sie jetzt schon sind?

Sie müssen das differenziert betrachten: Ein Geschäftskunde schaut nicht so sehr auf den Preis sondern achtet auf andere Dinge (Abflugzeit, kostenlose Umbuchung, Flugzeiten alternativer Flüge, etc). Aber für den Privatreisenden gilt: Geiz ist geil! Und ja, deshalb bin ich tatsächlich der Meinung, die Westjet-Kunden freuen sich über noch billigere Preise die durch die engeren Sitze möglich sind.

Man kann davon ausgehen, daß die Airlines genau analysieren, wie man noch mehr (oder wieder) Gewinn machen kann. Mit dem Resultat, es wird gespart, gespart und gespart:

Die stark wachsende Kundengruppe sind die Privatreisenden. Wer sich den Wünschen dieser Kundengruppe nicht anpasst geht unter.

zumindest bei EasyJet, kann ich mir dazubuchen was ich möchte (Sitz, Essen, etc.) und bekomme es auch! Hier stimmt dann Preis und Leistung.

Das geht bei allen LCCs. Um einen Kunden zu bekommen braucht man einen komplett nackten Tarif um als günstigster Anbieter bei Swoodoo & Co aufzutauchen und somit vom Kunden angeklickt zu werden. Danach verkauft man ihm liebend gerne noch Extras - das geht aber nicht, wenn man beim billigsten Tarif nicht der günstigste ist und somit vom Kunden nicht gewählt wird.

solange es nur um Gewinn, Gewinn und nochmals Gewinn geht

Ohne Gewinne geht die Firma früher oder später pleite, mit bösen Konsequenzen auch für das eigene Personal.

Also muss ein guter Manager auch schauen wie er die Personalkosten optimiert! Sind die Kosten zu hoch macht er keinen Gewinn, sind die Gehälter zu niedrig ist er kein attraktiver Arbeitgeber und ihm läuft das Personal davon.

Momentan boomt die Wirtschaft und Ryanair zahlt schlecht. Deshalb kann Ryanair momentan viele Flüge nicht bereedern. Eurowings scheint in die gleiche Falle tappen zu wollen während easyJet den arbeitslosen Air Berlinern ein Wartegeld bezahlen möchte um dieses Humankapital zu bekommen.

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2017 16:46 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.12.2017 - 21:07 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ paulTU154

Dieser Meinung bin ich absolut nicht. Der Wunsch des Kunden kommt als allerletztes. Um mal einen Querverweis zum Artikel "Westjet" und der dortigen Diskussion zu machen: meinen Sie wirklich, die Kunden dieser Airline möchten noch engere Sitze, als sie jetzt schon sind?

Nein, die Kunden wünschen sich 10 cm mehr Sitzabstand, Essen und Getränke plus 25 kg Freigepäck. Nur bezahlen wollen die das nicht. Daher akzeptieren sie auch engere Sitze, solange der Preis günstig ist.

Man kann davon ausgehen, daß die Airlines genau analysieren, wie man noch mehr (oder wieder) Gewinn machen kann. Mit dem Resultat, es wird gespart, gespart und gespart: beim Personal, bei der Leistung, beim Service.

Ich kann es nur wiederholen: Wenn die Kunden das nicht akzeptieren, werden sie die Airline meiden.


Ohne Zweifel, aber a) so niedrig sind die Preise auch nicht (Lockangebote ausgenommen) und b) (zumindest bei EasyJet, bei den anderen habe ich keine Erfahrung), kann ich mir dazubuchen was ich möchte (Sitz, Essen, etc.) und bekomme es auch! Hier stimmt dann Preis und Leistung. Und ganz nebenbei - Sie bezahlen ihre AN angemessen.

Frage: Wenn Easyjet seine AN angemessen bezahlt, ist dann die Bezahlung von Lufthansa AN unangemessen? Die verdienen um einiges mehr. Vielleicht nicht im Anfangsgehalt eines FO, später sieht das anders aus.

Und: Easyjet hat einen extrem schlanken Personalkörper, da die sich jede Menge Leistungen extern dazukaufen. Haben Sie sich mal gefragt, wie die Mitarbeiter dieser Zulieferer bezahlt werden? Tun Sie das mal!


Keine Sorge, ich glaube bei Ihnen wird nix gelöscht, sie haben einen "Bonus" (über 1000 Beiträgen :) @Moderator: das war ein Scherz und keine Spitze in Ihre Richtung).

Kann sein, aber Sie sind ja auch auf einem guten Weg ;-)


Zu Ihrer Frage: ich glaube nicht "das ausgerechnet ich den neuen erfolgreichen ... Weg entdeckt habe" (wo/ wann habe ich das behauptet?).

Ich fragte nach Alternativen zum Weg von Lufthansa/Eurowings und Sie kamen mit einem Vorschlag. Da ging ich mal davon aus, dass sie diesen für erfolgversprechend halten.

Ich habe meine Meinung kundgetan und einen - aus meiner Sicht - anderen Weg dargestellt. Das das z.Zt. überhaupt keine Chance hat, solange es nur um Gewinn, Gewinn und nochmals Gewinn (für die Firmen und nicht die Paxe und Mitarbeiter) geht, ist mir bewusst.

Und da sind wir wieder beim Anfang der Diskussion. Ein Ex-Air Berliner gibt Herrn Spohr die Schuld an seiner Arbeitslosigkeit. Er verliert kein Wort, dass seine Firma seit Jahren Verluste produziert und von reichen Scheichs am Leben gehalten wurde, die sein Gehalt bezahlt haben. Er versteht anscheinend überhaupt nicht, dass die größte Sicherheit für einen Arbeitsplatz in den Gewinnen seines Unternehmens liegt. Sie - mit Verlaub - aber anscheinend auch nicht.
Ja, es geht um Gewinn, Gewinn, Gewinn und die Mitarbeiter sind die größten Profiteure, da nur so ihr Arbeitsplätze gesichert werden können. Das heißt natürlich nicht, dass diese Arbeitsplätze unantastbar sind. Technische Innovationen können immer Arbeitsplätze kosten, sonst hätten wir heute noch 4 bis 5 Mann im Cockpit wie vor 40 Jahren.
Aber ohne Gewinne sind die Arbeitsplätze weg, wenn man nicht einen dauerhaften Gönner z.B. aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat. Das scheint aber nicht allen klar zu sein.

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2017 21:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.12.2017 - 21:13 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Da haben wir eine unterschiedliche Meinung. Ich glaube schon, dass es noch genügend Paxe gibt, die bereits sind für eine entsprechende Leistung einen entsprechenden Preis zu zahlen. Leider gibt es diese Möglichkeit immer weniger.
Oder umgekegrt, leider gibt es diese Passagiere immer weniger. Gehen wir mal davon aus, dass das angebotene Produkt im Markt seinen Platz findet. Der Friedhof der Firmen, die am Markt vorbei produziert haben ist schon voll.
Wenn es keine Alternativen mehr gibt? Warum habe ich mich denn auf den EW Flug eingelassen - es gab keine Alternative.
Ja, aber das ist doch normal. Sie werden immer Strecken finden, auf denen es nur einen Anbieter gibt. Gibt der Markt es her, gibt es auch mehrere Anbieter.
Die Diskussion über LH Gehälter gab es hier (in den letzten Jahren) - vor allem bei den Streiks - schon häufig. Will ich jetzt nicht wieder aufmachen.
Gut :-)
Zieht LH in den letzten Jahren da nicht kräftig nach? Von EW gar nicht zu reden.
Ja, notgedrungen. Es zahlt nur keiner mehr dafür, dass da einer in blau/gelb sitzt. Gefällt uns nicht, ist aber so.
Einspruch: ich habe nirgendwo geschrieben, dass ein Unternehmen Miese machen soll. Gesunde, starke Unternehmen sind das ein und alles. Die Frage die ich stelle: wie und wann ist ein Unternehmen gesund und stark?
Na dann sagen Sie doch mal etwas Genaueres. Wann ist es denn gesund und stark? Könnten wir uns auf die Marge einigen? Aber welche? Die der Luftfahrer, Automobilkonzerne oder gar Banken? Nur weil die jetzt mal etwas besser ist (mit etwas Glück durch die Probleme bei den anderen, siehe TK, EK, EY, QR, FR) ist LH ja noch kein Monster. Selbst die allseits gelobte Easy hat eine weit höhere Marge und LH könnte da noch weit mehr zulegen. Ich halte das für fruchtlos. Nur mit dem "Gewinn" kann man das Produkt für den Kunden besser machen. Mit 2% Marge machen Sie da keine großen Spünge.
Ich bin der Meinung: nicht wenn es Gewinne, Gewinne, Gewinne macht zu Lasten seiner Mitarbeiter und Kunden!
Der Kunde ist frei. Wenn es nicht passt, kauft er woanders. Bei den Mitarbeiter sieht es etwas anders aus. Aber wenn man die Bewerberzahlen in allen Bereichen sieht, ist LH so schlimm nicht.
Das ist nicht nur ein Problem der Luftfahrt, sondern betrifft leider mittlerweile fast unsere gesamte Wirtschaft.
Das ist der Punkt.

Ja, es geht um Gewinn, Gewinn, Gewinn und die Mitarbeiter sind die größten Profiteure, da nur so ihr Arbeitsplätze gesichert werden können.

Nein, sind sie eben nicht, siehe oben.
Da würde ich mich gordon anschließen.

Das ist unbestreitbar. Die Frage ist jedoch: wie geht man mit diesen "überflüssigen" AN um? Klar: hier ist nicht nur der Arbeitgeber gefragt, sondern die Gesellschaft (eine Diskussion darüber gibt es ja mittlerweile).
Wissen wir (oder eher Sie) wie man mit diesen bei LH umgeht. Ich weiß es, aber ich weiß nicht ob es woanders besser oder schlechter ist. Sie? Arbeitsplatzverlust ist immer blöd, da sind wir einig.
Da sind wir einer Meinung, wenn man nur auf AB schaut. Aber nach dieser Logik dürfte EW dann überhaupt keine Existenzberechtigung haben, denn die wird doch von LH gepampert, oder?
Falsch. Wenn man das aktuelle AB Thema mal ausklammert hätte EW in diesem Jahr die schwarze Null geschrieben, nächstes Jahr Gewinn. Nicht schlecht für einen neuen Mitspieler. Wie es jetzt aussieht wird man sehen, die Aussagen sind aber eher positiv. Schaun wir mal.

Noch ein Wort zu Wachstum. Grundsätzlich ist es so, dass maximal die Nr 1 und 2 eine Relevanz im Markt haben. Nehemn Sie als Beispiel, Amazon, Google und Ebay. Die Nächsten danach besetzen eine Nische und sind bei Bedarf weg. Wenn der Markt wächst MUSS man mit wachsen, um nicht nach hinten durchgereicht zu werden. Durch die aktuelle Konsolidierung ist es nötig frei werdende Kapazitäten zu besetzen, sonst macht es ein anderer. Das ist knallhartes Business und ich bin etwas überrascht über Ihre (gestatten Sie mir dieses Wort) Naivität. Um, wie Sie schreiben, den Laden hübsch zu machen und in das Produkt zu investieren brauchen Sie den Gewinn. Sonst wird das nur ein kurzfristiges Vergnügen.

Dieser Beitrag wurde am 27.12.2017 21:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.12.2017 - 21:44 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ paulTU154

Da haben wir eine unterschiedliche Meinung. Ich glaube schon, dass es noch genügend Paxe gibt, die bereits sind für eine entsprechende Leistung einen entsprechenden Preis zu zahlen. Leider gibt es diese Möglichkeit immer weniger.

Ich bin ja durchaus ihrer Meinung, dass es eine gewisse Anzahl Paxe gibt und würde mich selbst auch dazu zählen. Ich bin mir aber sicher, dass diese Zahl nicht ausreicht, um ein umfassendes Flugprogramm darauf auszurichten. Auf vereinzelten Nischenmärkten kann ich mir das vorstellen, aber europaweit halte ich - und anscheinend auch die großen Fluggesellschaften - die Nachfrage hierfür nicht ausreichend.


Wenn es keine Alternativen mehr gibt? Warum habe ich mich denn auf den EW Flug eingelassen - es gab keine Alternative.

Nach meiner Ansicht gibt es, bis auf vereinzelte Ausnahmen, immer Alternativen. Die sind nur meist zeitintensiver (z.B. Umsteigeverbindungen). Welches war denn ihre Strecke bei EW?


Die Diskussion über LH Gehälter gab es hier (in den letzten Jahren) - vor allem bei den Streiks - schon häufig. Will ich jetzt nicht wieder aufmachen.

Sie haben die Diskussion über 'anständige Bezahlung' (was auch immer das ist) aufgemacht.


Und: Easyjet hat einen extrem schlanken Personalkörper, da die sich jede Menge Leistungen extern dazukaufen. Haben Sie sich mal gefragt, wie die Mitarbeiter dieser Zulieferer bezahlt werden? Tun Sie das mal!

Zieht LH in den letzten Jahren da nicht kräftig nach? Von EW gar nicht zu reden.

LH setzt z.B. über 5.000 Mitarbeiter an den Flughäfen ein, da wird bei Eaysjet alles zugekauft. Aber der Trend geht dahin, keine Frage.
Was ich ja nur sagen will: Easyjet wird immer gerne beim Gehaltsvergleich zu LH herangezogen, aber das wird meiner Meinung nicht genug hinterfragt. Viele Arbeitnehmer arbeiten indirekt für Easyjet, deren Gehälter und Arbeitsbedingungen werden aber gerne ausgeblendet. Diese Sichtweise ist mir zu einseitig.

Und da sind wir wieder beim Anfang der Diskussion. Ein Ex-Air Berliner gibt Herrn Spohr die Schuld an seiner Arbeitslosigkeit. Er verliert kein Wort, dass seine Firma seit Jahren Verluste produziert und von reichen Scheichs am Leben gehalten wurde, die sein Gehalt bezahlt haben. Er versteht anscheinend überhaupt nicht, dass die größte Sicherheit für einen Arbeitsplatz in den Gewinnen seines Unternehmens liegt. Sie - mit Verlaub - aber anscheinend auch nicht.

Einspruch: ich habe nirgendwo geschrieben, dass ein Unternehmen Miese machen soll. Gesunde, starke Unternehmen sind das ein und alles. Die Frage die ich stelle: wie und wann ist ein Unternehmen gesund und stark? Ich bin der Meinung: nicht wenn es Gewinne, Gewinne, Gewinne macht zu Lasten seiner Mitarbeiter und Kunden!

Wir sind ja hier beim Beispiel Lufthansa, der Artikel geht ja um Carsten Spohr.
Lufthansa hat letztes Jahr einen Gewinn von 1,8 Mrd. EUR gemacht. Von diesem Gewinn gehen
0,2 Mrd. (11%) an die Eigentümer (als Dividende)
0,6 Mrd. (33%) als Pensionsverpflichtungen an die Mitarbeiter und
1,0 Mrd. (56%) in Investitionen vor allem in neue Flugzeuge, was das Unternehmen zukunftsfähig und die Arbeitsplätze sicherer macht.

Es kann doch gerade im Falle der Lufthansa überhaupt nicht die Rede davon sein, dass die Gewinne den Mitarbeitern nicht zugute kommen.

>

Das ist unbestreitbar. Die Frage ist jedoch: wie geht man mit diesen "überflüssigen" AN um? Klar: hier ist nicht nur der Arbeitgeber gefragt, sondern die Gesellschaft (eine Diskussion darüber gibt es ja mittlerweile).

Ich glaube nicht, dass sich Lufthansa hinter Firmen wie Siemens oder der Deutschen Bank verstecken muss.


Aber ohne Gewinne sind die Arbeitsplätze weg, wenn man nicht einen dauerhaften Gönner z.B. aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat. Das scheint aber nicht allen klar zu sein.

Da sind wir einer Meinung, wenn man nur auf AB schaut. Aber nach dieser Logik dürfte EW dann überhaupt keine Existenzberechtigung haben, denn die wird doch von LH gepampert, oder?

Stimmt, hier handelt es sich um eine Anschubfinanzierung, aber ich hatte es weiter oben schon geschrieben, das Thema ist endlich. Wenn EW nicht in absehbarer Zeit auf eigenen Füßen steht, wird der Laden verkauft. So CS.
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