Community / / Piloten zweifeln an Erfolg günstige...

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Beitrag vom 03.12.2014 - 17:01 Uhr
UserA333
User (183 Beiträge)
Wie asozial kann man sein ???... wenn ich schon Lohndumping höre könnte ich in die Luft gehen (Wortspiel beabsichtigt) ;-D
Beitrag vom 03.12.2014 - 19:26 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Doch ... es wird funktionieren. Einfach das neue "Kurzstrecken-Erfolgsmodel" von TUIFLY auch bei der Lufthansa auf Langstrecke einführen! Es gibt einfach die ganzen 8 Stunden auf dem Flug von Frankfurt nach New York nichts zu trinken und nichts zu essen. Nur gegen harte Euros ein knochen trockenes Brötchen und eine Glas Wassser. Billig ? Will ich !! PFUIFLY !

Was mich schon lange nervt: Wer sagt eigentlich, daß es die Aufgabe einer Airline ist, Sie zusätzlich zur Passage von A nach B auch noch mit Essen und Trinken zu versorgen? Mal abgesehen davon, daß das in 2-3 Jahren bei allen Charterairline gang und gäbe sein wird - daß es zum Flug alles, aber auch alles kostenlos gibt, stammt aus einer Zeit, in der Fliegen extrem teuer und der Sprit extrem billig waren. Heute ist es exakt andersrum, und irgendwo muß es ja herkommen.

Bei der Bahn beklagt sich auch keiner, daß man selbst auf einer 6-Stundenfahrt in der 1. Klasse seinen Kaffee für 2,90 kaufen muß - und die DB-Preise sind im Gegensatz zu denen in der Luftfahrt ausschließlich gestiegen!

Wie ich es mitbekommen habe, zahlt man bei TUIfly 2,50 für einen Softdrink; das ist nun wirklich nicht zu viel - und TUI-Kunden bekommen weiterhin was zu essen und zu trinken. Nur die Discount-Kunden eben nicht. Und auf der Langstrecke gibt es auch bei TUIfly weiterhin Essen und Getränke gratis.
Beitrag vom 03.12.2014 - 19:42 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Piloten sind Tarifangestellte. Die Führungsrolle beschränkt sich auf das Führen des Luftfahrtzeugs und ggf. disziplinarische Führung der Crew. Die Qualifikation ist nicht-akademisch und kein Ausbildungsberuf, sondern wird durch Lehrgänge mit Tests erreicht und erhalten.
Diese Leute massen sich jetzt an, hochkomplexe wirtschaftliche Zusammenhänge besser beurteilen zu können als ein für diesen Job bestelltes, hochqualifiziertes Management.

Großartig. Von der Macht berauschtes Führungspersonal, das alle Untergebenen mißachtet, sich selbst für schlauer hält, und im Gegensatz zu den Angestellten noch nicht einmal ein persönliches Risiko für den Fall des Scheiterns übernehmen muß ("goldener Handschlag"). Bei der Lektüre Ihres Beitrages fühlte ich mich in puncto Mitarbeiterführung ins 19. Jahrhundert zurückversetzt.

Ich sage Ihnen jetzt mal was: Es zeigt sich immer wieder, daß sich bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Belegschaft und Management die Ansicht der Beschäftigten hinterher als richtig herausstellt. Das ist eine Art "Schwarmintelligenz", könnte man sagen.

Beispiel gefällig? Condor unter dem Versager Stefan Pichler - die Belegschaft lief Sturm gegen den Plan, den Namen Condor aus dem Markt zu nehmen; Pichler (der nach Ihrer Beschreibung hochqualifiziert war) gab sich hochmütig und beratungsresistent. Kurz vor der Pleite warf man ihn mit goldenem Handschlag raus und gründete die "neue Condor".

Noch eins? Gerne! Warum ist Southwest in den USA eine der erfolgreichsten Airlines? Weil sie ALLE relevanten Unternehmensentscheidungen von der Belegschaft abstimmen lassen - weil sich das Managemant sich eben nicht für klüger, besser qualifiziert oder sonstwas hält.

Das könnte man endlos weiterführen. Ich will mir hier nicht anmaßen (im Gegensatz zu Ihnen, übrigens), ob der Streik gerechtfertigt ist. Ich vertraue darauf, daß sie wissen, was sie tun. Sie als Angestellte haben schließlich das größte Interesse daran, daß das Unternehmen nicht in Schieflage gerät.
Beitrag vom 03.12.2014 - 21:19 Uhr
UserMD-11
User (12 Beiträge)
@Debaser
Interessant, dass die Liste mit Fällen, in denen die Schwarmintelligenz den Karren auf dem sie fuhr vollgas an die Wand gefahren hat! Man denke an Eastern Airlines, an VARIG oder Alitalia, bei denen es gewiss jeweils viele Misssände gab, nicht zuletzt scheiterten die Unternehmen aber an eigenen Angestellten, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hatten.

Ich selbst bin erstaunt über die Streikwut der Piloten, kann ihre Gründe zum Teil nachvollziehen, bin aber dennoch der Meinung, dass Zugeständnisse im heutigen Marktumfeld einfach zeitgemäß sind.
Beitrag vom 03.12.2014 - 22:21 Uhr
Usergoaround
User (18 Beiträge)
Love it, leave it or change it.
Ja, wenn ich Managemententscheidungen nicht mehr mittragen kann, dann muss ich gehen.
Oder ich sorge für gute Kompromisse und wirke aktiv mit. Idealerweise wäre das LH Management diesen Weg von der ersten Minute gegangen: Ein professionelles Change Management mit den wertorientierten Ansätzen aus der Team- und Organisationsentwicklung (Appreciative Inquiry), dann würde aus meiner Sicht vieles anders aussehen. Wurde scheinbar versäumt. Und ich möchte nicht wissen, wieviele externe Berater gerade im Hause unterwegs sind.
Nur, bitte, die Arme zum 10. Mal zu verschränken...wie förderlich ist das bitte?
Und mal ehrlich, gerät das fliegende Personal aus dem Cockpit bei einer privaten Rücklagenbildung an das Existenzminimum? Das Modell der LH funktionierte vielleicht vor 20 Jahren (Ceteris-Paribus-Annahme), aber das Marktumfeld wandelt sich und erfordert neue Ausrichtungen.
Beitrag vom 04.12.2014 - 09:27 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
@MD 11

"Ich selbst bin erstaunt über die Streikwut der Piloten, kann ihre Gründe zum Teil nachvollziehen, bin aber dennoch der Meinung, dass Zugeständnisse im heutigen Marktumfeld einfach zeitgemäß sind.!"

Man sollte von intelligenten Menschen verlangen können, dass sie zu einem Zugeständnis bereit wären.
Kann aber dieses, auch von einer Gruppe "Elitärer selbstverliebten" verlangen werden?

Wundere mich schon sehr das die Streikbereitschaft in dieser Gruppe so hoch ist.
Hätte eher gedacht, es handelt sich hier um besonnene, verantwortungsvolle Zeitgenossen,
mit Eigenschaften, welche ihren Status in der Gesellschaft gerecht werden.
Beitrag vom 04.12.2014 - 10:00 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
@Debaser:
Der Vergleich mit der Bahn ist nicht sehr gut. In der Bahn kann man unbegrenzt eigene Getränke mitnehmen. Zusätzlich ist der Flüssigkeitsbedarf bei niedrigem Druck viel größer.
Beitrag vom 04.12.2014 - 19:18 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)
Die LH Aktionäre hätten längst gegen das "Zerschlagungskonzept" des derzeit wohl etwas semiprofessionellen Vorstandes massiv reagieren und dessen Rücktritt einfordern müssen. Stattdessen hat gestern der Aufsichtsrat der neuen longrange Billigfliegerei zugestimmt. Somit wäre der Niedergang der weltweit angesehenen Marke LH der Garaus gemacht. Es ist doch völlig realitätsfremd zu glauben man könnte gegen die "Billigheimer" ernsthaft konkurieren. Ryanair und Co wird sicher schnell darauf reagieren und auf den Interkontistrecken Paroli bieten, die haben das über Jahre geübt und können es viel besser. Wenn es überhaupt für LH eine langfristige Überlebenschance gibt, dann ist es die Premium-Luxus Fliegerei. Alle Economy Sitze raus und nur noch Premium Paxe transportieren. Den Preiskampf in der Holzklasse überlässt man den anderen. Wenn es Zweifler gibt die behaupten das wäre nicht möglich, dann sei nur mal banal,für viele Arten des Geldausgebens repräsentativ, auf die Spanne Klamotten-Edelklamotten hingewiesen: es gibt Jeans für 20EU, für 50 EU, für 100EU und für alle findet man ausreichend Käuferschichten. Dann doch lieber weniger Paxe transportieren und Gewinn ausschütten. Mit dem jetzigen Konzept können die Aktionäre ihr Papier bald ausbuchen.
Beitrag vom 04.12.2014 - 21:04 Uhr
Userduboka909
User (200 Beiträge)
@ mpilot: nenn mir doch bitte eine Airline, die langfristig ohne eco erfolgreich ist... desweiteren nenn mir auch bitte eine Airline die sich durch Luxus gegen billigairlines behaupten kann, bzw damit gewinne schreibt...
Beitrag vom 04.12.2014 - 22:07 Uhr
UserDavid_B
User (595 Beiträge)
Das kann funktionieren, dann ist aber mehr oder weniger keine Lufthansa mehr existent. Das funktioniert nur auf wenigen Strecken und eine solche Strecke muss auch eine entsprechende Länge haben, damit es überhaupt sinnvoller wird anstelle von Holzklasse etwas mit dem Prädikat Premium zu buchen.
Dafür bietet sich dann ein Narrow Body an, da schränkt allerdings auch derzeit noch die Reichweite des Fluggeräts die Streckenmöglichkeiten ein. Lufthansa ausschließlich Premium würde derzeit einfach nicht funktionieren.
Beitrag vom 04.12.2014 - 23:51 Uhr
UserFreeflight
User (11 Beiträge)
Klar zweifelt die VC am gelingen einer Billiglangstrecke,weil Ihnen die Felle davonschwimmen.Für Wings/Jump haben sich alle Konzerbereiche (Kabine,Technik,Passage) zu einer Kostenreduzierung bereit erklärt,nur die VC nicht !
Die Cockpittür bleibt deshalb zurecht für alle KTV'ler verschlossen.
Falls es die VC immer noch nicht kapiert hat:Es gibt genügend Alternativen (EW,Privatair,Sun express).Kommt endlich zur Vernunft !


Nicht nur, dass Sie Jump und Wings durcheinander werfen, es stimmt auch nicht, dass die VC sich nicht zu einer Kostenreduzierung bereit erklärt hätte. Das Management hat kein Interesse KTV Personal einzusetzen und deswegen wurde es nichts mit der Jump Bereederung. Die verfolgen ihre Ideologie des brutalen Tarifdrückens.
Beitrag vom 05.12.2014 - 00:02 Uhr
UserFreeflight
User (11 Beiträge)
Diese Leute massen sich jetzt an, hochkomplexe wirtschaftliche Zusammenhänge besser beurteilen zu können als ein für diesen Job bestelltes, hochqualifiziertes Management.
Sie verstehen nichts davon und es geht sie nichts an. Das sind Entscheidungen des Besitzers des Unternehmens und seines eingesetzten Managements.


Hahaha...die "hochqualifizierten Leute" haben in den vergangenen 15 Jahren schon ca. 5 Mrd. durch ihre "Expertise" und tollen Projekte verbrannt, während man das eigene Produkt vernachlässigt hat. Oft trotz billigem Personal.
Wenn das Personal bereits 2000 gedrängt hat Inseat-Video in der M-Class einzuführen kam von den "hochqualifizierten" Managern "Die Leute fliegen auch so mit uns."
Den Mist der da von den "hochqualifizierten" Nomaden - äh - Managern verbockt wird muss die Belegschaft hinterher ausbaden, wenn es schief geht, während die "hoch qualifizierten Manager" sich einfach in die Schweiz oder anderswo hin absetzen. Und da meinen Sie das gehe die Belegschaft nichts an?? Sehe ich völlig anders!

Und ja, die Ideen von LH werden funktionieren: Verwaltung in Polen, Technik in Ungarn und China, Call Center in Istanbul, Dienstleister wie Arvato in Deutschland, billige Handling Agents an allen Flughäfen und eine funktionierende IT. Norwegian machts vor und ist eine Messlatte. Weltweit rekrutierte, qualifizierte Piloten gibts genug, deutschsprachiges Personal für die Kabine gibt es auch. Volotea machts vor: EUR 1200 Grundgehalt Basis Venedig. Übrigens: die dienstjüngeren Flugbegleiter bei LH mit den ziemlich schlechten Arbeitsverträgen (10-15% eines Kapitäns) haben oft Namen mit Integrationshintergrund, warum wohl.


Tolle Vorstellungen. Was Norwegian betreibt ist fast kriminell oder müsste es eigentlich sein. Da gründet ein Unternehmer zur eigenen Bereicherung ein System mit dem Steuer- und Sozialabgabenflucht begangen werden soll. Geschädigt werden die Staaten und die Arbeitnehmer. Ein Zukunftsmodell - wenn man die Abschaffung der Sozialstaaten betreiben will und die Steuerkassen ruinieren!

Die LH Piloten sollten sich mal fragen, welchen Demagogen sie da so blind folgen.
Bei 10 Streiks in einem Jahr ist das Ansehen eines Transportunternehmens nachhaltig beschädigt. Das Produkt kann nur noch mit hohen Abschlägen am Markt abgesetzt werden, bis das Kapital aufgebraucht ist.


Und völlig zurecht. Warum sollten die sich auch von profilneurotischen Menschen aus dem Unternehmen drängen lassen, die jeden Vertrag mit der Belegschaft schon als "Einschränkung der unternehmerischen Freiheit" verstehen. Da soll nicht verhandelt werden, sondern da wird Tarifbruch begangen und eiskalt Existenzängste geschürt, nur damit man sich profilieren kann.

Dieser Beitrag wurde am 05.12.2014 00:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.12.2014 - 00:08 Uhr
UserFreeflight
User (11 Beiträge)
Love it, leave it or change it.
Ja, wenn ich Managemententscheidungen nicht mehr mittragen kann, dann muss ich gehen.
Oder ich sorge für gute Kompromisse und wirke aktiv mit. Idealerweise wäre das LH Management diesen Weg von der ersten Minute gegangen: Ein professionelles Change Management mit den wertorientierten Ansätzen aus der Team- und Organisationsentwicklung (Appreciative Inquiry), dann würde aus meiner Sicht vieles anders aussehen. Wurde scheinbar versäumt. Und ich möchte nicht wissen, wieviele externe Berater gerade im Hause unterwegs sind.
Nur, bitte, die Arme zum 10. Mal zu verschränken...wie förderlich ist das bitte?
Und mal ehrlich, gerät das fliegende Personal aus dem Cockpit bei einer privaten Rücklagenbildung an das Existenzminimum? Das Modell der LH funktionierte vielleicht vor 20 Jahren (Ceteris-Paribus-Annahme), aber das Marktumfeld wandelt sich und erfordert neue Ausrichtungen.

Sollten Sie mal was vom Senioritätssystem gehört haben dürfte klar sein, dass es so einfach mit dem "gehen" nicht ist, abgesehen davon, dass es keine Alternativen hier gibt und die sozialen Bindungen nicht so einfach ins "Ghetto" in den "Sandkasten" mitziehen wollen.

Es gibt ja einen Tarifvertrag, der die Vorsorge sehr smart regelt: Für jeden werden Rückstellungen gebildet, aber nicht jeder beansprucht sie. Die Meisten fliegen eh länger und deren Rückstellungen kommen somit denen zugute, die früher aufhören. Das ist sehr solidarisch. Würde man das Geld auszahlen, damit der Mitarbeiter selber spart, müsste es nicht nur sofort versteuert werden, sondern die Summen wären erheblich höher die er zurücklegen müsste, obwohl er sie dann vielleicht gar nicht benötigt, weil er länger fliegen kann. Wenig sinnvoll.
Beitrag vom 05.12.2014 - 00:10 Uhr
UserFreeflight
User (11 Beiträge)
Man sollte von intelligenten Menschen verlangen können, dass sie zu einem Zugeständnis bereit wären.
Kann aber dieses, auch von einer Gruppe "Elitärer selbstverliebten" verlangen werden?

Wundere mich schon sehr das die Streikbereitschaft in dieser Gruppe so hoch ist.
Hätte eher gedacht, es handelt sich hier um besonnene, verantwortungsvolle Zeitgenossen,
mit Eigenschaften, welche ihren Status in der Gesellschaft gerecht werden.


Mich wundert es nicht, weil es um die Grundsatzfrage der Mitbestimmung bei Tarifbedingungen geht. Anders gesagt möchte man (wieder mal) den KTV zerstören, damit man dann die Tarife im freien Fall absenken kann. Da geht es um alles.
Beitrag vom 05.12.2014 - 00:14 Uhr
UserFreeflight
User (11 Beiträge)
Ergänzung: eine Insolvenz zur rechten Zeit schafft Ruhe und Behaglichkeit.

Das ist utopisch in Deutschland. Das hat so massive Konsequenzen wegen der Slots und Streckenrechte, dass das Unternehmen danach nicht mehr zu erkennen wäre.
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