Überflüge freigegeben
Älter als 7 Tage

Deutscher Luftraum bis mindestens Montag 20 Uhr gesperrt

Asche
Ascheeruption am Eyjafjalla, © NASA

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LANGEN - Die Aschewolke, die nach dem Vulkanausbruch auf Island über Deutschland hinweg zieht, hat sich im gesamten Bundesgebiet ausgebreitet. Daher bleibt der Luftraum über Deutschland und weiten Teilen Europas noch mindestens bis Montag um 20.00 Uhr gesperrt. Dies gab die Deutsche Flugsicherung am Sonntagabend bekannt.

Am Freitagabend hatte als letzter Flughafen München den Betrieb eingestellt. In ganz Europa sitzen tausende Flugreisende fest. Auf ihrem Weg nach Süden sorgte die Aschewolke inzwischen auch in Norditalien dafür, dass Flugzeuge am Boden bleiben müssen.

Wie ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport am Samstagmorgen mitteilte, verlief die Nacht für mehrere hundert an dem Airport gestrandete Reisende ruhig. Rund die Hälfte der insgesamt 1.400 im Flughafengebäude aufgestellten Feldbetten sei belegt gewesen. Die Reisenden wurden mit Essen und Trinken versorgt.

Überflüge wieder möglich

Überflüge dagegen sind wieder möglich. Seit Freitagabend kann Deutschland in einer Höhe von 36.000 Fuß oder höher wieder überflogen werden. Über die weiteren Maßnahmen im deutschen Luftraum wird je nach Wetterlage entschieden.

Die DFS empfiehlt allen Passagieren, die für das Wochenende einen Flug gebucht haben, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen. "Weil die Flugpläne der Airlines komplett durcheinander geraten sind, wird es auch nach Auflösung der Aschewolke zu erheblichen Verzögerungen im Luftverkehr kommen", erklärte die DFS.

Luftraum über der Schweiz teilweise geschlossen

Auch der Luftraum über der Schweiz bleibt  bis Samstag 20.00 Uhr teilweise geschlossen. Das Land kann aber in großer Höhe überflogen werden. Das hat das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt am Samstag angeordnet. Ein Flugverbot gelte für Flüge nach Instrumentenflugregeln. Davon betroffen sei vor allem die kommerzielle Luftfahrt.

Seit 9.00 Uhr ist aber der Luftraum in großer Höhe ab 36 000 Fuss oder rund 11 000 Metern für Überflüge über die Schweiz freigegeben. Erlaubt sind ab 9.00 Uhr zudem Flüge auf Sicht. Dies betrifft vor allem die Freizeitfliegerei. Am Freitagabend war der Flughafen Zürich für alle An- und Abflüge geschlossen worden. Basel, Genf und Lugano durften dagegen bis Mitternacht offenbleiben. Dann herrschte ein allgemeines Flugverbot.

Teilsperrung auch in Spanien

Wegen der Aschewolke werden sieben Flughäfen im Norden Spaniens gesperrt. Die Maßnahme gilt für Pamplona, San Sebastián, Bilbao, Vitoria, Santander, Logroño sowie für den Flughafen der Region Asturien nahe Avilés. Die Schließung werde zunächst von 20.00 Uhr am Samstag bis 10.00 Uhr am Sonntag dauern, teilte die staatliche Flughafenbehörde AENA am Abend in Madrid mit.

In Spanien mussten am Samstag wegen der Einschränkungen im Luftverkehr landesweit fast 2000 der knapp 2400 geplanten Starts und Landungen gestrichen werden.

Aufhebung des Nachtflugverbots für Wiederanlaufphase gefordert

Um beim Wiederanlaufen des Flugverkehrs eine möglichst rasche Normalisierung zu ermöglichen, fordern Politiker eine kurzfristige Aufhebung des Nachtflugverbots. Der CDU-Verkehrsexperte im Bundestag, Dirk Fischer, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn wartenden Passagieren damit geholfen werden kann, sollte das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden."

Auch sein FDP-Kollege Patrick Döring sagte, "es muss schnellstmöglich eine Rückkehr zum normalen Flugplan geben." Ähnlich äußerten sich die CDU-Verkehrsexpertin Daniela Raab und der stellvertretende SPD-Fraktionschef Florian Pronold.

Am Freitag waren etwa 60 Prozent der etwa 28 000 Flüge in Europa ausgefallen, in Deutschland etwa 7000 von sonst 10 000. Neben den circa zwei Dutzend Flughäfen in Norditalien, darunter Mailand, Turin, Venedig und Bologna - stellten ab Samstag um Mitternacht auch die Schweizer Airports den Betrieb ein. Der Flughafen Zürich hatte schon zweieinhalb Stunden vorher dichtgemacht.

Im Norden Frankreichs und auf den Flughäfen der Hauptstadt Paris dürfen ebenfalls bis Samstagnachmittag keine Flugzeuge mehr starten und landen. Auch im größten Teil Großbritanniens gilt weiter ein Flugverbot, mindestens bis 14.00 Uhr MESZ. Wie die BBC berichtete, dürfen aber in Nordirland, Schottland und über bestimmten Bereichen der Nordsee wieder Flugzeuge fliegen.

Vulkan spuckt weiter - Kein Ende absehbar

Unterdessen stößt der Gletscher-Vulkan Eyjafjalla auf Island weiterhin riesige Mengen Wasserdampf und Asche aus. Wie eine Sprecherin des Meteorologischen Institutes Reykjavik am Freitagabend mitteilte, ergaben neue Messungen eine Höhe der Rauchsäule von acht Kilometern.

Die Asche aus dem Vulkan treibe weiter in östlicher und zunehmend in südöstlicher Richtung auf den europäischen Kontinent zu. Ein Ende der Vulkanaktivitäten oder eine massive Änderung der Windrichtung sei nicht abzusehen.

Außerdem werde seit Freitagabend auch wieder vermehrt schwarze Asche in die Atmosphäre geblasen, nachdem die Wolke zeitweise fast nur noch aus Wasserdampf bestanden habe.
© aero.de | Abb.: Coast Guard of Iceland / Deutsche Lufthansa AG | 16.04.2010 20:23

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Beitrag vom 17.04.2010 - 14:36 Uhr
Naja die übertreiben ein wenig.. Es gibt 2000 aktive Vulkane.. Und noch nie musste so ein riesen Luftraum gesperrt werden.
Und auf den neuesten Satelitten Bildern kann ich nix erkennen.
Und dieser Vulkan ist nun wirklich nicht der größte..

Was haben die Vor ?? Eine neue riesen Wirtschaftskrise in London ausrufen und keiner kann fliehen oder so`?


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