Gemeinsame Flottenpolitik
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United und Continental können weitgehend flexibel planen

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Fusion: Optionen in der Flotte, © UAL / Continental

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CHICAGO - Es ist die größte Airline-Fusion aller Zeiten. United Airlines und Continental Airlines einigten sich in dieser Woche auf eine gemeinsame Zukunft unter dem Dach der United Continental Holdings. Die Mammutfusion soll bis 2013 vollzogen sein. Die vorrangige Aufgabe des Managements unter Continental-Chef Jeff Smisek, der die Leitung des neuen Konzerns übernimmt, wird im Aufbau des konsolidierten Flugbetriebs liegen.

Bereits im ersten Halbjahr 2012 sollen United und Continental unter einer gemeinsamen Betriebsgenehmigung fliegen. Flotte und Orderbücher müssen jetzt aufeinander abgestimmt werden. United Airlines bringt eine aktive Flotte von 359 Flugzeugen in das neue Unternehmen ein. Die Betriebsflotte der Continental ist mit 333 Flugzeugen kaum kleiner. Eine Fusion unter Gleichen, die in ihren Flotten bislang allerdings auseinandergehende Strategien verfolgten.

Das Rückgrat der United Mainline-Flotte bilden 152 Airbus A320. Die letzten 737 gingen 2009 bei United aus dem Dienst; 68 737-300 und -500 sind gegenwärtig noch von der Fluggesellschaft geparkt, sollen aber nicht wieder in die Flotte zurückkehren. Continental setzt im Segment der Single Aisles auf eine reine 737-Flotte mit 226 aktiven Flugzeugen.

Überschneidungen gibt es in den Boeing 757- und 767-Flotten der Airlines. United verfügt über 96 757 und 35 767. Continental weist Bestände von 61 757 und 26 767 aus. Auch die 777 findet sich mit 52 (United) und 20 (Continental) Maschinen in den Flotten beider Gesellschaften. Allerdings setzt Continental an ihren 777 GE90 Triebwerke ein, während United ihre gesamte Langstreckenflotte mit Pratt & Whitney-Antrieben versehen hat.

Auftragspositionen öffnen Spielräume

Flexibilität in der Planung der gemeinsamen Flotte haben United und Continental über ihre Auftragsbücher. Nach Bekanngabe der Fusion kündigten die Partner an, "die Ausgliederung älteren Fluggeräts zu beschleunigen." Eine Gegenüberstellung seiner Ausgliederungs- und Lieferoptionen (Abbildung) wird es dem neuen Unternehmen bereits bis 2014 erlauben, die Gesamtflotte variabel zwischen 550 und 750 Flugzeugen einzustellen.

Continental wird bereits im zweiten Halbjahr 2011 die ersten sechs von später 25 Boeing 787 erhalten.  United hat zuletzt feste Aufträge über 25 Boeing 787 und 25 Airbus A350 XWB platziert. "Die Flugzeugbestellungen (...) sind Teil unseres Modernisierungsprogramms, das die Ausgliederung unserer Boeing 747- und 767-Flotten zwischen 2016 und 2019 vorsieht", teilte United im Februar mit.

United-Optionen auf jeweils 50 weitere 787 und A350 XWB mit Lieferterminen zwischen 2018 und 2026 geben dem neuen Unternehmen langfristig hinreichend Planungsspielraum in der Langstreckenflotte - der sich allerdings auch zu Lasten eines Herstellers auswirken könnte.

Obwohl die Tinte unter den Verträgen gerade erst trocken ist wird in den Vereinigten Staaten bereits darüber spekuliert, dass United/Continental die Festaufträge für die A350 XWB zu Gunsten einer erweiterten 787-Flotte wieder stornieren könnte. Am "Nutzwert (des A350 XWB)" habe die Fusion nichts geändert, äußerte sich United Vorstandschef Glenn Tilton in dieser Woche auf die Nachfrage eines Analysten zum Auftrag eher unverbindlich.

Gemeinsame Entscheidung über neue Single Aisles

Dennoch ist es wahrscheinlich, dass United und Continental - getreu dem Vorbild der Fusion von Delta und NWA - langfristig eine amalgane Flottenstruktur aufbauen werden. Dies wird sich spätestens an der Ausrichtung der künftigen Single Aisle-Flotte zeigen.

United hatte zuletzt die Entscheidung über neue Aufträge in diesem Segment vertagt. Auch Continental nimmt nur noch wenige offene Lieferpositionen für neue 737 mit in die Fusion. Die Entscheidung über neue A320 oder 737 - oder Angebote neu in dieses Segment eingetretener Hersteller - wird damit bereits im neuen Unternehmen getroffen.

© aero.de | Abb.: Continental Airlines | 05.05.2010 13:12


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