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Flughafen London-Heathrow bekommt keine dritte Startbahn

British Airways
British Airways am neuen Terminal 5A in London-Heathrow, © BAA

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LONDON - Der Großflughafen London-Heathrow erhält nun doch keine dritte Start- und Landebahn. Darauf  hat sich die neugewählte britische Regierung aus Tories und Liberaldemokraten im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen geeinigt. Hintergrund ist eine veränderte Umweltpolitik der neuen Regierung, welche vorsieht, den Kohlendioxidausstoß deutlich zu reduzieren. Auch die beiden anderen Londoner Flughäfen Gatwick und Stansted sollen keine neuen Landebahnen bekommen.

Anstatt den Flughafen Heathrow weiter auszubauen, will die neue Regierung Flüge von der Hauptstadt in das rund 200 Kilometer entfernte Birmingham verlagern. Die zweitgrößte Stadt Englands soll dabei mit einer neuen Hochgeschwindigkeits-Bahnverbindung an London angebunden werden. Die Finanzierung der Trasse ist aber noch offen.

Geänderte Besteuerung

Einem Bericht der BBC zufolge will die neue Regierung zudem die Besteuerung in der britischen Luftfahrt ändern. So sei geplant, Steuern nicht mehr pro Passagier, sondern pro Flugzeug zu erheben. Dies würde eine Schlechterstellung für eher gering ausgelastete Flüge bedeuten. Auch die Zeit der berüchtigten "Geisterflüge" von Heathrow, die Fluggesellschaften in der Vergangenheit zur Aufrechterhaltung ihrer Slots durchführten, könnte damit vorbei sein.

Mit der nun geänderten Politik wird die Entscheidung der Vorgängerregierung aus dem vergangenen Jahr, die dritte Landebahn zu bauen, revidiert. Bis zur Inbetriebnahme der Bahn im Jahr 2020 werde es leisere Flugzeuge mit geringerem Schadstoffausstoß geben, wurde damals argumentiert. Die Kosten des Projekts wurden damals mit 9 Milliarden Pfund (fast 10 Milliarden Euro) angegeben.

Umstrittenes Projekt

Fluggesellschaften, Unternehmen und einige Gewerkschaften hatten sich für den Ausbau ausgesprochen. Sie sehen darin eine langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der britischen Wirtschaft und versprechen sich zudem bis zu 65.000 neue Jobs. Mit der neuen Landebahn hätte zudem die Zahl der Flugbewegungen von rund 480.000 auf fast 700.000 pro Jahr gesteigert werden können.

Gegenwind kam vor allem von Umweltschützern und der Opposition im Parlament, aber auch in der Labour-Partei von Premierminister Brown gibt es starke Vorbehalte. So hatten Anfang 2009 Umweltaktivisten Grund auf der Fläche der geplanten Landebahn gekauft, um den Bau zu behindern. Umstritten sind insbesondere die Auswirkungen des Ausbaus auf das Klima, die Umwelt sowie die erwartete zusätzliche Lärmbelästigung.
© aero.de | Abb.: BAA | 15.05.2010 12:56

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Beitrag vom 15.05.2010 - 21:54 Uhr
wenn sie das auf 60 oder so druecken, dann ist fliegen aus Birmingham auch fuer Leute aus London attraktiv
Kennst Du London? Makes no difference, wielange der Zug braucht, entscheidend ist wie lang DU brauchst, bis Du im Zug sitzt. Das kann Stunden dauern. Birmingham, Stansted, Gatwick, wichtig ist da nur, dass der Zug am Terminal hält.
Southampton Airport lebt davon. Waterloo-Eastleigh 45 min. Davon können Londons U-Bahnfahrer nur träumen. Und erst Recht die Autofahrer, die nach 2h Anfahrt dann im Parkhaus mehr Pfunde abliefern als bei der Airline..
LG Bob
Beitrag vom 15.05.2010 - 21:26 Uhr
Sollen sehen das sie die Zuganbindung London - Birmingham International schnell verbessern, dann kann man die Fluege auch so abwickeln. Ich meine mit Virgin sind das jetzt 85 Minuten, wenn sie das auf 60 oder so druecken, dann ist fliegen aus Birmingham auch fuer Leute aus London attraktiv
Beitrag vom 15.05.2010 - 18:50 Uhr
Für die LH bzw. auch Franfurt sind das doch eigentlich auch gute Nachrichten, immerhin schmälert es ein wenig die Zukunftsperspektiven von Heathrow als Mega-Hub...


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