Negative Verkehrsentwicklung
So wurde 2009 mit insgesamt 1,1 Millionen Instrumentenflugbewegungen ein Rückgang von 7,7 % verzeichnet. Auch der An- und Abflugbereich war von einem markanten Verkehrsrückgang geprägt, wobei der Flughafen Wien mit einem Minus von 10 % am stärksten betroffen war, gefolgt von Graz mit 7,5 % . Ingesamt gingen die Landungen an den österreichischen Flughäfen um 7,7 % zurück.
Ergebnis (fast) ausgeglichen
Im Geschäftsjahr 2009 ging der Umsatz um rd. 4,4 % auf EUR 202,4 Mio zurück. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit war mit EUR -2,1 Mio. (Vorjahr EUR 0,4 Mio.) nahezu ausgeglichen. Der Fehlbetrag entspricht im Wesentlichen den uneinbringlichen Forderungen aus dem Konkurs der Skyeurope Airlines.
Pünktlichkeit verbessert
Die Pünktlichkeit im An- und Abflug Wien konnte 2009 deutlich verbessert werden. Insgesamt reduzierte sich die durchschnittliche Verspätung pro Flug von 1,74 Minuten um 47% auf 0,92 Minuten. Für den Überflugsbereich reduzierte sich die durchschnittliche Verspätung um 12%.
Trotz Flugverbote durch die Aschewolke im April rechnet Austro Control für 2010 mit einer leicht positiven Entwicklung. Bei den Gesamtflugbewegungen gab es bis Mai einen leichtern Zuwachs von 0,3%, bei den Landungen am Flughafen Wien ein Minus von 0,7%. Bedingt durch die Flugverbote betrug im April der Rückgang am Flughafen Wien bei den Flugbewegungen 10,3%.
Vorbereitungen auf Single European Sky im Plan
Die Ereignisse mit der Aschewolke haben die Notwendigkeit eines gesamteuropäischen Ansatzes deutlich gemacht. Das Projekt "Single European Sky" (SES) wird angesichts dieser Ereignisse stark vorangetrieben.
Ziel von SES sei es, einen gemeinsamen europäischen Luftraum unabhängig von Staatsgrenzen zu schaffen, der sich ausschließlich an Verkehrsströmen orientiert und so zu einem sicheren, effizienten und wirtschaftlichen Ablauf des Flugverkehrs beiträgt. Kernstück ist dabei die Bildung von grenzübergreifenden Luftraumblöcken ("Functional Airspace Blocks") bis Ende 2012. Der Flugverkehr über Europa soll damit effizienter und umweltschonender werden.
Derzeit ist jeder Flug in Europa durchschnittlich 49km länger als notwendig unterwegs. Das bedeutet neben erhöhten Treibstoffkosten auch 5 Mio. Tonnen an vermeidbarem CO2. Die Kosten der Fragmentierung für die Airlines wird auf EUR 1 Mrd. pro Jahr geschätzt.
Austro Control forciert auch die Bildung eines zentraleuropäischen Luftraumblocks. Der FAB CE soll gemeinsam mit Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegovina bis Ende 2012 in Betrieb gehen.
Stabile Gebühren, gemeinsame Leistungsziele und Reform des Gebührenmodells
Neben der Bildung von Functional Airspaceblocks sind verbindliche Leistungsziele für Flugsicherungen ein wesentliches Element von Single European Sky. Beginnend mit 2012 wird es in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz Vorgaben für Flugsicherungen geben, die zunächst für Gesamteuropa festgelegt und dann auf die einzelnen Staaten herunter gerechnet werden. Solche Ziele sind beispielsweise Verspätungsminuten pro Flug und die Entwicklung der nationalen Gebühren.
Ein weiterer Teil des Single European Sky wird ein reformiertes Gebührenmodell sein. Das derzeitige Kostendeckungsprinzip hat sich nicht als die beste Lösung erwiesen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt es dann bei rückläufigem Verkehr zu Gebührenerhöhungen, während bei steigendem Verkehr die Gebühren sinken.
So sollen künftig unerwartete Mehreinnahmen teilweise einbehalten werden, damit Mindereinnahmen bei geringeren Verkehr nicht mehr weiterverrechnet werden müssen. Unterdeckungen aufgrund höherer Kosten sollen künftig nicht mehr eins zu eins an die Airlines weiterverrechnet werden.
Prognose 2010
Trotz Beeinträchtigungen durch die Flugverbote rechnet die ACG für das kommende Jahr insgesamt mit einem leichten Zuwachs bei den Flugbewegungen.
© aero.at / edition airside, Wien / Austro Control | Abb.: Austro Control | 25.06.2010 12:03
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