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Befürchtete Belastungen von bis zu 170 Millionen Euro im Jahr durch den staatlichen Aufschlag sollen durch das Sparprogramm aufgefangen werden, erklärte Air Berlin. Die Ticketsteuer bremse die eigentlich geplante Expansion. Die Air-Berlin-Aktie reagierte mit einem Kursplus auf die Nachrichten. Am frühen Nachmittag lag das im SDax notierte Papier mit 0,59 Prozent im Plus bei 3,930 Euro, entwickelte sich damit aber nur halb so stark zu wie der Index.
Im harten Wettbewerb werde die Steuer auf einigen Strecken nicht an die Kunden weiterzugeben sein, sagte Vorstandschef Joachim Hunold. Unprofitable Routen im Netz sollten daher aufgegeben oder seltener bedient werden. Nähere Angaben zu etwaigen regionalen Schwerpunkten machte der Manager nicht. Langstreckenverbindungen seien nicht betroffen.
Eigentlich wollte Air Berlin die Kapazität im Sommer wegen anziehender Buchungen sogar erhöhen und sieben zusätzliche Maschinen einsetzen. Trotz des günstigen Konjunkturverlaufs bleibe Air Berlin für das kommende Jahr vorsichtig, sagte Hunold.
Europas größter Billigflieger Ryanair hat angekündigt, den Flugplan an seiner deutschen Basis Hahn im Hunsrück gemessen am Sommerangebot um 30 Prozent zusammenzustreichen. Die neue Steuer mit entfernungsabhängigen Aufschlägen von 8, 25 und 45 Euro für Starts von deutschen Flughäfen gilt bereits seit dem 1. September für Abflüge ab 1. Januar. Die schwarz-gelbe Bundesregierung erwartet sich jährliche Einnahmen von einer Milliarde Euro.
Prognose bekräftigt
Für dieses Jahr bekräftigte Air Berlin die Prognose, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) höher ausfallen soll als 2009 mit 28,5 Millionen Euro. Dies gelte, obwohl im vierten Quartal mit einem operativen Verlust zu rechnen sei.
Nach schon bereits veröffentlichten Zahlen stand bis Ende September ein Ebit von 44,8 Millionen Euro in den Büchern. Unter dem Strich lief nach neun Monaten aber ein Verlust von 14,6 Millionen Euro auf. Ein Jahr zuvor hatte Air Berlin nach neun Monaten noch einen Überschuss von 13,8 Millionen Euro verbucht. Im Gesamtjahr dürften die Zahlen nach Steuern rot bleiben. Im Zuge des nun aufgelegten Sparprogramms sollen auch die Technikaktivitäten von Air Berlin und der Tochter LTU unter einem Dach gebündelt werden.
© dpa-AFX | 18.11.2010 09:38
Kommentare (4) Zur Startseite
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Gruß
D-AMUS
@ D-AMUS, Es gibt in sehr naher Zukunft nur noch eine Air Berlin Technik!
Grüße
messerheimer
"Im Zuge des nun aufgelegten Sparprogramms sollen auch die Technikaktivitäten von Air Berlin und der Tochter LTU unter einem Dach gebündelt werden."
Ist nicht LTU Technik in Air Berlin Technik Düsseldorf umbenannt worden? Wer kann mir sagen was
" Technikaktivitäten" bedeutet? Macht LTU / Air Berlin denn noch Fremdwartung?
Gruß
D-AMUS