Einigung mit Spirit
Älter als 7 Tage

Boeing setzt vier 787 wieder für Zulassungsflüge ein

787
Boeing 787 ZA002, © The Boeing Company

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EVERETT - Boeing führt seit Montag wieder Testflüge für die Zulassung der 787 durch. Dies teilte der Flugzeugbauer über Twitter mit. Inzwischen befinden sich vier Testmaschinen wieder regelmäßig in der Luft. Neben ZA001, ZA004 und ZA005 kehrte auch die im November mit einem Bordfeuer notgelandete ZA002 nach ihrer Reparatur in die aktive Flotte zurück. Das Flugzeug startete am Montag zu einer knapp 90-minütigen Testrunde über Washington.

Das Feuer im hinteren Elektrikraum der Maschine hat die Flugerprobung mehr als zwei Monate zurückgeworfen. Boeing und Hamilton Sundstrand hatten nach dem Zwischenfall die Software des Verteilersystems überarbeitet. Die ersten Testflüge mit dem neuen System wurden im Dezember mit der Maschine ZA004 absolviert. Ein neuer Programmplan für die 787 soll bis Monatsende vorliegen.

Serien-787 vor Erstflug

Die Testmannschaften am Paine Field bereiten unterdessen den Erstflug einer 787 aus der Serienfertigung vor. Die später für All Nippon Airways bestimmte ZA102 könnte bereits am heutigen Dienstag starten. Das Flugzeug soll für die ETOPS-Zulassung der 787 eingesetzt werden. Seine Schwestermaschine ZA101 wird hingegen ausschließlich Tests am Boden absolvieren.

Die im September durchgesickerte Verwendung von zwei Serien-787 im Endspurt des Zulassungverfahrens gab Spekulationen über einen zeitlichen Engpass im Terminplan neuen Boden. "Wir nehmen keine zusätzlichen Flugzeuge in die Testflotte", reagierte Boeing. "Es ist aber erforderlich, dass auch Flugzeuge aus der Produktion in einige wenige Tests einbezogen werden."

Im vergangenen Jahr hat Boeing 41 Aufträge für die 787 wieder verloren und 37 neue Bestelleingänge verzeichnet. Der Programm-Backlog stand zum Jahresende bei 847 Flugzeugen.

Einigung mit Spirit AeroSystems über Umsatzausfälle

Die sich inzwischen auf drei Jahre addierenden Verzögerungen bei der 787 haben zu Milliardenbelastungen für den Konzern geführt. Schadensbegrenzung konnte Boeing zuletzt auf Zulieferseite üben. In der vergangenen Woche einigte sich der Konzern mit Programmpartner Spirit AeroSystems über einen neuen Vergütungsplan.

Spirit AeroSystems fertigt Sektionen des 787-Rumpfs. Durch die nur langsam hochfahrende Produktion hatte der Konzern wie auch andere Zulieferer hohe Umsatzausfälle erlitten. Auf die komplexe Zulieferkette entfällt der größte Teil der Programmkosten und damit auch der Kostenkontrolle. Boeing hat daher ein eigenes Interesse an einer stabilen Programmfinanzierung auf Zulieferebene.

Einzelheiten der Übereinkunft mit Spirt AeroSystems wurden nicht veröffentlicht. Es wird vermutet, dass Boeing dem Unternehmen jetzt einmalig einen höheren Geldbetrag zur Verfügung gestellt hat, um die gestiegene Kostenlast abzufangen. Im Gegenzug könnten die Stückkosten mit einer eingespielten Produktion sinken.

Im vergangenen Jahr hatte sich Boeing bereits mit dem italienischen Finmeccanica-Konzern auf ein neues Finanzierungsmodell verständigt. Eine Einigung mit weiteren Zulieferern steht noch aus. Anleger erwarten neue Informationen zu den Programmfinanzen der 787 mit Veröffentlichung der Konzernergebnisse 2010 am 26. Januar.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 18.01.2011 08:59


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