Bilanzvorlage am Freitag
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Fraport AG nach Gewinnsprung im Steigflug

Schulte
Fraport Vorstandschef Dr. Stefan Schulte, © Fraport AG

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FRANKFURT - Nach einem kräftigen Gewinnsprung im vergangenen Jahr stehen bei der Bilanzvorlage des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport die Erwartungen des Vorstands für 2011 im Vordergrund. Im abgelaufenen Jahr hat das Unternehmen dank einer erfreulich ausgefallenen Steuerprüfung einen Sondergewinn eingefahren. Den Ende Januar vorgelegten Zahlen zufolge hätte Fraport allerdings auch ohne den Steuereffekt mehr verdient als im Vorjahr.

Die Aktionäre sollen in Form einer höheren Dividende an dem Erfolg teilhaben. Fraport will seinen Jahresabschluss am Freitag (11. März) vorlegen.

Für das laufende und die kommenden Jahre hat das Management bereits steigende Umsätze und Gewinne in Aussicht gestellt. Gespannt dürften Aktionäre und Analysten deshalb darauf hören, ob die Fraport-Führung sich zu konkreten Prognosen für 2011 durchringt. Der deutsche Flughafenverband ADV rechnet bundesweit mit bis zu fünf Prozent mehr Passagieren als im Vorjahr. Allerdings erwarten Fluggesellschaften und Flughäfen, dass die seit Januar geltende Ticketsteuer das Wachstum bremst.

Im abgelaufenen Jahr profitierte Fraport neben dem anziehenden Geschäft vor allem davon, dass das Unternehmen für mehrere Vorjahre statt 100 Millionen Euro nur 20 Millionen Euro Steuern an den Fiskus nachbezahlen muss. Die Auflösung der Rückstellungen ließ das Konzernergebnis in der Folge von 152 auf etwa 270 Millionen Euro anschwellen. Die deutlich höheren Rückstellungen standen im Zusammenhang mit dem missglückten Engagement des Konzerns in der philippinischen Hauptstadt Manila, in dessen Folge Fraport Investitionen von rund 350 Millionen Euro abschreiben musste.

Die Dividende will der Vorstand nun um zehn Cent auf 1,25 Euro je Aktie anheben. Die höhere Ausschüttung sei nicht auf den Sondereffekt, sondern auf das besser laufende Geschäft zurückzuführen, sagte ein Sprecher im Januar. Fraport plane weiterhin eine kontinuierliche Dividendenpolitik.

Ohne die Auflösung der Rückstellungen hat Fraport den Angaben zufolge 2010 rund 190 Millionen Euro verdient, das wären 38 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Fraport-Chef Stefan Schulte hatte im Januar zudem das Ziel bekräftigt, den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im abgelaufenen Jahr auf 700 Millionen Euro zu steigern.

53 Millionen Passagiere in Frankfurt


Fraport hatte im vergangenen Jahr kräftig von dem starken Wachstum in der Luftfahrt profitiert. Nachdem die Passagier- und Frachtentwicklung 2008 und 2009 unter der Wirtschaftskrise gelitten hatte, zog das Geschäft 2010 wieder deutlich an. Im Januar und Dezember führte jedoch der harte Winter zu umfangreichen Flugausfällen. Nach dem Vulkanausbruch auf Island im April wurde der Luftraum über Europa zudem für mehrere Tage gesperrt - auch in Frankfurt stand der Betrieb deshalb still.

Trotz der Ausfälle zählte Fraport im abgelaufenen Jahr in Frankfurt 53 Millionen Fluggäste, gut vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Fracht- und Luftpostaufkommen legte um ein Fünftel auf fast 2,3 Millionen Tonnen zu. Einschließlich der Konzernflughäfen im türkischen Antalya, in Perus Hauptstadt Lima sowie in Varna und Burgas in Bulgarien wuchs das Passagieraufkommen um fast neun Prozent auf 88,6 Millionen Fluggäste. Die Frachtmenge erreichte konzernweit rund 2,6 Millionen Tonnen, ein Fünftel mehr als im Vorjahr.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 07.03.2011 11:39


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