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Unruhen in Nordafrika belasten Thomas Cook

Condor
Condor fliegt mit Peanuts-Livery, © Condor

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HANNOVER - Die Unruhen in Ägypten und Tunesien drücken bei Europas zweitgrößtem Reiseveranstalter Thomas Cook weiter aufs Geschäft. Wegen der Reisebeschränkungen für die beiden Länder seien etwa 150.000 Reisen storniert worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Trotz gesenkter Übernachtungspreise dürfte der Absatz der Ägypten- und Tunesien-Reisen um rund 30 Prozent niedriger ausfallen als ursprünglich geplant.

Marktführer Tui Travel - die Pauschalreisesparte des Tui-Konzerns - will an diesem Donnerstag neue Buchungszahlen vorlegen. Bei der wichtigen deutschen Tochter Tui Deutschland hieß es auf Anfrage, das Geschäft mit Ägypten laufe wieder an, im Falle Tunesiens hapere es noch. Aber die Rückgänge in Nordafrika würden kompensiert durch gut laufende Buchungen im Mittelmeerraum. In Nordafrika hatte Tui wegen der Unruhen 110.000 Reisen aus dem Angebot genommen.

Abgesehen von den Einbrüchen in Nordafrika entwickele sich das Geschäft gut, sagte Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa. In der Wintersaison hatte der Veranstalter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien wegen der Ausfälle in Ägypten und Tunesien noch mit rückläufigen Buchungen zu kämpfen. Für den Sommer zeigt die Entwicklung in den meisten Ländern aber nach oben.

In Zentraleuropa - einschließlich Deutschland - liegen die Sommerbuchungen bisher mit vier Prozent im Plus. Nach der Übernahme des Türkeispezialisten Öger Tours zog auch die Nachfrage für das Land am Bosporus stark an. Sorgen macht Thomas Cook jedoch das Geschäft in Großbritannien. "Dort wurde die aktuelle Geschäftsentwicklung zusätzlich von einem schwachen Konsumklima geprägt", sagte Fontenla-Novoa. Daher sei Thomas Cook bei der Kapazitätsplanung vorsichtig.

Ausgeweitet hat Thomas Cook das Urlaubsangebot etwa für die Kanaren, die als Alternative für Ägypten- und Tunesien-Fans dienen sollen. Auch sein Flugangebot hat der Veranstalter entsprechend umgestaltet. Die Ausfälle in Nordafrika und die Rückholung der Urlauber dürften das Unternehmen nach Einschätzung des Managements rund 20 Millionen britische Pfund (23 Mio Euro) kosten, wie bereits im Februar geschätzt.

Bei Tui war zuletzt von Kosten von konzernweit rund 30 bis 37 Millionen Euro die Rede, die durch Umsatzausfälle und Evakuierungen entstanden seien. Tui rechnet damit, dass sich die touristische Lage in Ägypten und Tunesien gegen Ende der Sommersaison normalisiert. Mit der aktuellen Geschäftslage ist der Veranstalter in Deutschland aber überaus zufrieden. "Das Geschäft mit Urlaubsreisen boomt wie lange nicht", hieß es bei Tui Deutschland Anfang März.
© dpa | Abb.: Condor | 30.03.2011 09:17


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