System für A320NEO?
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Honeywell und Safran lassen A320 elektrisch rollen

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DLR Airbus A320, © Airbus/DLR

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MONTPELLIER - Honeywell und Safran haben am französischen Flughafen Montpellier mit Rollversuchen begonnen, bei denen die Hilfsgasturbine eines Airbus A320 mit Elektromotoren am Fahrwerk das Flugzeug am Boden elektrisch bewegen soll. Das umweltfreundliche elektrische Rollsystem sei entwickelt worden, um den Airlines Verbesserungen bei der Betriebseffizienz zu ermöglichen und um die Umwelt zu entlasten.

Bei dem neuen System werde der Generator der Hilfsgasturbine im Heck (Auxiliary Power Unit, APU) zur Stromerzeugung für Elektromotoren im Hauptfahrwerk genutzt. Mit Hilfe dieser Motoren könne das Flugzeug ohne Schub seiner Hauptturbinen und ohne Schlepperhilfe rollen, sogar rückwärts. Jedes der angetriebenen Räder des Flugzeugs besitze einen elektromechanischen Aktuator.

Die Piloten hätten beim elektrischen Rollen dank einer neuartigen Leistungselektronik und Systemsteuerung die volle Kontrolle über Richtung, Geschwindigkeit und Bremsen. Vorteile des Systems seien ein geringerer Treibstoffverbrauch von bis zu vier Prozent des Gesamtverbrauchs, eine höhere Pünktlichkeit durch kürzere Umkehrzeiten ohne Schlepperhilfe und weniger Emissionen der Triebwerke.

Darüber hinaus verringere sich der Bremsenverschleiß, die Lebensdauer der Triebwerke steige, die Sicherheit der Ground Crews werde verbessert und die Lärmbelastung im Flughafenumfeld sinke.

Die Initiative war auf der Pariser Luftfahrtausstellung vorgestellt worden. Dort unterzeichneten Honeywell und Safran den Beschluss zur Gründung eines Joint Venture, um innovative umweltfreundliche Rollsystem-Lösungen für neue und bestehende Flugzeuge zu vertreiben.

Dem Vernehmen nach will Airbus das neue System in der A320neo einbauen. Yves Leclère, Safran Executive Vice President Transformation, sagte: "Die umfassende Erfahrung von Safran im Bereich integrierte Fahrwerkssysteme und Honeywells breite Expertise im Bereich Avionik und APU ergänzen sich in idealer Weise, um schnellstmöglich eine innovative Lösung auf den Markt zu bringen, die sowohl betriebswirtschaftlich als auch umwelttechnisch sinnvoll für Airlines und Flughäfen ist.”

Die erste Testreihe finde in Montpellier in Frankreich mit einem kürzlich erworbenen Airbus A320 statt. Hier ermittele man die erforderlichen Lasten und Reibungswerte für das Rollen. Derzeit konzentriere sich das Team auf die Erprobung von Prototyp und Komponenten. 2013 folgten der Einbau sowie Systemtests am Boden.

Attraktiv sei das System vor allem für Airlines, die kleinere Kurzstreckenflugzeuge mit hoher Verkehrsfrequenz einsetzten. Honeywell und Safran planten, das neue umweltfreundliche Rollsystem ab 2016 in neuen Flugzeugen und als Nachrüstlösung anzubieten.
© FLUG REVUE / Sebastian Steinke | Abb.: DLR, Archiv | 21.11.2011 08:02

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Beitrag vom 21.11.2011 - 15:06 Uhr
Beim Turboprop-Powerback hat keiner die Füsse in den Pedalen. Gebremst wird ausschliesslich mit Vorwärts(Idle)Schub. Raus aus der Reverse-Raste und schon steht das Ding.

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Beitrag vom 21.11.2011 - 15:05 Uhr
Ich frage mich, wie die Piloten mit dem Antrieb selbstständig rückwärts setzen sollen. Soll es mit einer Rückroll-Kamera erledigt sein?

Es spricht ja niemand davon, den Walkout-Assistant einzusparen, nur den Pushback-Fahrer.
Beitrag vom 21.11.2011 - 13:59 Uhr
Stimmt ja, in dem Artikel steht gar nichts vom DLR... ich war davon ausgegangen, dass es das selbe Bugrad wie im DLR A320 ist, weil der auf dem Foto zu sehen ist. Etwas unglückliche Auswahl des Fotos seitens der Redaktion vielleicht. Andererseits, wer lesen kann... :-)


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