Ragnetti: Alitalia würde Unabhängigkeit aufgeben

NEW YORK - Kürzlich sorgte Alitalia mit der hastigen Überlackierung einer im Rom verunfallten ATR-72 für Belustigung in der Branche. Möglicherweise greifen die Italiener demnächst erneut zum Farbeimer. Dieses Mal, um ein zusätzliches Konzernlogo auf die Flotte zu lackieren.

Seit Monaten halten sich Gerüchte, nach denen Air France-KLM ihren Anteil von 25 Prozent an der 2008 privatisierten Alitalia gerne aufstocken würde. "Der Markt konsolidiert und es gibt gute Argumente für Alitalia, unter das Dach einer größeren Gruppe umzuziehen", deutete Alitalia-Chef Andrea Ragnetti jetzt im "Wall Street Journal" an.

Allerdings ist noch offen, wie Air France-KLM bei selbst klammer Kassenlage eine Übernahme stemmen will. Möglicherweise streckt Etihad Airways die benötigten Mittel - dem Vernehmen nach will Air France den übrigen Aktionären 300 Millionen Euro für einen Mehrheitsanteil bieten - vor. Etihad und Air France-KLM gingen im vergangenen Jahr bereits eine Kooperation ein, die die Araber gerne noch ausbauen würden.

Alitalia gelang zuletzt ein kleiner Quartalsgewinn von 27 Millionen Euro, allerdings kletterte die Nettoverschuldung der Airline zeitgleich auf 923 Millionen Euro.