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Easyjet-Management sagt sich von Stelios los

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easyJet Airbus A320, © Airbus S.A.S.

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LONDON - Carolyn McCall hat sich mit einer Megaorder bei Airbus vorerst über ihren größten Aktionär hinweggesetzt. Die Easyjet-Chefin will die Flotte bis 2022 von 214 auf bis zu 298 Flugzeuge ausbauen - sehr zum Missfallen von Gründer Stelios Haji-Ioannou, der noch immer 37 Prozent der Aktien hält und sich um deren Rendite sorgt. Im nächsten Monat haben die Aktionäre das letzte Wort darüber, ob Easyjet tatsächlich einen Festauftrag unterschreibt.

Das Management setzt alles auf eine Karte. Auf der Paris Airshow zeichnete McCall öffentlichkeitswirksam einen Vorvertrag über 35 neue A320 und 100 A320neo nebst Optionen für 100 weitere A320neo. Die A320 der aktuellen Generation soll Airbus zwischen 2015 und 2017 liefern, die A320neo von 2017 bis 2022.

"Aus diesem Auftrag werden 85 Flugzeuge ältere Maschinen ersetzen, während die übrigen Flugzeuge zur Erweiterung der Kapazitäten und des Netzwerks eingesetzt werden sollen", informierte Easyjet anschließend ihre Aktionäre.

Von den bisher genutzten A319 mit 156 Sitzen wechsele Easyjet auf Flugzeuge mit Kabinen für 180 Passagiere. Der Anteil der A319 im Flottenmix des Günstigfliegers werde von derzeit 71 Prozent bis 2022 auf 25 Prozent sinken, schreibt die Airline. Das Zentrum der Flotte werde sich im selben Jahr mit Anteilen von 39 und 36 Prozent auf die A320 und A320neo verlagert haben.

Stelios geht dieser doppelte Kapazitätsausbau deutlich zu weit. Im Winter werde schon jetzt ein großer Teil der Flotte nicht ausgelastet, warnte der Gründer im Januar. Der nun mit Airbus angebahnte Deal werfe mehr "Fragen als Antworten auf", die er auf der Hauptversammlung dem Management stellen werde, wird Stelios von "Reuters" zitiert.

Stelios hatte sich bereits 2010 aus dem operativen Geschäft wegen Differenzen über die richtige Strategie für Easyjet zurückgezogen.

McCall verweist indes auf einen guten Preis, den Easyjet mit Airbus auf den Listenpreiswert der Flugzeuge von knapp zwölf Milliarden US Dollar ausgehandelt habe. "Der Nachlass war größer als bei unserer letzten umfangreichen Bestellung im Jahr 2002", sagte die Airlinechefin.

Am Ende dürfte sich die Managerin mit ihrer Strategie durchsetzen. Seit McCalls Amtsantritt im Jahr 2010 hat sich der Wert der Easyjet-Aktie mehr als verdoppelt, was tendenziell immer für Rückendeckung von den Anteilseignern sorgt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 25.06.2013 09:24


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