Verwandte Themen
So ging die Zahl der Fluggäste an Deutschlands größtem Flughafen in den ersten sieben Monaten um ein Prozent zurück. Auch für den Juli stand ein Minus von 0,7 Prozent zu Buche.
An der Börse machten sich Schultes geäußerte Bedenken kaum bemerkbar. Die Fraport-Aktie kletterte bis zum Mittag gut 2 Prozent und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax . Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet sprach von einem überraschend starken Quartal.
Von April bis Juni erzielte Fraport einen Umsatz von 662 Millionen Euro, acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte um elf Prozent auf rund 244 Millionen Euro zu. Der Überschuss wuchs um 16 Prozent auf knapp 74 Millionen Euro. Damit schnitt das Unternehmen im operativen Geschäft besser ab als von Analysten prognostiziert. Unterm Strich hatten sie allerdings etwas mehr erwartet.
Zum Gewinnplus trugen besonders die seit Jahresbeginn angehobenen Flughafen-Entgelte in Frankfurt und die Kauflust der Passagiere bei. Im Schnitt ließen die Fluggäste mehr Geld am Flughafen. Fraport setzt hier besonders auf Umsteiger, die nach ihrer Ankunft im Transit-Bereich auf ihren nächsten Flug warten und sich die Zeit in den Geschäften und Restaurants vertreiben.
Für Fraport fielen davon im ersten Halbjahr je Fluggast im Schnitt Erlöse von 3,56 Euro ab - das sind gut zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fraport-Chef Schulte peilt noch in diesem Jahr eine Steigerung in Richtung vier Euro an, wie er im Juli der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt hatte.
Belastend wirkten sich dagegen Streiks aus. So hatten die Bodenbeschäftigten der Lufthansa nach einem ersten Ausstand im März den Flugbetrieb von Europas größter Fluggesellschaft im April einen Tag lang lahmgelegt. Schon zu Jahresbeginn hatte das Sicherheitspersonal an mehreren deutschen Flughäfen die Arbeit niedergelegt. Sollte es im Rest des Jahres zu weiteren Streiks im Flugbetrieb kommen, könnte dies auf Kosten der Gewinne des Frankfurter Flughafens gehen, warnte Fraport nun.
Nach der bestätigten Prognose soll der Umsatz des Konzerns in diesem Jahr um bis zu fünf Prozent auf 2,56 Milliarden Euro wachsen. Während das EBITDA von zuletzt 851 Millionen auf 870 bis 890 Millionen Euro steigen soll, dürfte der Konzerngewinn wegen der Abschreibungen für den neuen Flugsteig A-Plus sinken. Analysten gehen im Schnitt von einem Rückgang um neun Prozent auf 225 Millionen Euro aus.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 07.08.2013 09:25
Kommentare (0) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.