MSN001
Älter als 7 Tage  

Airbus A350 nimmt Testflüge wieder auf

Airbus A350-900 Prototyp MSN001
Airbus A350-900 Prototyp MSN001, © Airbus S.A.S.

Verwandte Themen

TOULOUSE - Nach einer mehrwöchigen Sommerpause für eine ausführliche Kontrolle hat der Airbus A350-Prototyp MSN001 am Donnerstag seinen Testflugbetrieb wieder aufgenommen. Die Webseite "Flightradar 24" zeigte MSN001 als Flug "AIB16WB" am Donnerstag vor der französischen Atlantikküste. Das Flugzeug erreichte bei seinem sechsstündigen Flug von und nach Toulouse 36.000 Fuß Flughöhe (11.000 Meter) und Geschwindigkeiten bis zu 509 Knoten (940 km/h).

Außerdem verzeichnete die Webseite extreme Langsamflüge und "sportliche" Sinkflüge mit Sinkraten bis zu 8.200 Fuß pro Minute (2.500 Meter/Minute).

Airbus hatte den A350-Prototypen MSN001 nach dem Abschluss der ersten Flugtestphase seit Mitte Juli ausführlich untersucht und die bislang erflogenen Testdaten ausgewertet. Äußerlich hat sich MSN001 nach seiner Rückkehr kaum verändert, lediglich ein Hecksporn unter der strukturell dafür verstärkten und vorbereiteten Heckunterseite wurde installiert.

Man benötigt den Hecksporn für die bald in Istres anstehenden spektakulären Starttests mit Minimalgeschwindigkeit, die sogenannten Vmu-Tests (Velocitiy Minimum Unstick). Dabei wird der Bug beim Start mit absichtlich zu niedriger Geschwindigkeit "gewaltsam" in die Luft genommen, wobei das Flugzeugheck auf der Piste schleift.

Es geht dabei um Starts mit zwei oder auch später nur einem Triebwerk, bei der die für eine sichere aerodynamische Ruderwirkung nötige Mindestfahrt beim Start ermittelt und festgelegt wird. Die Besatzung tastet sich dazu aus sicheren Geschwindigkeitsbereichen beim Start immer weiter nach unten.

Bei ergänzenden Testreihen wird eines der Triebwerke während des Startvorgangs absichtlich durch Unterbrechung der Treibstoffzufuhr bei hoher Leistung "hart" abgeschaltet. Trotzdem darf das schon kurz vor dem Abheben stehende Flugzeug nur in einem genau festgelegten, engen Bereich um die Startbahn-Mittellinie leicht ausbrechen.

Insgesamt war MSN001, nach inoffizieller Zählung, bisher gut 90 Stunden in der Luft. Nach "Blockzeit", also mit Rollzeiten, dürften damit demnächst 100 Flugteststunden überschritten werden. Als zweiter A350-Prototyp stößt bald auch MSN003 zur A350-Testflotte. Das bereits komplettierte Flugzeug erhält gerade seine Triebwerke, Testausrüstung und durchläuft ausführliche Flugtestvorbeitungen.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 16.08.2013 11:47

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.


Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 17.08.2013 - 21:40 Uhr
2500 m pro Minute sind selbst bei Druckabfall eine extreme Sinkrate.
Beitrag vom 17.08.2013 - 21:35 Uhr
@fbwlaie: das sind rd. 9° nose down. Ist nicht soviel wenn man bedenkt beim Start wird die pitch mir ca. 15° - dann aber nose up - geflogen. Trotzdem stimmt es, für die Passagierflüge ist die Sinkrate niedriger.
Beitrag vom 17.08.2013 - 15:27 Uhr
@David_B,

mit einem Kleinflugzeug mit 60 kts ist das sicher sehr, sehr steil - aber bei 500 kts sieht die Sache schon ganz anders aus: 900km/h bzw. 15 km/h pro Minute und 2,5 km Sinken pro Minute. Das ist sicher sehr steil (ca. 17%), gewöhnungsbedürftig und natürlich im normalen Passagierflug unerwünscht...

Dieser Beitrag wurde am 17.08.2013 21:51 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden