Airbus beantragt mehr Sitze für die A320

FRANKFURT - Airbus hat bei der EASA eine Erweiterung der A320-Zulassung beantragt. "Das Verfahren für diese erhebliche Modifikation hat begonnen", sagte ein EASA-Sprecher aero.de am Dienstag.

Die A320 ist bisher für bis zu 180 Passagiere zugelassen. Platzsparende Waschräume und die neue Space-Flex Galley sollen sechs bis neun weitere Sitze ermöglichen. Die A320 würde damit zu ihrem direkten Wettbewerber Boeing 737-800 aufschließen.

Um eine Zulassung für die Extrareihen zu erhalten könnte Airbus die Notausstiege über den Tragfllächen vergrößern und neue Rutschsysteme verwenden. In diesem Fall wären neue Evakuierungstests erforderlich.

Die Modifikationen sollen bei Airbus innerhalb eines Projekts zur laufenden Produktverbesserung der A320-Serie umgesetzt werden. Seit einigen Wochen macht in Luftfahrtkreisen das Wort von einer "A320Neo Plus" die Runde.

Retrofit möglich

Betreiber älterer A320, die das Sitzlimit ihrer Flugzeuge erhöhen möchten, dürfen eventuell auf ein Retrofit-Paket hoffen.

"Nach letztem Stand plant Airbus die Modifikation zum jetzigen Zeitpunkt allein als Forward-Fit Kit (für neu produzierte Flugzeuge, Red.)", erklärte die EASA. "Abhängig von der Nachfrage könnte Airbus die Anwendbarkeit auch auf ein Retrofit Kit erweitern."

Airbus hatte im vergangenen Jahr bereits eine ab 2017 verfügbare Option für die A321Neo vorgestellt, die mit zusätzlichen Notausstiegen bis zu 236 Sitze ermöglicht. Die aktuellen A321 sind für maximal 220 Passagiere zugelassen.