Vereinigung Cockpit
Älter als 7 Tage

Lufthansa-Piloten streiken am Flughafen Frankfurt

Lufthansa Airbus A319
Lufthansa Airbus A319, © Deutsche Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - Lufthansa-Passagiere müssen sich an diesem Freitag zum Start ins Wochenende und zum Ende der Ferienzeit auf Behinderungen einstellen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit kündigte Arbeitsniederlungen an. Bestreikt werden zwischen 17.00 und 23.00 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge, die von Frankfurt abfliegen.

Betroffen seien Flüge der Lufthansa mit den Flugzeugtypen Airbus A320-Familie, Boeing B737 und Embraer, hieß es. In einer am Abend verbreiteten Erklärung bedauerte die Lufthansa die Entscheidung von Cockpit, die "nicht davor zurückschrecke", ihre Interessen zur Hauptreisezeit am Ferienende in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland durchzusetzen.

Durch den Streik werden nach einer Mitteilung der Lufthansa am Freitag voraussichtlich über 200 innerdeutsche und europäische Flüge ausfallen. Rund 25 000 Passagiere dürften betroffen sein. Aus technischen Gründen müssten schon ab 13.30 Uhr vereinzelte Flüge und ab 16.00 Uhr der Großteil der innerdeutschen und europäischen Abflüge aus Frankfurt annulliert werden.

Die Lufthansa arbeite "mit Hochdruck" an einem Sonderflugplan, teilte das Unternehmen mit. Hintergrund des Streiks ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten in ihrem Vorruhestand erhalten. Die Vereinigung Cockpit erklärte, jederzeit "einigungsbereit" zu sein, um Streiks abzuwenden.

Erst am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft den Billigflieger Germanwings sechs Stunden lang bestreikt. Dadurch waren 116 von 164 Flügen ausgefallen. Von den Ausfällen waren rund 15 000 Passagiere betroffen.

Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 04.09.2014 17:27

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 08.09.2014 - 13:16 Uhr
@D-AIQU,

ich hatte es so verstanden, dass der Proband nach 5 Jahren des Wartens an LH nichts mehr bezahlen muss - ausser man wird im letzten Moment doch eingestellt...LH dürfte in der Regel kann interesse haben, jemanden gratis auszubilden!
Wo kann man MPL-basierte Checkflüge absolvieren? Das geht doch nur bei LH bzw. in Abstimmung mit LH.
LH dürfte sich dieseer Problematik aber auch bewusst sein.

Beitrag vom 08.09.2014 - 12:30 Uhr
@pilot25,

bedeutet das, dass man nach ggf. 7 Jahren ( zwei Jahre LH-Ausbildung und 5 Jahre Warten auf einen Job bei LH) ungelernt darsteht? Man hat zwar keine Zahlungsverpflichtungen für die LH-Ausbildung, aber vielleicht noch Schulden wg. Lebensunterhalt während der LH-Ausbildung.

Als Konsequenz müsste man gleich nach der LH-Ausbildung mit dem PPL beginnen und anschliessend viel fliegen, um den CPL-IR zu bekommen... Wieviel Unterricht bzw. Flugzeit wird angrechnet? Muss man nochmals 20 oder gar 30K EUR ansetzen?

Nein, das von LH gestellte Darlehen muss erst dann zurück erstattet werden, wenn sich der Proband in einem festen Arbeitsverhältnis bei der Mutter oder einer Konzerntochter befindet.
Das größere Problem ist die fliegerische In-Übunghaltung. Zwar muss man zur Erhaltung eines ATPL/ CPL keine Mindeststunden vorweisen, aber doch regelmäßig Checkflüge absolvieren. Und in wie weit man das fliegerische Handwerk und die Theoriekenntnis da auf hohem Stand halten kann, scheint mir eine echte Herausforderung zu sein.
Beitrag vom 08.09.2014 - 11:43 Uhr
@pilot25,

bedeutet das, dass man nach ggf. 7 Jahren ( zwei Jahre LH-Ausbildung und 5 Jahre Warten auf einen Job bei LH) ungelernt darsteht? Man hat zwar keine Zahlungsverpflichtungen für die LH-Ausbildung, aber vielleicht noch Schulden wg. Lebensunterhalt während der LH-Ausbildung.

Als Konsequenz müsste man gleich nach der LH-Ausbildung mit dem PPL beginnen und anschliessend viel fliegen, um den CPL-IR zu bekommen... Wieviel Unterricht bzw. Flugzeit wird angrechnet? Muss man nochmals 20 oder gar 30K EUR ansetzen?


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden