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Turkish-Chef: Ticketpreise werden sinken

Turkish Airlines und Lufthansa
Turkish Airlines und Lufthansa, © Ingo Lang

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ZÜRICH - Im Interview mit der Züricher Handelszeitung erklärte Turkish Airlines CEO Temel Kotil, warum die Ticketpreise bis zu 20 Prozent nachgeben werden.

Je mehr Passagiere es gebe, desto höher seien auch die Flugpreise. "Wenn der Preis für Öl sinkt und damit die Treibstoffkosten, werden viele Fluggesellschaften ihr Angebot ausweiten, während die Passagierzahlen gleich bleiben. Das führt automatisch zu niedrigeren Preisen für Flugtickets", so die Logik Kotils.

Seit Sommer 2014 gab der Ölpreis um rund 50 Prozent nach. Manche Airlines hätten bereits angekündigt, ihre Ticketpreise senken zu wollen, andere wollen an ihren Kerosinzuschlägen festhalten.

Seit dem Start von Temel Kotil als CEO im Jahr 2005 hat Turkish Airlines ihre Passagierzahlen vervierfacht. Für 2015 plant Kotil ein industrieweit kräftiges Plus von 15 Prozent auf 63 Millionen Fluggäste. Dass er damit seine Star-Alliance-Partner wie Lufthansa und Swiss brüskieren könnte, störe ihn nicht: "Die Star Alliance macht nicht die Hausaufgaben für seine Mitglieder. Die muss man schon selber erledigen", erklärt Kotil gegenüber der Handelszeitung.
© aero.at mit Handelszeitung (OTS) | 05.02.2015 16:19

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Beitrag vom 06.02.2015 - 20:37 Uhr
Nachtrag:
Es gibt sehr viele regionale Flughäfen, die von TK angeflogen werden. Warum soll ein Unternehmer (es gibt im Umkreis von 80 km Unternehmen mit ca. 50 Milliarden € Jahresumsatz!) bei Friedrichshafen nach München, Stuttgart oder Zürich fahren, wenn er direkt über Istanbul eine schier unbegrenzte Anzahl an Destinationen anfliegen kann? Das gleiche gilt auch für das Cargo-/ Servicegeschäft.

Fakt ist, dass Deutschland das wirtschaftsstärkste Land in Europa ist und das ein erheblicher Anteil der Exporte von Mittelständischen Unternehmen gestemmt werden. Die sitzen nun mal verstreut in ganz Deutschland, sodass Kassel, Leipzig, Baden-Baden, Nürnberg oder auch Münster für TK sehr attraktiv sind. Und Türkischstämmige und Touristen bringen die nötige Masse auch gleich mit, die zusammen mit Transitpassagieren die Maschinen gut auslasten.
Beitrag vom 06.02.2015 - 20:27 Uhr
Nein, es scheint so, als TK hat seine Hausaufgaben gut gemacht hat. Natürlich hat die Mitgliedschaft in der SA massiv geholfen. Jedoch muss man einfach sagen, dass durch die einmalige geografische Lage TK viel mehr Handlungsspielraum als die meisten Airlines auf der Welt hat.

Es gibt keine andere Airline, die so viele deutsche Städte anfliegt wie TK. Momentan sind es 13, jedoch wird die Zahl in den kommenden zwei Jahren auf 15 ansteigen. Das gleiche Bild zeigt sich in Frankreich(7), GB (7), Italien (7), Spanien (5), Russland (12), etc. Und dann nochmals im Mittleren Osten, zentralasien und Afrika (42!)!

Wie man sie letztendlich nennt ist sekundär. Wichtig ist, dass man das Tempo beim Wachstum beibehält und ab 2018 von neuen Flughafen die Branche maßgeblich weiter mitgestaltet.

LH kann sich strategische Optionen mit TK überlegen, aber es ist heute schon klar: TK ist in Richtung Asien der größte Konkurrent und nicht die Araber!
Beitrag vom 06.02.2015 - 11:01 Uhr
Solche Aussagen beweisen umso mehr weshalb man sich auf Partner mit solch einer Logik nicht all zu sehr verlassen sollte. Kotil, oder wer in Wirklichkeit dahinter steckt, maßt sich wohl an, dass Turkish nur das Angebot ausweiten braucht, über günstigere Preise dann den anderen Allianzmitgliedern die Passagiere wegnimmt, ganz á la Emirates und Co siehe Qantas. und die (Star Allianzmitglieder) dann untertänig Turkish in Istanbul die Bude einrennen, indem sie ihre eigenen Verbindungen gen Osten aus europäischer Perspektive und gen Westen aus asiatischer Perspektive ausdünnen. Wer da wohl am Ende dahinter steckt?

Umso mehr müssen sich die europäischen Airlines auf ihre eigenen Stärken und Kreativität besinnen. Vielleicht bald an der Zeit die Allianzstatuten zu überdenken. Lufthansa bravo, Jump - right move at the right time.


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