Warten mit Gelassenheit
Älter als 7 Tage

Zukunft der Airbus-Werke weiter ungewiss

VAREL (dpa) - Seit Monaten ist die Zukunft des Airbus-Standortes im niedersächsischen Varel ungewiss. Leicht verwitterte Transparente mit der Aufschrift "Wir wehren uns" zeigen die Dauer des Ringens um die Standorte seit der Ankündigung des EADS-Sanierungsprogramms "Power8" Ende Februar 2007. Geschockt ist hier niemand von der neuen Entwicklung, den geplatzten Verhandlungen über die zum Verkauf stehenden Werke an das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB Technology.



"Die Karten werden neu gemischt", sagt der Bürgermeister der Gemeinde mit 25 000 Einwohnern, Gerd-Christian Wagner (SPD). "Wir hoffen alle, dass es bald zu einer guten Lösung kommt."

Gab es früher spontane Streiks der Mitarbeiter, ist die Wut nun anscheinend weitestgehend Gelassenheit gewichen. Vor den Werkstoren und bei den Gewerkschaften wird der Abbruch der Verhandlungen des Flugzeugriesen EADS mit dem kleinen OHB-Konzern sogar als Chance gesehen. Die Arbeitnehmer der deutschen Airbus-Werke und die IG Metall Küste begrüßen den Stopp der Verhandlungen. "Ohne ausreichende industrielle und finanzielle Fähigkeiten von OHB wäre ein Verkauf ein großer Fehler und ein Risiko für Airbus und die Beschäftigten gewesen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Airbus Deutschland, Rüdiger Lütjen, und der IG-Metall-Bezirksleiterin Jutta Blankau.

"Jeder Monat, den wir bei Airbus bleiben, ist gut", sagt ein Monteur vor dem Airbus-Werk in Varel am Donnerstag zum Scheitern der Gespräche. An einen Verkauf glaube er nicht mehr. Doch nach wie vor ist hinter den Werkstoren die Stimmung nicht die beste. "Heute wissen wir immer noch nicht, wohin der Weg führt", sagt der Maschinenbautechniker Klaus Rohbeck, der seit rund 35 Jahren in dem Werk arbeitet. Die Stimmung sei unverändert schlecht. Industriemechaniker Timo Michelsen sorgt sich indes nicht um seinen Arbeitsplatz. "Arbeit ist genug da."
© dpa | Abb.: Airbus, Symbolbild | 28.03.2008 08:01

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Beitrag vom 02.04.2008 - 18:05 Uhr
Oldfly 1

Bin zu der Realisierbarkeit der in den Links angegeben Möglichkeiten und den sich daraus ergebenden Auswirkungen echt überfragt. Da dort aber nur örtlich begrenzte Freizonen genannt werden scheint es wohl einige Voraussetzungen zu geben. Ich bleibe da nach wie vor skeptisch. Wäre aber trotzdem interessant zu wissen wie sich Vor- und Nachteile genauer auswirken, auch wenn sich damit die grundsätzlichen Probleme allein nicht lösen können.

Wenn du von gleichen Verhältnissen spricht, heißt das Boeing nutzt solche Vorteile?

Ja und die neue Freizonen in Dubai. Die Scheichs wissen wirklich nicht mehr was sie mit den vielen Petro-Milliarden anfangen soll. Wer soll denn dort die Teile fräsen?. Die wenigen Einheimischen bestimmt nicht und indische und pakistanische Tagelöhner werden kaum die notwendige Fachkenntnisse haben oder sollen vielleicht AB-Mitarbeiter mit Emirates als Pendler täglich dorthin zur Arbeit fliegen?.

Im Ernst, Fliegerteile sollten schon von Facharbeitern gefertigt werden und die gibt es dort nicht. Ich sehe da hauptsächlich China und Russland. Bei China glaub ist ja auch ein Anteil (10%?) an der A350-Produktion angedacht und die A320 wird bald dort montiert und wer einmal gesehen hat mit welchem Fleiß bei minimalen Kosten (Arbeiter ca. %u20AC 150,-/Monat) dort gearbeitet wird verzichtet gern auf Dubai. Kommt noch hinzu das China mit ca. 20% der Weltbevölkerung und steigendem Wohlstand auch der Zukunftsmarkt schlechthin ist.
Beitrag vom 02.04.2008 - 16:13 Uhr
@XYZ,
[quote]Wenn das so einfach ginge wäre die BRD wohl ein Fleckenteppich von Freihandelszonen.[/quote]
sorry aber Du musst die Links die ich oben gesetzt habe auch schon mal lesen, oder soll ich noch ein WAV File mit einem Lesebuch anhängen ?

Es ist eine Abwägung verschiedener Dinge, die sich ein Firma gut überlegen muss, es entstehen nicht "nur" Vorteile sondern auch Nachteile, aber für die Beschäftigten währe das kein Unterschied, extra dafür wurde ja sowas geschaffen.

Und zu...
[quote]Boeing würde zudem noch mehr aufheulen.[/quote]
das glaube ich nicht denn es ist nur eine Umstellung auf gleiche Verhältnisse, wo kämmen wir denn hin wenn USA/Boeing sich Beschwert das man auf Produktionsgleichheit umstellt.

In den Emiraten wird gerade dafür eine Neue Zollfreizone errichtet die den Firmen ein investieren schmackhaft machen soll.

Wie währe es wenn Airbus seine nächsten Werke in Dubai aufbaut, jetzt wo der Dubai Fond ja in die Werke investieren will ?

Gruß
Beitrag vom 02.04.2008 - 14:37 Uhr
Oldfly 1
Habe zwar mal vor 45 Jahren selbst im Hamburger Freihafen bei einer Werft gearbeitet, bin aber kein Zollexperte.

Ich will Vorteile dabei gar nicht bestreiten, die Teile aus der EU dürften davon aber doch wohl nicht betroffen sein. Ob eine Freihandelszone aber mit EU-Recht vereinbar wäre? Wenn das so einfach ginge wäre die BRD wohl ein Fleckenteppich von Freihandelszonen.

Eine gezielte staatliche Subvention von Firmen würde wohl auch den Regel der Welthandelsorganisation nicht entsprechen. Boeing würde zudem noch mehr aufheulen.


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