Alitalia
Älter als 7 Tage

Gewerkschaften hoffen auf neuen Dialog mit Air France

ROM (dpa) - Angesichts der drohenden Pleite der maroden italienischen Airline Alitalia sind die Gewerkschaften nun doch zu Zugeständnissen und einem weiteren Dialog mit Air France-KLM bereit. Die Verhandlungen waren am Mittwoch wegen der starren Haltung der italienischen Arbeitnehmervertretungen von Air-France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta abgebrochen worden.



Darauf war es zu heftigen Protesten des Bodenpersonals und der Flugbegleiter gekommen, die die Übernahme durch die Franzosen als letzte Chance für Alitalia sehen und eine Wiederaufnahme der Gespräche forderten.

"Es wäre "ein schweres Unglück für Alitalia, sollte Air France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta nicht mehr zu Verhandlungen bereit sein", sagte der UIL-Gewerkschaftsboss Luigi Angeletti der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" (Freitagausgabe). Mit der Aufgabe, die Bereitschaft der Franzosen zu weiteren Gesprächen zu sondieren, beauftragte die Regierung Staatssekretär Enrico Letta. "Eine Gelegenheit wie diese darf man nicht verpassen, denn alle Alternativen sind äußerst negativ", erklärte er.

Am Donnerstagabend hatte der Alitalia-Verwaltungsrat Aristide Police (39), einen Experten für öffentliches Recht und Professor an der römischen Universität Tor Vergata, zum neuen Präsidenten gewählt, nachdem Maurizio Prato am Vorabend nach dem Abbruch der Übernahmeverhandlungen zurückgetreten war. Police hat nun die delikate Aufgabe, Alitalia in dieser schweren Krise zu verwalten. Am kommenden Dienstag will der Verwaltungsrat erneut zusammenkommen, um über einen Ausweg aus der Situation zu beraten.
© dpa | Abb.: Alitalia | 04.04.2008 12:51

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Beitrag vom 05.04.2008 - 19:25 Uhr
Das Hauptziel der Gewerkschaften (im Ausland wie im Inland) ist es, Mitglieder zu gewinnen. Dass man da auch zu solch extremen und nicht nachvollziehbaren Ausschlägen zurückgreift, wundert dabei nicht.
Mit Gewerkschaften ist es, wie mit Banken: An sonnigen Tagen teilen sie großzügig Regenschirme aus, um sie bei Regen wieder zurückzufordern.
Man darf also ihre Bemühungen um Arbeitsplätze, gerade hier bei Alitalia, gar nicht zu hoch einschätzen.
Gerade das Abweißen einer (verträglichen) Übernahme durch ein wirtschaftlich absolut starkes Unternehmen, das freilich (und notwendigerweise) Arbeitsplätze abbauen will, ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Gewerkschaft nicht hinter ihren Mitgliedern steht.
Wenn es ihnen lieber ist, standhaft (gegenüber den großen französischen Nachbarn) in die Insolvenz überzugehen, anstatt sich unter die Fittiche eines möglichen Retters zu stellen, dann tun mir die Mitarbeiter der Alitalia wirklich leid.
Dass die Verantwortlichen in den Gewerkschaften wahrscheinlich nie zur Verantwortung gezogen würden, ist natürlich klar.
Beitrag vom 05.04.2008 - 15:47 Uhr
Da kann man ja glaube den Gewerkschaften gehe es mehr drum Ihr Image zu bewahren als um die zu rettenden Arbeitsplätze bei Alitalia.
Beitrag vom 04.04.2008 - 18:46 Uhr
Erst den großen Molli spielen und dann war alles garnicht so gemeint... ich stimme tobiisco zu: wenn ich AF/KLM wäre, würde ich jetzt erst recht die Finger davon lassen...


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