ILA 2016
Älter als 7 Tage

Enders: Globale Emissions-Standards für Flugzeuge

SCHÖNEFELD - Sparsamere Flugzeuge, neue Antriebsarten und künftige Raumfahrtmissionen: Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld zeigen 1.017 Aussteller aus 37 Ländern vier Tage lang ihre Produkte und Trends der Industrie.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) eröffnete die viertägige Leistungsschau am Mittwoch mit einem Rundgang bei strömendem Regen. Zum Auftakt bekannte sich Airbus-Vorstandschef Tom Enders zum Ziel der Branche, den Ausstoß des Klimagases CO2 bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent zu verringern.

Tom Enders auf der ILA 2016
Tom Enders auf der ILA 2016, © Airbus Group

Das sei "extrem ambitioniert", aber angesichts der erwarteten Verdoppelung des Flugverkehrs in den nächsten 20 Jahren notwendig. "Wenn wir weiterhin die Lizenz zum Wachsen haben wollen, dann müssen wir uns gewaltig etwas einfallen lassen", sagte der Topmanager des europäischen Flugzeugbauers.

Airbus führt seit zwei Jahren bei wiederholten Treffen einen Dialog mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Vertretern der ihr nahestehenden Grünen. Stiftungsvorstand Ralf Fücks verlangte von der Politik strenge Vorgaben für den Schadstoffausstoß des Luftverkehrs.

Nach dem Klimagipfel von Paris seien "globale Regeln nicht unrealistisch", sagte Fücks. Enders stimmte zu: "Ich halte es für machbar, globale Standards hinzubekommen."

"90 Prozent der Forschungsmittel gehen in Öko-Effizienz unserer Flieger", sagte der Airbus-Manager über seinen Konzern und verwies auf die Zusammenarbeit mit Siemens bei der Entwicklung von Motoren mit elektrischem Antrieb und von Hybridmotoren. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sieht die Zukunft in solchen kombinierten Antriebsarten und richtet darauf seine Forschung aus, wie Vorstandsmitglied Rolf Henke auf der ILA sagte.

Die DLR-Forscher arbeiteten auch an großen Drohnen, die mehrere hundert Kilogramm Fracht tragen können sollen, berichtete Henke. Diese "unbemannten Frachttransporter", genannt Ufo, fehlten noch im Sortiment der Drohnen-Varianten und könnten eine Alternative zu manchen Transporten über Land sein.

A400M-Pannen strapazieren Airbus und Kunden

Die Bundeswehr ist auf der ILA erneut der größte Einzelaussteller. Unter anderem zeigt sie die Kampfflugzeuge Eurofighter und Tornado sowie den Transporter A400M. Bei der Airbus-Maschine zeigten sich zuletzt Triebwerksprobleme.

Enders ließ auf Nachfrage offen, wie schnell die Produktion wieder in Gang kommen wird. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Knoten in der Produktion, der zurzeit viel mit Triebwerksproblemen zu tun hat, zu lösen, und die Produktion hochzufahren", sagte er.

Wegen diverser Pannen gibt es eine jahrelange Verzögerung bei der Auslieferung der Maschine. Die Bundeswehr hat erst drei von 53 bestellten A400M erhalten. Sie hält aber an der Einführung des Modells fest, das die alten Transall-Flugzeuge ersetzen soll.

Enders sagte, ob das ursprüngliche Ziel noch erreicht werde, mindestens 20 dieser Maschinen in diesem Jahr auszuliefern, "weiß ich nicht". Bei dem Projekt sei "der Wurm drin". Dennoch sei er sicher, dass der Transporter "einmal der Stolz der Europäer sein" werde, fügte der Airbus-Manager hinzu.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus Group | 01.06.2016 15:47


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