Flughäfen
Älter als 7 Tage

Verdi will erneut deutlich mehr Geld für Sicherheitspersonal

Gepäckkontrolle in Frankfurt
Gepäckkontrolle in Frankfurt, © Fraport AG

Verwandte Themen

FRANKFURT - An deutschen Flughäfen könnte es schon bald wieder zu heftigen Tarifauseinandersetzungen kommen. Die Gewerkschaft Verdi will für die privaten Passagier- und Gepäckkontrolleure erneut hohe zweistellige Zuwachsraten von bis zu 37 Prozent beim Gehalt durchsetzen.

Im Pilotbezirk Berlin-Brandenburg soll der Stundengrundlohn für Personenkontrolleure an den Sicherheitsschleusen von jetzt 15,64 Euro auf 19,00 Euro steigen - ein Plus von mehr als 21 Prozent.

Noch kräftiger fällt die von der Tarifkommission aufgestellte Forderung für Wachleute aus, die nicht im Auftrag der Bundespolizei, sondern für Flughafen und Fluggesellschaften tätig sind: Ihr Stundengrundlohn soll von 11,72 Euro auf 16 Euro steigen, ein Plus von 37 Prozent.

Dazu kommen Forderungen nach höheren Funktionszulagen und einer neuen "Erschwerniszulage" von 1,50 Euro pro Stunde bei ungünstigen Witterungs- und Temperaturverhältnissen. Zuerst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über den neuen Katalog berichtet.

Der bestehende Tarifvertrag für Sicherheitsleute im Luftverkehr in Berlin-Brandenburg läuft bereits Ende September aus, die übrigen Länder folgen zum Jahresende. In der Vergangenheit hatte es immer wieder punktuelle Streiks der Kontrolleure mit heftigen Folgen für Passagiere und Flugbetrieb gegeben.

Die Arbeitgeber reagierten mit Empörung auf die Verdi-Vorstellungen. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW), Harald Olschok, verwies auf die hohen Gehaltssteigerungen in den vergangenen Jahren.

"Das kann nicht ewig so weitergehen, zumal wir längst ein sehr hohes Niveau erreicht haben." Mit einer normalen Tarifpolitik habe das nichts mehr zu tun, hatte er der FAZ gesagt und Verdi vorgeworfen, die Tarifmacht der Kontrolleure in aller Härte zur Mitgliederwerbung einzusetzen.

"Wir wollen unsere Marktmacht nicht missbrauchen. Es ist unser Ziel, die Bezahlung zu harmonisieren, damit gleicher Lohn für die gleiche Dienstleistung gezahlt wird", sagte hingegen das Verdi- Bundesvorstandsmitglied Ute Kittel der Deutschen Presse-Agentur. Es müsse auch nicht zwangsläufig zu Streiks kommen. "Ich sehe auf beiden Seiten eine hohe Bereitschaft, das nicht komplett eskalieren zu lassen."
© dpa-AFX | 12.07.2016 06:29

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 12.07.2016 - 07:06 Uhr
Soweit erstmal das übliche Schaulaufen von Gewerkschaften und Arbeitgebern, ok. Aber wo und wofür sind denn bitte 11,72 Euro pro Stunde ein so "sehr hohes Niveau" dass man darüber -glaubwürdig- "Empörung" heucheln könnte?

Dieser Beitrag wurde am 12.07.2016 07:35 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden