Kelly und Van de Ven "haben operationelle Pannen, die unsere Airline plagen, verkannt und nicht gelöst", schloss sich die Flugbegleiter-Vertretung TWU am Dienstag einer Resolution der Piloten an, die den Rücktritt der Southwest-Topriege fordern und dafür große Teile der Belegschaft hinter sich versammeln.
Als bei Southwest Airlines im Juli ein Server abrauchte und den gesamten Flugplan kippte, riss den Piloten der Geduldsfaden.
Das Management verpulvere Milliarden Dollar in Aktien-Rückkaufprogrammen und schiebe gleichzeitig einen gewaltigen Investitionsstau in Flotte und IT vor sich her, zürnt die Southwest Airlines Pilots’ Association.
"Wir können nicht länger still sitzen und dabei zusehen, wie eine schlechte Entscheidung nach der anderen Southwest Airlines und unsere Kunden belastet", erklärt Jon Weaks, Präsident der Pilotenvertretung, das offene Misstrauensvotum gegen Kelly und Van de Ven.
Southwest Airlines kaufte gerade für 1,5 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurück und will weitere 2,0 Milliarden US-Dollar in ein Rückkaufprogramm fließen lassen. Zeitgleich verlegte die Airline Auslieferungen von 67 Boeing 737 MAX um bis zu sechs Jahre in die Zukunft, um Investitionskosten zu senken.
Southwest Airlines vermutet ein Manöver der Piloten, in festgefahrenen Tarifverhandlungen den Einigungsdruck auf das Management zu erhöhen. Trotzdem ist die Angelegenheit heikel - einen geschlossenen Aufstand der Front-Line-Belegschaft gegen das Topmanagement hatte Southwest Airlines nicht erwartet.
"Wir möchten mit ihnen, nicht gegen sie arbeiten", kommentiert nur Personalvorstand Randy Babbitt die Resolution der Piloten knapp. Kelly und Van de Ven äußerten sich bislang nicht.
Gemeinsam stellen Piloten, Flugbegleiter und Mechaniker mit 24.000 Beschäftigten rund die Hälfte der Belegschaft von Southwest Airlines. Alle drei Personalgruppen befinden sich derzeit in Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Southwest Airlines | 03.08.2016 10:24
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