Neue Streiks?
Älter als 7 Tage

Piloten beenden Sondierungsgespräche mit Lufthansa

FRANKFURT - Bei der Lufthansa ist die Gefahr neuer Pilotenstreiks wieder gestiegen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat am Freitag die seit Jahresbeginn laufenden Tarif-Sondierungsgespräche mit dem Lufthansa-Vorstand für gescheitert erklärt und die entsprechende Gesprächsvereinbarung aufgekündigt.

"Trotz aller anderslautender Bekundungen scheint der Lufthansa-Vorstand offensichtlich kein Interesse an einer Lösung mit seinen Konzerntarifvertrags-Piloten zu haben", sagte VC-Sprecher Markus Wahl laut einer Mitteilung.

Streik der Vereinigung Cockpit
Streik der Vereinigung Cockpit: Geparkte Flugzeuge auf dem Flughafen Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

An der Börse wurden die Nachrichten mit Enttäuschung aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie verlor bis zur Mittagszeit 2,44 Prozent an Wert und gehörte damit zu den stärksten Verlierern im Dax . Am Vorabend hatte zudem die Ratingagentur Standard & Poor's den Ausblick für die Bonität des Konzerns abgesenkt.

Streikfrage noch offen


Ein erneuter Streik der rund 5400 Konzernpiloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings steht aber zumindest nicht unmittelbar bevor. In den kommenden zwei Wochen will die VC nach eigenen Angaben bei Pilotentreffen ihre Mitglieder informieren und ein Stimmungsbild einholen. Zum weiteren Vorgehen der Gewerkschaft machte Wahl keine Aussage.

Die Lufthansa betonte ihren Einigungswillen und bot eine Fortsetzung der Sondierung an. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Lufthansa unterstellt werde, kein Interesse an einer Lösung zu haben, sagte ein Unternehmenssprecher. "Die Tarifabschlüsse mit den anderen Berufsgruppen in der Kabine und am Boden belegen unseren Einigungswillen."

Streit um Betriebsrenten

Tatsächlich hat Lufthansa mit den Gewerkschaften Verdi und Ufo Vereinbarungen unter anderem zur Umstellung des Betriebsrentensystems erreicht, das auch zu den Streitpunkten mit den Piloten gehört. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich kürzlich optimistisch gezeigt, den Tarifkonflikt mit den Piloten noch in diesem Jahr lösen zu können.

Ein erneuter Streik wäre der 14. Ausstand in dieser seit vier Jahren schwelenden Auseinandersetzung, in der die Piloten erstmals im April 2014 gestreikt hatten.

Zu einem früheren Zeitpunkt hatte die VC erklärt, dass vor einem weiteren Ausstand zunächst wieder offizielle Tarifverhandlungen geführt werden müssten. Das war bislang mit den nun aufgekündigten internen Gesprächen bewusst vermieden worden, um über ein breiteres Themenspektrum sprechen zu können.

Die VC-Piloten waren im vergangenen Herbst in ihrer 13. Streikrunde vom hessischen Landesarbeitsgericht gestoppt worden, weil sie nach Ansicht des Gerichts Streikziele verfolgten, die nicht mit einem Tarifvertrag zu erfüllen gewesen wären.

Insbesondere ging es dabei um die Arbeitsverträge bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings, deren Piloten nach dem Willen der VC ebenfalls vom lukrativen Lufthansa-Konzerntarifvertrag erfasst werden sollten. Das Unternehmen lehnt das als zu kostspielig ab.

Ratingagentur senkt den Daumen


Das Platzen der Gespräche dürften auch die Bedenken der Ratingagentur S&P hinsichtlich der finanziellen Lage der Lufthansa verstärken. Am Donnerstagabend haben die Experten ihren Ausblick für die Bonität der Lufthansa am Donnerstagabend von "Stabil" auf "Negativ" gesenkt. Damit droht Europas größter Fluggesellschaft binnen der nächsten ein bis zwei Jahre eine Abstufung ihres Ratings von "BBB-/A-3" auf "BB+" und damit von Investmentgrade- auf Ramsch-Niveau. Die Papiere des Dax-Konzerns würden dann nicht mehr als solide, sondern als spekulativ gelten.

S&P begründete den Schritt sowohl mit der gesunkenen Ticketnachfrage und einem Preiskampf nach den Terroranschlägen in Europa als auch mit den hohen Pensionsverpflichtungen der Lufthansa. Diese lasten wegen der anhaltenden Niedrigzinsen immer stärker auf der Konzernbilanz
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 16.09.2016 09:21

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Beitrag vom 20.09.2016 - 11:55 Uhr
@ ReqHighspeed

@Boeing757767

Hallo

Ich hätte "@Gordon" über meinen o.a. Beitrag schreiben sollen, dann wäre es vielleicht offensichtlicher gewesen, daß es sich dabei um eine Kritik an Gordon´s Spott/Besserwisserei gehandelt hat und nicht um deinen Rechtsschreibfehler.

Dann entschuldige ich mich bei Ihnen, hab Ihren Beitrag wirklich falsch verstanden.
Fand Gordons Verbesserung allerdings nicht so schlimm.
Er hat ja Recht gehabt, und ich schaue trotzdem, dass ich in Zukunft entweder T9 kille oder nur noch am Lappi schreib.

Grüße


Dieser Beitrag wurde am 20.09.2016 11:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.09.2016 - 11:28 Uhr
Wer Druckfehler findet, kann sie behalten.

Das ist ein steinalter Grundsatz in der Nettikette von Diskussionsforen.
Einem alten Forumsprofi wie Ihnen hätte ich mehr Stil zugetraut.

Nunja,

1. hat es Gordon schon vor Ihnen gesehen und richtig erklärt
2. verspreche ich meine Kommentare nicht mehr per Handy und T9 zusammengesetzten Wörtern beim Laufen verfassen, um Ihre Rechtschreibsensibilität nicht zu verletzen :-D
3. ist Ihr Beitrag irgendwie überflüssig.
Wer hier im Forum jeden Fehler korrigieren will, hat wohl sonst keine Probleme oder ein langweiliges Layover ?

@Boeing757767

Hallo

Ich hätte "@Gordon" über meinen o.a. Beitrag schreiben sollen, dann wäre es vielleicht offensichtlicher gewesen, daß es sich dabei um eine Kritik an Gordon´s Spott/Besserwisserei gehandelt hat und nicht um deinen Rechtsschreibfehler.
Beitrag vom 20.09.2016 - 10:49 Uhr
- Und Sie glauben wirklich, dass alle ausgelagerten Jobs und alle Entlassungen OHNE Streiks nicht stattgefunden hätten ? ein bisschen naiv oder ?
Soll man einfach mal behaupten, dass die Streiks die Möglichkeiten der LH erhöht haben mit dem ganzen wirtschaftlichen Schaden? Ein Bisschen naiv, oder?

- nein soll man nicht und war auch nicht die Aussage. Die Aussage ist, dass ein Aufgeben von Privilegien mancher nicht zur Aufwertung des Gehaltes und der Situation aller anderen beiträgt.

Man ist dann nur gleich arm. + es ist einfacher für andere etwas zu fordern, wenn es Leute gibt, die schon mehr haben, als alle zusammen auf einem niedrigen Level lamentierend.

Sorry in den Pool springe ich nicht.

wie schon oft gesagt, die VC hat sich PR technisch dämlich angestellt, aber die "abwarten und Tee trinken" Taktik gerade ist eine tolle Idee.
Dass man da nicht viel früher draufgekommen ist bei der VC? Wieviel hat dei VC denn an Streikgeld ausgezahlt? Obwohl man das hätte sparen können, soso. Halten Sie Ihre Geschichten hier für glaubhaft?

ich habe kein Streikgeld bekommen. Bin auch nicht in der VC.
Ob die anderen Streikenden was bekommen haben weiß ich nicht, denke aber es gab auch genügend, die einfach "unfit to fly" waren. :-D

... und müsste 100 plus Jahre alt werden, nur um nur meine Einzahlungen wieder zu sehen. Zinsen, lach...
und ich müsste 20 plus Unfälle bauen nur um meine Einzahlungen in der KFZ Versicherung wieder herauszubekommen. War das nochmal der Sinn einer Versicherung?.

Der Vergleich ist lahm, weil:

1. die KFZ Versicherung zum jetzigen Zeitpunkt eine garantierte Leistung darstellt, die sie bekommen, wenn etwas passiert.
Sie können sich aussuchen, ob Sie das Produkt nehmen oder was besseres in Preis Leistung finden. Haben Sie kein Auto, zahlen Sie auch nichts. Sie haben die Wahl.

2. Ich finanziere die Rentner von HEUTE ( heutiges Niveau ) und muss hoffen, dass später mal jemand für mich zahlt = Umlagensystem in die Zukunft.
Und man garantiert mir heute schon, dass ich zwar den heutigen Level der Rente finanzieren muss, aber später weniger erwarten kann. Preis Leistung würde kein normaler Verbraucher im Alltagsgeschäft auswählen.
( Analog Zahlen Sie im KFZ Bereich Vollkasko und bekommen im Schadensfall nur TK erstattet ? Würden Sie das zahlen, damit die Allgemeinheit niedrigere Allgemeinprämien hat ? )

Außerdem kann ich mir als Arbeitnehmer die Beitragszahlungen nicht freiwillig sparen und dafür auf das staatl. System verzichten.
Glauben Sie mir, ich unterschreibe sofort und versichere mich lieber selbst.

Nicht alles glauben was die Bild schreibt. )
Das Problem ist dass ich denen mittlerweile mehr glaube als so manchem Schreiber hier.

- wenn alle hier außer Ihnen, die falsche Meinung haben, dann muss es doch sehr sehr langweilig sein, oder ?

... wenn es schief geht, dann halt seine Bezüge aus der allgemein finanzierten Grundsicherung....
mal sehen ob das zum Golfen reicht.

Na dann lesen Sie meinen Beitrag nochmals für diesem Punkt.
Denke es ist klar, dass ich es auf die heutigen Rentenzahlungen / Niveau bezogen habe und nicht auf H4 wenn man seine Vorsorge "versaut" hat

Dieser Beitrag wurde am 20.09.2016 11:36 Uhr bearbeitet.


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