"Wir bluffen nicht"
Älter als 7 Tage

Airbus erhöht Druck auf britische Regierung

Tom Enders
Tom Enders, © Airbus

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LONDON - Airbus verschärft seine Kritik an der Brexit-Politik der britischen Regierung. Das Kabinett von Premierministerin Theresa May habe "keine Ahnung und keine Einigkeit, wie sie den Brexit ohne ernsthaften Schaden umsetzen kann", sagte Airbus-Chef Tom Enders am Freitag vor Journalisten in London.

Für den europäischen Flugzeugbauer mit vielen Standorten in Großbritannien sei dies eine unangenehme Lage. Der Hersteller hatte schon früher vor schwerwiegenden Konsequenzen gewarnt und versucht sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten.

"Wir bluffen nicht", betonte der Chef der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte, Guillaume Faury, mit Blick auf britische Zweifel an den Warnungen des Konzerns. "Das Worst-Case-Szenario, der harte Brexit ohne Vereinbarung, würde bedeuten, dass wir keine Teile über die Grenze bekommen", stellte Faury klar.

Bis zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union Ende März 2019 seien es nicht einmal mehr neun Monate.

Um für den Fall harter und langwieriger Grenzkontrollen bei einem ungeregelten Brexit gerüstet zu sein, will sich Airbus deutlich mehr Teile auf Lager legen. Das wird laut Faury aber schwierig. "Unsere Zulieferer müssen ab jetzt 35 Prozent mehr produzieren als normal, damit wir Teile für drei Monate Produktion bekommen."

Allerdings seien die Zulieferer bereits an den Grenzen ihrer Möglichkeiten, weil Airbus seine Flugzeugproduktion schon länger hochfährt und schon deshalb immer mehr Teile von den Zulieferern braucht.

Airbus hat seinen Hauptsitz im französischen Toulouse und beschäftigt in Großbritannien 14.000 Mitarbeiter an 25 Standorten, an seiner britischen Zuliefererkette hängen rund 110 000 Jobs. In den britischen Werken Filton und Broughton werden alle Flügel der Airbus-Verkehrsflugzeuge entworfen und hergestellt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 06.07.2018 14:20

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Beitrag vom 07.07.2018 - 12:09 Uhr
Ich lehne den Brexit ab, was aber ne andere Diskussion wäre...

Fakt ist, dass Drohungen mal gar nix bringen, leider.
Ich seh da ein ernstes Problem, wie schnell wäre man denn fähig an anderen Standorten vergleichbare Kapazitäten in kürzester Zeit zu errichten? GB ist nicht nur Produktions- sondern auch Entwicklungsstandort (knowhow) der gesamten Tragflächen aller AIB Muster...
Der Brexit ist auch und gerade für das AIB Konzept eine riesige Katastrophe !!!
Beitrag vom 07.07.2018 - 10:29 Uhr

Weil man da oben nur kurzfristig und geil an die Rendite denkt. Der Brexit ist ja nicht erst seit gestern bekannt ...


Nicht gerade der qualifizierteste Kommentar: Die Flugzeug-Werke in UK hat es schon gegeben bevor UK in die EU eingetreten ist. Und zu Zeiten des Brexit-Beschlusses und auch davor gab es keine Alternativen zu den Airbus-Werken im Vereinigten Königreich.
Beitrag vom 07.07.2018 - 01:17 Uhr
was kann Airbus und Tom Enders denn an der Situation noch ändern oder verbessern?
Nichts (!)

Weil man da oben nur kurzfristig und geil an die Rendite denkt. Der Brexit ist ja nicht erst seit gestern bekannt ...



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