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EU nimmt Preise bei Flugtickets ins Visier

Brussels Airlines Airbus A320
Brussels Airlines Airbus A320, © Brussels Airlines

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BRÜSSEL - Verbraucher in Europa haben möglicherweise jahrelang überhöhte Preise für Flugtickets bezahlt. Die EU-Kommission eröffnete am Freitag eine offizielle Untersuchung gegen die beiden globalen Buchungssystemanbieter Amadeus und Sabre.

Vereinbarungen der beiden Anbieter mit Fluggesellschaften und Reisebüros könnten gegen EU-Kartellvorschriften verstoßen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Die Betroffenen wiesen die Vorwürfe zurück.

Die spanische Firma Amadeus und der US-Anbieter Sabre sammeln weltweit Informationen zu Flugplänen, Sitzplatzverfügbarkeiten und Ticketpreisen von Fluggesellschaften und ermöglichen es dann Reisebüros und Reiseunternehmen sowohl online als auch in ihren Läden Flugangebote zu vergleichen und für ihre Kunden Tickets zu reservieren.

"Unsere Untersuchung zu Amadeus und Sabre konzentriert sich auf mögliche Beschränkungen des Wettbewerbs auf dem Markt für den Vertrieb von Flugtickets", erklärte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager.

"Wir haben Bedenken, dass solche Beschränkungen Innovationshemmnisse schaffen und die Ticketvertriebskosten erhöhen, was letztlich für die Fluggäste zu einem Anstieg der Ticketpreise führen könnte."

Die Brüsseler Behörde will nun prüfen, ob bestimmte Klauseln in Vereinbarungen zwischen den Buchungssystemanbietern sowie Fluggesellschaften und Reisebüros diese einschränken, die Dienste anderer Anbieter in Anspruch zu nehmen.

Die EU-Kommission betonte, die Prüfung werde ergebnisoffen geführt. Eine Frist gibt es nicht. Ermittlungen in Wettbewerbsfällen ziehen sich oftmals über Jahre hin. Im äußersten Fall könnte die EU-Kommission empfindliche Geldstrafen verhängen.

Amadeus teilte mit, vollständig mit der Brüsseler Behörde bei der Untersuchung zusammenarbeiten zu wollen. "Die Prüfung wird bestätigen, dass das Geschäftsverhalten von Amadeus vollständig mit rechtlichen und regulatorischen Anforderungen im Einklang steht."

Ähnlich äußerte sich Sabre. Die Firma wolle in der Untersuchung demonstrieren, dass die Geschäftstätigkeiten wettbewerbsfreundlich seien. Die Produkte würden von Kunden wertgeschätzt und eingefordert, hieß es in einer Mitteilung.

Die Zahl der Flugreisenden in Europa nahm in den vergangenen Jahren beständig zu. Der Statistikbehörde Eurostat zufolge wurden im Jahr 2017 in der Europäischen Union mehr als eine Milliarde Flugpassagiere befördert.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Amadeus, Brussels Airlines | 26.11.2018 08:06

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Beitrag vom 26.11.2018 - 11:57 Uhr
Ich seh das Problem nicht. Wenn die EU bei Ticketpreisen etwas regulieren will, soll sie endlich mal festlegen, was in einem Ticketpreis mindetstens enthalten sein muss.

Es würde schon reichen, wenn die EU bzw. die nationalen Behörden endlich mal die Einhaltung bereits bestehender Transparenzrichtlinien forcieren bzw. bei Verstößen schmerzhafte Bußgelder verhängen würden. Das Geschäftsmodell vieler Ultra-LCC basiert nämlich genau darauf. Ich glaube kaum, dass noch 130 Mio. Passagiere bei Ryanair einsteigen würden, wenn sie von Anfang an wüssten, dass sie bei Verlassen des Flughafens am Zielort für den Flug unter dem Strich dasselbe gezahlt haben, wie bei anderen Airlines auch.
Beitrag vom 26.11.2018 - 11:28 Uhr
Gut so! Diese ganzen 30 EUR Tickets sind einfach grandios überteuert.

Man merkt es an den Massen von Passagieren, die in Trainingsanzügen und Addiletten in der Security Schlange stehen, und da Ihre Lidl-Tüte aufs Band legen.
Es wird viel zu wenig geflogen in der EU!

/ironie aus

Ich seh das Problem nicht. Wenn die EU bei Ticketpreisen etwas regulieren will, soll sie endlich mal festlegen, was in einem Ticketpreis mindetstens enthalten sein muss.


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