Finanzprobleme
Älter als 7 Tage

Flugzeuge von Adria Airways bleiben vorerst am Boden

Adria Airways Airbus A319
Adria Airways Airbus A319, © Ingo Lang

Verwandte Themen

LJUBLJANA - Wegen finanzieller Engpässe starten seit dem späten Montagabend keine Flugzeuge der slowenischen Luftfahrtgesellschaft Adria Airways mehr. Noch bis zum Mittwoch hebe keine Maschine der Airline mehr ab, teilte das Unternehmen in der Nacht zum Dienstag mit.

Die "vorübergehende Pause" sei beschlossen worden, weil Adria Airways zurzeit das Geld fehle, um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten. "Das Unternehmen sucht derzeit intensiv nach Lösungen in Zusammenarbeit mit potenziellen Investoren", hieß es auf der Firmen-Webseite.

Ziel sei es, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen. Passagiere wurden gebeten, sich mit den Stellen in Verbindung zu setzen, bei denen sie ihre Tickets gekauft haben.

Die Schwierigkeiten des slowenischen Luftfahrtunternehmens waren bereits vergangene Woche augenscheinlich geworden. Wegen ausständiger Schulden waren zwei geleaste Flugzeuge vom Eigentümer zurückgenommen worden, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA am Dienstag.

Frühere Versuche, einen strategischen Partner zu finden, um aus der schwierigen Finanzlage herauszukommen, waren gescheitert.

Adria Airways ist eine vergleichsweise kleine Fluggesellschaft mit rund 500 Mitarbeitern, die nach eigenen Angaben 20 Flugzeuge in der Flotte hat, darunter drei Airbus A319 sowie kleinere Maschinen vom Typ Bombardier und Saab. Sie bedient vor allem Destinationen in Westeuropa und auf dem Balkan.

Die 1961 gegründete Airline ist seit 2004 Mitglied der Star Alliance, zu der auch die deutsche Lufthansa gehört. Sie war ursprünglich im Staatsbesitz. 2016 wurde sie privatisiert und von der deutschen Finanzgruppe 4 K Invest erworben. Seitdem verkaufte sie alle ihre Flugzeuge und leaste sie zurück. Laut STA soll das Unternehmen dennoch Schulden in Höhe von 60 Millionen Euro haben.

Adria Airways sorgt für etwa die Hälfte des Passagieraufkommens des Flughafens Ljubljana. Dessen Betreiber, die deutsche Fraport, erklärte, sie verfüge über Ersatzpläne, teilte aber dazu keine näheren Einzelheiten mit.
© dpa | 24.09.2019 04:58

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 24.09.2019 - 15:52 Uhr
Das klingt logisch, doch sorgt der verantwortungsvolle Kaufmann vor. Sollte man meinen.
Stimmt, dazu muss er aber in den fetten Monaten auch genug verdienen.
Beitrag vom 24.09.2019 - 11:25 Uhr
Das klingt logisch, doch sorgt der verantwortungsvolle Kaufmann vor. Sollte man meinen.
Beitrag vom 24.09.2019 - 11:24 Uhr
Warum gehen eigentlich die meisten Fluggesellschaften im September/Oktober pleite? Müssten nicht gerade da die finanziellen Reserven am größten sein?

Nein, tatsächlich werden die Tickets ja nicht morgens vor dem Flug gekauft, sondern Wochen und Monate vorher. Daher ist aus finanzieller Sicht immer das Saisonende die schwierigste Phase für Airlines: Die Kosten sind noch hoch, weil viel geflogen wird - gleichzeitig kommt wenig Geld rein weil jetzt das Geld für die November-, Dezember- und Januarbuchungen reinkommt - und das ist wenig.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden