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Otto Aviation lüftete den Schleier über der bisherigen, weitgehend im Stillen abgelaufenen Projektentwicklung Anfang September. Die Kalifornier veröffentlichten Fotos ihrer Flugerprobung der neuen Celera 500L, die als N818WM über Victorville bereits bei 31 Testflügen in der Luft war.
Die tropfenförmige Kolben-Einmot mit winzigen Flügeln nutzt einen im Heck installierten V12-Motor, der einen Druckpropeller antreibt. Der bereits EASA-, sowie FAA- und in Russland zugelassene Motor ist durch einen mehrstufigen Lader höhenflugtauglich und kann auch mit Kerosin betrieben werden.
Die angestrebte extreme Wirtschaftlichkeit mit geringem Verbrauch bei Jet-Leistungen beruht neben dem in Deutschland neu entwickelten, 550PS-starken Triebwerk RED A03 auch auf einer besonders strömungsgünstigen Auslegung der Zelle, die in weiten Bereichen laminar umströmt werden soll.
Dies bedeutet, dass die Luftströmung nicht verwirbelt, was dem Flugzeug Energie entzieht, sondern schichtartig (laminar) und damit widerstandsarm um die Zelle und die Flügel strömt. Für laminare Strömung ist eine spezielle Formgebung und sehr hohe Oberflächengüte nötig. Otto Aviation meldet eine Verringerung des Widerstands um 59 Prozent gegenüber gleich großen, konventionell ausgelegten Flugzeugen.
Otto Aviation nennt bisher folgende Leistungswerte für die Celera 500L mit sechs Passagiersitzen, Toilettenkabine und zwei Pilotensitzen:
- Reichweite 8300 Kilometer
- projektierte Reisegeschwindigkeit: 740 km/h
- Gleitzahl: 1 zu 22 (aus einem Meter Höhe kann das Flugzeug 22 Meter weit gleiten)
- Kabine mit voller Stehhöhe von 188 cm
- Kabinenvolumen über CJ3+ und King Air 350
- stündliche Betriebskosten: 328 Dollar (ein vergleichbarer Jet kommt auf 2100 Dollar)
- mehr als 30 Prozent sauberer als die ICAO- und FAA-Zielvorgaben für Carbonemissionen ab dem Jahr 2031
- Anschaffungspreis "eines leichten Jets"
Otto Aviation will die Celera 500L bis 2023 bei der FAA zulassen. Ab 2025 wären Lieferungen möglich. Dafür soll 2021 eine Kampagne beginnen, um Kapitalgeber zu gewinnen, mit deren Hilfe auch ein Herstellungswerk aufgebaut werden soll. Aus dem Prototyp könnten auch unbemannte Versionen und militärische Versionen abgeleitet werden. Die Passagierversion soll normale Kabinenfenster erhalten.
© FLUGREVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Otto Aviation | 03.09.2020 12:15
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Luftfahrt-Diesel sind ja auch viel zu fortschrittlich und viel zu wenig politisch korrekt.